Wintersingwoche vom 28.12.2010 bis 04.01.2011

Liebe Teilnehmer an der Wintersingwoche 2010/2011,
Liebe Leserinnen und Leser!

Eine Wintersingwoche mit über 80 Teilnehmern in einem neuen Haus, der Jugendherberge Titisee-Neustadt/Rudenberg. Das hätte eine Herausforderung für uns alle sein können!

So schrieb ich sinngemäß im Januar 2007, als wir von Murrhardt nach Igersheim umgezogen waren. Nun stand schon wieder ein Umzug bevor, denn die Jugendherberge in Igersheim wurde endgültig geschlossen. Wir hatten uns eingewöhnt und auch Bad Mergentheim mit seinem Schloss, der Altstadt sowie dem Münster, in dem wir den Gottesdienst zum Jahresbeginn mitgestalteten, lieb gewonnen. Und nun schon wieder ein Abschied. Doch: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, schrieb Hermann Hesse.

Dank Reinhold Franks Erfahrung und Internetbegabung fand er ein Haus. Wir besichtigten mehrmals die Jugendherberge Rudenberg an der „Außengrenze“ von Baden-Württemberg und fanden sie sehr geeignet für unsere Wintersingwoche. Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Hattet ihr so ein grenzenloses Vertrauen zu uns, dass niemand auch nur die leisesten Bedenken geäußert hat zu dem Umzug in ein neues Haus? Und tatsächlich hat sich die unangenehme Botschaft von der Schließung der JH Igersheim zum Guten gewendet, denn was wir vorfanden und geboten bekamen, übertraf alle unsere Erwartungen. Natürlich mussten wir uns eingewöhnen und manche „Traditionen“ aufgeben zu Gunsten von anderen, die wir neu eingeführt haben. Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen unserer Singwoche ist das Haus mit seinem Raumangebot und wie uns das Leitungsteam entgegenkommt. Und das hat alles zu unserer vollsten Zufriedenheit gepasst. Singen, Tanzen, Musizieren und Basteln, Kinderprogramm und Neujahrstanne und besonders auch das Essen, kein Wunsch blieb offen und für alle unsere Wünsche hatte die Herbergsleitung ein offenes Ohr.

So waren die äußeren Gegebenheiten gut geeignet, eine erfolgreiche Woche zu veranstalten. Wir haben alles aufs Beste genutzt, die Referenten waren hoch zufrieden mit dem Raumangebot und den Gruppenteilnehmern. Vom Singen kann ich auch nur begeistert berichten. Der Höhepunkt am 2. Januar im Münster mit unseren schwungvollen Darbietungen der Kanons von Ruppel, Hensel und Kickstat, dazu der grandiose Schütz und die Neujahrslieder, das war für mich das Optimale, was wir in so wenigen Tagen erreichen konnten. In dem Saal der Jugendherberge singt es sich aber auch sehr gut und auf der Orgelempore hatten wir noch nie so viel Platz!

So danke ich allen Referenten und Teilnehmern nochmals herzlich für die stets gute Zusammenarbeit und Aufgeschlossenheit allen Altersgruppen gegenüber. Es war ein gutes Zusammenleben einer großen Familie, in der der Umgangston noch stimmt.

Ein Dank gilt auch dem Innenministerium Baden-Württemberg, das unsere Kulturarbeit aus den Vertreibungsgebieten zu schätzen weiß und für die Wintersingwoche eine finanzielle Förderung gewährt hat.

Herbert Preisenhammer Stuttgart, im Februar 2011
– Singwochenleiter –

Wie Gott das Tanzen erschuf

Am Anfang schuf Gott Adam und Eva, und beide waren linkisch und leer, und es wollte keine Koordination eintreten in ihren Gebärden. Die Finsternis herrschte, und Gott sprach: „Es werde eine Feste in der Irre der Bewegungen und Begriffe und ihr Name sei Tanz!“ Und es geschah so. Also ward aus Rhythmus und Takt der erste Tag.

Und Gott schuf Ballen- und Fersenschritte, die offene und die geschlossene Tanzhaltung, die Links- und Rechtsdrehung, und er gab sie Adam und Eva, auf dass sie sie lernen und sich an ihnen erfreuen sollten. Und Gott sah, dass es gut war. So ward aus Step und Tap der zweite Tag.

Und Gott schuf die Rumba und den Walzer, den Foxtrott und die Samba, den Tango und den Paso Doble und sprach zu Adam: „Tanze sie nach den Gesetzen der Gewichtsverlagerung, und du wirst den richtigen Bounce finden!“ So ward aus Standard und Latein der dritte Tag.

Und Gott sprach: „Es werden verschiedene Figuren in alle Richtungen, vom Partner weg, zum Partner hin und umeinander herum, und in diese sollen sich einfügen der Fan mit seiner Alemana, der Appell und das Lasso, die Ronde und die Spiraldrehung mit ihren Verbindungen. Und Gott sah, dass es gut war. So ward aus Damensolo und Herrendrehung der vierte Tag.

Und Gott formte die Tanzfläche mit einer langen und einer kurzen Seite und gab ihr einen Mittelpunkt und eine Tanzrichtung, die bestimmt sein sollte nach der Art der Bewegungen. Und er wies der Tanzfläche einen Platz im Mittelpunkt des Ballsaales zu. So ward aus Raumlänge und Raumdiagonale der fünfte Tag.

Und Gott sprach: „Die Erde bringe neue Figuren und neue Tänze in unendlicher Variation hervor.“ Und so geschah es, und der Herr nannte diese Tänze Ballett und Stepptanz, und er erschuf die Herren Nurejew und Astaire auf dass sie sie zur perfekten Vollendung führten. So ward aus Arabesque und Pas de Deux der sechste Tag.

Am siebenten Tage aber ruhte Gott. Er gab Adam sämtliche Schritte, die er erschaffen hatte, und sprach: „Siehe, ich gebe euch das ganze Paradies des Tanzes. Du darfst vorwärts und rückwärts gehen, du darfst dich in den Hüften wiegen und die Arme strecken, du darfst posieren und zögern, du darfst mit und ohne Eva tanzen mit allen Figuren, die ich euch gegeben habe. Nur dürft ihr in Lateintänzen nie mit der Ferse vorwärts gehen, denn die Fersenschritte sind ein Geschöpf des Herrn der Finsternis!“

Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes und sprach zu Eva: „Die Fersenschritte sind mitnichten ein Geschöpf der Finsternis, sondern wer mit der Ferse vorwärts geht, wird sehen, was falsch und richtig ist!“ Und das Weib sah, dass es ein kluger Schritt sei, weil er klug mache, und sie sprach zu Adam: „Siehst du nicht, dass die Lateintänze viel einfacher werden? Und Adam fasste sich ein Herz und ging mit der Ferse vorwärts. Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Und sie nahmen sich einige abgewickelte türkische Handtücher und machten sich Schürzen daraus.

Da trieb Gott Adam und Eva aus dem Paradies, und er lagerte einen Engel mit Namen Basic vor das Tor mit einer bloßen, hauenden Peitsche. Und Gott sprach zu Adam: „Weil du im Lateintanz mit der Ferse vorwärts geschritten bist, sei dies Werk verflucht um deinetwillen. Du sollst ein Leben lang im Schweiße deines Angesichtes deine Dame führen. Du sollst niemals alle Folgen kennen und beim Ball die Tanzfläche mit vielen Paaren teilen. Du wirst für die gleiche Rumba zwei verschiedene Rhythmen finden und nie einen exakten Tanztext hervorbringen!“ Und es geschah also, wie Gott es gesagt hatte.

Autorin: Angela Sengwitz

Singen/Elke Stauber-Micko

Dieses Mal durfte ich das Singen der Springmäuse übernehmen. Als großes Werk hatte uns Herbert Preisenhammer von Hans Uldall: „Wie er wolle geküsst sein“ aufgegeben. Wir übten schwer, gaben nicht auf und am Schluss wurden wir belohnt durch die interessanten Klangfarben des Stückes. Die Feinarbeiten haben wir auf nächstes Mal verschoben.

Zur Erholung beschäftigten wir uns mit „Musica, die ganz liebliche Kunst“ von Johann Jeep, dem Mozart Kanon „Dorothee und Nikolaus“, „Heaven is a wonderful place“, einem Gospel aus den USA, und den Kanons „Singen“, „Dubadap da“ und „Hallo Django“ von Uli Führe.

Für mich war es das erste Mal vor so einem großen Chor zu stehen und – es hat Spaß gemacht. Da alle so wunderbar mitmachten und eigene Ideen einbrachten, wurde eine wunderbare Gemeinschaft daraus.

Ich bedanke mich bei allen fürs Mitmachen!

Elke Stauber-Micko, Nürtingen

Musizieren/Elke Stauber-Micko

…wenn man etwas drei Mal gemacht hat ist es Brauch….
So geht es mit unserem Nischenprogramm: Tanzmusik auswendig erarbeiten. Es ist zu einem festen Bestandteil des Programmes geworden und immer mehr Spieler und Spielerinnen kommen um mit mir zu spielen, was mich sehr gefreut hat.

Dieses Mal erarbeiteten wir:
Die Zwiefachen: D’oggsn mag i net hiadn (aus dem Ries), Ätsche Gäbele (von Sigmar Gothe), G’hobelte Späh (aus Schonach) und den Walzer Nr. 111 aus dem Schwarzwald.

Am Tanzfest spielten wieder in der Mitte des Raumes 2 Akkordeons, 1 Klarinette, 1 Harfe, 1 Bass, 1 Sopranflöte, 1 Altflöte und 4 Geigen.

In den Stunden davor wurde unser Spiel von einer weiteren Geige, 1 Querflöte und 2 Sopranflöten ergänzt.

Ich freue mich, dass diese Art des Musizierens so gut angenommen wurde und ich bedanke mich bei allen Mitspielern für das Mitmachen und die Experimentierfreude! Noch etwas zum Nachschlag für die Geigen:

Der Ton muss nicht grundsätzlich „schön“ klingen, sondern soll präzise und deutlich wahrzunehmen sein. Es darf ruhig am Ohr etwas „kratzen“. Dazu setzt man den Bogen auf die erste Zählzeit am Frosch auf und spielt die folgenden Nachschläge sehr kurz und scharf. Man bevorzugt die tiefmöglichsten Saiten, da diese besser klingen! Viel Spaß dabei!

Elke Stauber-Micko, Nürtingen

Volkstanzmusik/Sigurd Kinzler

Sowohl beim Kinder- als auch beim Erwachsenentanzen wurden die Tanzleiter mit Akkordeon- oder Geigenmusik unterstützt.

Beim abendlichen Tanzen, beim Kehraus und beim abschließenden Tanzfest wurde mehrstimmig gespielt von Johannes (Akkordeon), Sabine (Klarinette), Christina, Elke, Gabriele, Laura, und Sigurd (Geigen), Ruth, gelegentlich auch Elke, Hebbe oder Sigurd (Kontrabass).

Als besondere Überraschung haben uns beim abendlichen Tanzen am 2. Januar die Akkordeonspieler Rudi Huber und Klaus Fink verstärkt, das war toll! Allen Mitspielern vielen Dank.

Sigurd Kinzler, Weinstadt

Blockflötengruppe/Ruth Kinzler

Musika ist eine halbe Disziplin und Zuchtmeisterin, so die Leute gelinder und sanftmütiger, sittsamer und vernünftiger macht.

Martin Luther

Ob man diesen Satz voll und ganz unterstreichen kann? Ich weiß es nicht. Jedenfalls war die Blockflötengruppe bei der WiSiWo gelinde und sanftmütig und versuchte alles umzusetzen, was von ihr verlangt wurde – mit Erfolg. Ob die Musikerinnen und Musiker auch sittsamer und vernünftiger wurden, wird die Zukunft erweisen. Ich kann es nicht beurteilen. Jedenfalls hat es mir wieder großen Spaß gemacht, mit ihnen eine Woche lang Musik zu machen. Erfreulich ist auch, dass schon die Jüngeren – Rebecca 8 Jahre, Annalena 9 Jahre und Martin 11 Jahre – fleißig mitspielten. Die Gruppe war mit 7 Sopranflöten, 4 Altflöten, 3 Tenorflöten und 1 Bassflöte gut besetzt. Unsere Literatur bestand aus Musikstücken verschiedener Epochen vom 14. bis zum 21. Jahrhundert.

Eine kleinere Blockflötengruppe traf sich in sogenannten „Nischen“, um in verschiedenen Besetzungen zu musizieren. Sie spielte beim „Morgenkreis“ und begleitete den Chor bei einigen Liedern.

Ruth Kinzler, Weinstadt

Die Erwachsenen wurden beim Singen und Tanzen in zwei etwa gleich große Gruppen eingeteilt: die „Springmäuse“ und die „Eulen“.

Tanzen Springmäuse

Nachdem ich im Herbst 2010 mein Tanzleiterzertifikat gemacht habe und Dagmar Kinzler dieses Mal nicht dabei war, wurde kurzerhand ich für die Tanzleitung der Springmäuse gefragt. Ich habe natürlich sofort ja gesagt, denn nur Übung macht den Meister. Ihr wart dann sozusagen meine Feuertaufe und meine Versuchskaninchen. Aber ich war sehr zufrieden mit euch und mit mir, ich hoffe, ihr auch! Unsere Gruppe war groß, aber so, dass wir noch locker in den Tanzraum gepasst haben. Und zum Glück ging es meistens vierpaarweise auf. So konnten wir viele meiner Vierpaartänze auch tanzen. Von meinem Jahr in Schottland, wo ich auch in einer Tanzgruppe war, habe ich viele schottische Tänze mitgebracht. Und die sind gar nicht so einfach, wenn man noch nie schottisch getanzt hat. Diese Tänze haben einen ganz eigenen Charakter. Schwierig ist vor allem, dass wir es von den meisten Tänzen gewohnt sind, dass man auf einer Position im Vierpaarkreis anfängt und diese auch den ganzen Tanz über beibehält. Paar 1 bleibt also Paar 1, auch wenn es mal wo anders steht. Das ist bei schottischen Tänzen ganz anders. Position 1 bleibt Position 1, und wenn da dann ein anderes Paar als am Anfang steht, dann ist das eben das neue Paar 1. Und meistens laufen die verschiedenen Paare auch noch unterschiedlich. Aber ich muss sagen, ihr habt diese kleinen Schwierigkeiten wunderbar gemeistert. Ich war echt baff, dass es doch so gut lief und wir den „Trip to Bavaria“ sogar vortanzen konnten. Also: Hut ab vor euch! Und ich muss noch sagen: Ihr wart wunderbare Versuchskaninchen, besser hätte ich es mir gar nicht wünschen können!

Eine kleine Sache muss ich noch erzählen. Ich hab ja in der Gruppe immer sehr darauf geachtet, dass wir beim Anfangs- und Schlusskreis gute Spannung in den Armen haben. Beim Kehraustanzen haben wir einmal das Tampet getanzt und irgendwann hatten wir einen Kreis mit Ursel und ein paar von den jungen Schweizern. Und ich hab nur ein bisschen die Spannung in den Armen angedeutet und alle haben darauf reagiert und wir hatten einen wunderschönen Kreis mit Spannung! Damit haben wir Ursel ganz schön verblüfft!

Wenn ich ab und zu etwas weniger Geduld hatte, dann lag das nicht an euch, sondern einfach daran, dass ich doch sehr belastet war dadurch, dass ich auch noch das Kinderprogramm gemacht habe. Ulrike Frank, Tübingen An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei Sigurd Kinzler, der uns sehr engagiert und lebendig-fröhlich zum Tanz aufgespielt hat. Es ist schon von Vorteil, wenn ich nicht immer zum CD-Spieler rennen muss. Ich danke euch allen, die so fröhlich mitgetanzt haben. Auch wenn wir manche Tänze öfter wiederholen mussten, so hatten wir doch recht viel Freude und alles ist uns dann auch gelungen.

Ursula Brenner, Heilbronn

Kinderprogramm

Nachdem ich letztes Jahr einmal nicht auf der Singwoche war, habe ich gleich festgestellt, dass ein Jahreswechsel ohne Singwoche einfach nicht richtig ist! Da fehlt einfach etwas Entscheidendes. Die Leute, der Baum im Wald, das ganze Drumherum.

Eigentlich war ich ja dieses Mal für das Tanzen der Springmäuse gefragt. Als sich dann aber niemand für das Kinderprogramm finden konnte, habe ich mich bereit erklärt, das auch noch zu machen.

Unsere Kindergruppe war dieses Mal ein kleines aber feines Häufchen. Und obwohl ich mir anfangs etwas Sorgen machte wegen der kleinen Gruppe, aber der doch sehr großen Altersspanne (2,5 – 12 Jahre) lief alles super und ich denke, es war für jeden was dabei. Durch meine Doppelbelastung durch die Tanzleitung der Springmäuse war ich wirklich sehr dankbar für die vielen Helfer, die mir hier und da ein wenig Arbeit abgenommen haben. Vielen Dank an Uta-Sophie, sie hat beim gesamten Kinderprogramm mitgeholfen. Vielen Dank an Cora, die mit den Kindern wieder ein Märchentheater einstudiert hat. Das Ergebnis haben wir ja alle am Bunten Abend bewundern dürfen. Vielen Dank auch Christina, die wieder mit den Kindern, die kein Instrument lernen, Musik gemacht hat. Ich kann nicht mal schreiben, dass es Nichtmusikanten waren, denn wie wir alle gesehen haben, hat jedes Kind ein Instrument spielen dürfen. Auch vielen Dank an Ingela, Anna und Georg, die ganz spontan auf der Singwoche Lust hatten, mittags mit den Kindern raus zu gehen. Und ihr hattet echt gute Ideen: Schneemänner bauen, Schlitten fahren, dank den Jugendherbergseltern, die uns ihre Schlitten geliehen haben, Schneeballschlachten und und, und… Vielen Dank euch allen, dass ihr mir geholfen habt.

Die Kinder, die schon länger ein Instrument lernen, durften dann mit mir musizieren. Und wir haben tatsächlich einiges hin bekommen, ihr wart echt gut!

Wir haben gespielt:
Besenbinder-Hochländer
Fuhrmannswalzer
Trampelwalzer
Lueget vo Bärg und Tal (Schweiz)
Landler (aus Schwaben)

Fürs Tanzen hatten wir dieses Mal nur eine Gruppe, da es nicht genug Kinder waren, um sie aufzuteilen. Es war nicht immer ganz einfach, etwas zu finden, das die Kleinen nicht zu sehr über- und die Großen nicht zu sehr unterfordert. Aber ich denke, auch das haben wir mit einer bunten Mischung ganz gut geschafft. Bei „Zeigt her eure Füße“ haben wir uns vor dem Tanzen immer gemeinsam überlegt, was die Wasch- und Hausfrauen alles so machen und uns unsere eigenen Strophen ausgedacht. Das war wirklich schön, weil jeder eine Idee hatte und mitgemacht hat.

Unsere Tänze:
Der König ging spazieren
Der Mann im Mond
Bonjour Josephin
Der Müller
Schustertanz
Ein kleiner grauer Esel
Mit den Füßen geht es
Durch die Tore
Madeleine
Zeigt her eure Füße
Bingo
Da liegt ein Apfel

Auch wenn diese Singwoche für mich ziemlich anstrengend war, war ich bemüht, für die Kinder immer voll da zu sein. Und ich glaube, das ist mir auch gelungen. Vielen Dank für eine schöne Singwoche an euch Kinder, ich genieße es jedes Jahr wieder. Und vielen Dank natürlich auch noch an euch Helfer, ohne euch hätte ich das nicht hin bekommen.

Ulrike Frank/Tübingen

Wintersingwoche – das hat etwas Eigenes, eine eigene Qualität, eine eigene Stimmung. Trotzdem war ich ein wenig gespannt, wie sich die Woche um den Jahreswechsel 2010/2011 gestalten würde: ein neues Haus, Veränderungen bei den Referenten, um zum Ende dieser Woche erstaunt festzustellen – es war wie immer ein bereicherndes Gemeinschaftserlebnis. In erster Linie ist das dem großen Einsatz der bewährten Leitung zu verdanken. Und das Team insgesamt, ob mit jahrzehntelanger Erfahrung oder relativ neu eingestiegen, hat Singen, Tanzen, Spielen und Werken so mit uns eingeübt, dass es eine Freude war. Ob die Woche gelingt, liegt natürlich zu einem guten Teil an den Teilnehmern. Auch das hat gepasst.

Nicht zu vergessen, die hoch gelegene Jugendherberge Rudenberg ist eine gute Wahl. Ich jedenfalls habe mich dort sehr wohl gefühlt. Die verschiedenen Speisesäle erwiesen sich als wohltuend, da so mehr Platz zum Sitzen und weniger Allgemeinlärm entstand. Das Wechseln von einem Tisch oder Saal zum anderen war ja möglich.

Besonders genossen habe ich die gelungene Gottesdienstgestaltung im schönen Münster Neustadt, die Auswahl der fröhlich ausgleichenden Lieder bei aufkommender Gereiztheit (Hebbe), die Märchenstunde für alle, dass ein Teil meiner Familie aktiv dabei ist, das Zusammensein mit bekannten und neuen Teilnehmern, den jungen Morgenkreis mit neuen und ungewöhnlichen Beiträgen (ich habe einiges dazugelernt) und, und, und…..

Ich freue mich auf das nächste Mal.

Theresia Krassler, Stuttgart

Singwochen-Analyse

Seit vielen Jahren komme ich nun schon zu den Singwochen der Walther-HenselGesellschaft und ich habe mir einmal Gedanken gemacht: Wie kommt es, dass diese Wochen so gut gelingen und die Teilnehmer froh gestimmt und zufrieden wieder nach Hause fahren?

Ich glaube, es liegt außer an den tüchtigen Referenten und dem geeigneten Haus auch an dem bewährten, stets gleich bleibenden Aufbau des Programms. Alle wissen schon im Voraus, es gibt bestimmt wieder:

einen musikalischen Weckruf
den Morgenkreis mit kleinen Lesungen , schöner Musik und Morgenliedern
das Singen und Tanzen für die verschiedenen Altersgruppen (diesmal waren es die „Springmäuse“, die „Eulen“ sowie die Kinder)
das Musizieren in Gruppen für die verschiedenen Instrumente (Block- und Querflöten, Streicher, Stubenmusik, Klarinetten, Volkstanzmusik und Akkordeons).

Bestimmt gibt es wieder eine Gottesdienstgestaltung mit Einüben von Chorwerken, den Gang zur Tanne in der Silvesternacht, den Bunten Abend, Basteln und Werken, die Kinderbetreuung und die Gute-Nacht-Geschichte sowie das Tanzfest zum Abschluss.

So können die „Singwöchner“ schon lange im Voraus gute Ideen sammeln, geeignetes Material aufbewahren, etwas ausprobieren und überlegen, wie sie sich selbst in den Ablauf der Singwoche einbringen könnten.

Es macht doch Spaß, einmal freiwillig aktiv zu sein und nicht nur immer die Stars im Fernsehen zu bewundern. Alle sind eingeladen, nach ihren Möglichkeiten mitzutun. Die Jüngsten wie die Älteren haben ihre Erfolgserlebnisse. Überhaupt ist mir sehr positiv aufgefallen, dass die Jugend so erfreulich mit einsteigt und ihre Ideen einbringt. Hätten wir sonst so viel aus dem gefährlichen Leben der Beatles erfahren? Lauras eindrucksvoll vorgetragene Troll-Geschichte regte uns zum Nachdenken an. Neue Musiziergruppen fanden sich zusammen und begeisterten beim Abschlussmusizieren die Zuhörer.

Auch ein guter Gesichtspunk der Singwoche ist, dass es in dem allseits bekannten, feststehenden Rahmenprogramm immer Raum für Überraschungen und eigene Initiativen gibt. Da tauchen interessante, unbekannte Teilnehmer auf, süße kleine Neulinge im Kleinkindalter oder besonders begabte Jugendliche. Manchmal muss in aller Eile improvisiert werden. Diesmal hat uns Herbert bei der Stimmbildung selbst „zum Bäcker geschickt, den Kuchen abzuholen“. Eine Dame trug im Sketch am Bunten Abend eine witzige Papier-Flatter-Perücke. Wanderstiefel in der Plastiktüte dienten als Fußbänkchen beim Gitarrespielen. Unsere liebe Hackbrettspielerin Regina spielte einmal sogar mit ihrem kranken Kind auf dem Bauch, weil es unbedingt zur Mama wollte.

Im Singwochenheft stehen neben den vertrauten Weisen zur Weihnachtszeit neuerdings zunehmend Lieder und Kanons, die die Kinder besonders ansprechen oder auch frisch komponierte Lieder von Herbert Preisenhammer. Ursel Brenner probierte mit uns Senioren neu entdeckte Tänze aus. Der Bunte Abend offenbarte ungeahnte Talente, z.B. bei den Darbietungen der Jugend oder des „Nischenchores“ von Werner Klosse. Wir Älteren staunen dann auch stets über das liebevoll gestaltete, musikalische Programm der Allerkleinsten. Eine Tatsache, die zum guten Gelingen der Woche beiträgt, ist seltsamerweise die knappe Zeit, die zum Üben zur Verfügung steht. Alle strengen sich an, konzentriert und aufmerksam zu sein, weil man ja die allzu nahen Ziele erreichen möchte. Da wird noch vor und nach dem Abendessen geprobt, in vielen Zimmern singt und klingt es. Bemerkenswert ist auch, dass viele von uns inzwischen über einen großen Schatz von wertvollen Liedern verfügen, die sie einfach fröhlich drauf lossingen können, ohne viel zu üben. Das macht natürlich Spaß! Auf die gute Mischung zwischen Bekanntem und Unbekanntem kommt es wohl an!?

In diesem Jahr gab es besonders viel Unbekanntes zu erkunden und zu erleben. Das war zum einen die wunderbare Winterlandschaft am Rudenberg, bis zum Silvestertag vernebelt, ab dem Neujahrstag in strahlender Sonne. Zum anderen war es die wunderbar ausgestattete Jugendherberge mit ihrem freundlichen Personal. Das geräumige Haus mit seinen weitläufigen Gängen stellte mich einige Male vor Probleme. Ich verlief mich darin wie in einem Labyrinth und stand plötzlich wieder am Ausgangspunkt. Wir waren jedoch dankbar für das tolle Raumangebot und konnten es gut nutzen. Das reichhaltige Büffet zu allen Mahlzeiten gefiel uns natürlich sehr gut und erst recht das wunderbare Büffet am Silvesterabend. Danke allen guten Geistern, die sich so viel Mühe gemacht haben, alles so herrlich zu dekorieren!

Sommersingwoche vom 20. bis 30 August 2010

Verlauf der Sommersingwoche in die Zips/Slowakei vom 20. bis 30. August 2010

20.08.2010 – Freitag
Treffpunkt zur Abfahrt um 5:00 Uhr in Birkmannsweiler mit dem Bus der Fa. Rilling, am Steuer Rainer Rilling, dann Busbahnhof Stgt.-Obertürkheim und als letzte Zusteigestelle München-Fröttmaning. Weiterfahrt über Salzburg – Linz – Wien nach Preßburg (Bratislava). Übernachtung im Hotel Kyjev.

21.08.2010 – Samstag
Morgens eine geführte Stadtrundfahrt und Stadtrundgang durch Pressburg. Bei schönstem Wetter erfuhren wir viel über die Stadt und ihre Bewohner. Von der Burg hatten wir einen schönen Rundblick über die Stadt und die Donau bis nach Haindorf in Österreich.

Nach dem Mittagessen ging unsere Fahrt ins Hauerland entlang der Waag (Váh) über Tyrnau (Trnava), Pistayn (Piešťany), kurz vor Trentschin (Trenčín) nach Osten ins Hauerland.

Dort sollten wir in Gaidel (Klácno) beim Hauerlandfest des Karpatendeutschen Vereins unseren ersten Auftritt haben. Leider gab es vorher Verständigungsprobleme und so mussten wir ohne Auftritt weiterfahren.

Spät abends erreichten wir unseren Standort für die nächsten 7 Tage, das Hotel SOREA Hutník, ( 930 m) in der schönen und stillen Umgebung von Matlarenau (Tatranské Matliare), am Bergfuß der Lomnitzer Spitze (Lomnický štít) 2634 m, dem zweithöchsten Berg der Hohen Tatra, ungefähr 2 km von Tatralomnitz (Tatranská Lomnica) entfernt.

22.08.2010 – Sonntag
Sonntag um 10 Singen im Gottesdienst in Tatralomnitz. Am Nachmittag Ausflug nach Tatralomnitz zur Seilbahn auf die Lomnitzer Spitze. Dort fuhren wir bis zur Bergstation „Skalnaté Pleso“ in einer Höhe von 1765 Metern. Bereits hier eröffnete sich uns ein exzellenter Ausblick auf das mehr als 1000 m tiefer gelegene Hügelland um Deutschendorf (Poprad) und Kesmark.

23.08.2010 – Montag
Vormittags „Singwochenarbeit“, nachmittags Ausflug zur Zipser Burg. Faszinierend war die Größe der Burganlage. Im Eilschritt ging es vom Parkplatz zur Burg hinauf. Ein wirklich lohnender Weg!

Weiter ging es nach „Zipser Kapitel“ (Spišská Kapitula).
Nur einen Kilometer von Kirchdrauf (Spišské Podhrahie) entfernt liegt das Zipser Kapitel (Spišská Kapitula), das über Jahrhunderte geistliche Hochburg der Deutschen in der Region war. Im Jahre 1198 gründeten Deutsche Siedler den kleinen Vorort von Kirchdrauf.

Nächste Station: Leutschau (Levoča)
Wie gut, dass mit dem Bus die Einfahrt in die Stadt nicht ganz so einfach war, so konnten wir zuerst einmal einen Eindruck über die gesamte Stadt bekommen. In letzter Minute „eroberten“ wir noch den Eintritt in die imposante Jakobskirche. Anschließend ein kleiner Rundgang zum Rathaus und über den Hauptplatz an wunderschönen Bürgerhäusern vorbei. Eine sehenswerte Stadt!

24.08.2010 – Dienstag
Vormittags „Singwochenarbeit“, nachmittags Ausflug nach Altlublau zur Burg Lublau. Diese wurde um das Jahr 1307 aufgebaut. Eine imposante Burganlage mit mehreren Innenhöfen.

Kesmark / Käsmark (Kežmarok) war unser nächster Halt in Richtung Matlarenau. Zuerst hatten wir eine Führung in der evangelischen Holzkirche zur hl. Dreifaltigkeit. Es ist eine der schönsten Kirchen, die wir in der Slowakei besichtigten. Die Kirche hat den Grundriss eines griechischen Kreuzes, eine Fläche von 35 x 31 m und ist 20 m hoch. Das Holzgewölbe wird von vier Pfeilern getragen, die wie eine zum Himmel ziehende Schlange aussehen. In der Kirche können 1465 Menschen Platz nehmen. Für die Fundamente der Kirche wurde Eibenholz, für die Außenwände Eichenholz verwendet.

Wir besuchten noch die Basilika zum hl. Kreuz, die jüngste gotische dreischiffige Kirche der Zips, erbaut von 1444 bis 1498. Neben der Basilika befindet sich ein alleinstehender Glockenturm. Er wird von einer Attika im Stil der Renaissance geschmückt. Diese Art Glockentürme gibt es hauptsächlich im Gebiet der Popper (Poprad).

25.08.2010 – Mittwoch
Ganztagesausflug nach Kaschau (Košice) Zuerst war der Dom mit einer Führung der Auftakt zur Stadterkundung. Die Mittagspause verbrachten die meisten Teilnehmer im angrenzenden kleinen Park bei schönstem Wetter mit den „musikalischen Wasserspielen“. Alleine oder in kleineren Gruppen wurde die Stadt erwandert. Gelegenheiten zum Einkauf gab es genügend! Voll mit imposanten Eindrücken traten wir die Fahrt Richtung Hotel an.

26.08.2010 – Donnerstag
Morgens Singwochenarbeit – Nachmittag zur freien Verfügung 27.08.2010 – Freitag Vormittags „Singwochenarbeit“, nachmittags Ausflug über Deutschendorf (Poprad) – Georgenberg (Spišká Sobota) – Zipser Neudorf (Spišská Nová Ves) nach Marksdorf (Markušovce). Dort besuchten wir das Rokoko-Sommerschlösschen, in dem eine Ausstellung mit historischen Musikinstrumenten untergebracht ist. Das Renaissancekastell mit historischen Möbeln war auch einen Besuch wert.
Samstag 28.08.2010 bis Montag 30.08.2010
Abschlusstage im Schönhengstgau
Nach wunderschönen, erlebnisreichen Tagen in der Zips begaben wir uns auf die Rückreise entlang der Hohen Tatra und Waag, vorbei an der Niederen Tatra, durch die Fatra nach Sillein (Sillina), weiter nach Norden durch die Beskiden. Im Sonnenschein erstrahlte die alte Bischofsstadt Olmütz. Wir hatten Zeit für einen kurzen Stadtbesuch. Unsere Fahrt führte weiter durch die Marchebene nach Mährisch Trübau (360 m) – für zwei Tage unser Aufenthalt.

Am Sonntag hieß es früh aufstehen. Um 8 Uhr war Gottesdienst in der Pfarrkirche, den wir mitgestalteten. Wir fühlten uns hier gut aufgenommen. Fast alle Gottesdienstbesucher blieben zu unserem kleinen Konzert im Anschluss der hl. Messe. Pater Sebastian ließ es sich nicht nehmen, uns noch seine Klosterkirche zu zeigen… Am Nachmittag wurden wir im Holzmaistermuseum freundschaftlich empfangen und mit selbstgebackenem Kuchen verwöhnt. Am meisten freute uns, dass so viele Heimatverbliebene und liebe Bekannte gekommen waren. Gemeinsam sangen, erzählten und musizierten wir. Dir, liebe Irene, – 5 – ganz herzlichen Dank für deine ausgezeichnete Organisation, die du trotz deiner vielen Arbeit für uns geleistet hast!

Am Montag lagen über 800 km Fahrt vor uns. Als wir in München die erste Gruppe verabschiedeten, blies uns ein eiskalter Wind entgegen. In Stuttgart erwartete uns gar ein Wolkenbruch. Glück hatte, wer bald zu Hause war. Glücklich und dankbar nahmen wir Abschied von einer wunderschönen Singfahrt mit vielen Eindrücken, die uns noch lange beglücken werden. Ein großes Dankeschön geht an Herrn Rilling, der uns 2977 km sicher und souverän auch auf kleinsten Straßen gefahren hat.
Bericht gekürzt

Hanne und Helmut Preisenhammer, Winnenden

Jugend- Sing- und Wanderwoche vom 07. bis 14. August 2010

Sommer-Familien- Jugend- Sing- und Wanderwoche
vom 07. bis 14. August 2010 in Gmunden/Oberösterreich mit 48 Teilnehmern.

Liebe Singwochenteilnehmer,

viel zu schnell verging unsere gemeinsame Zeit, die wir beim Bauer im Schlag miteinander verbrachten. Die durchwegs sonnigen Tage trugen zum Gelingen dieser Sing- und Wanderwoche bei.

Viele Menschen, Kleine und Große, aus den verschiedensten Himmelsrichtungen konnten unter Leitung der Referenten ihre Stimmen trainieren, tanzen, basteln, spielen, einen Waldspielplatz bauen, musizieren, wandern und schwimmen. Dass dies alles möglich war, verdanken wir unserer guten Gemeinschaft, die wir miteinander erlebten.

Allen, Euch und ganz besonders den Referenten und Heinzelmännchen sei ein herzlicher Dank. Miteinander singen, das kann schön sein; vielleicht auf ein weiteres Mal.

Eure Ade

Tagesbericht von Sonntag, 08. August 2010:

Am ersten Tag nach dem Ankunftstag geht alles gleich seinen geregelten Gang. Es beginnt um 8:00 Uhr beim Morgenkreis mit Musik und dem charakteristischen Singwochenmotto:

Nimm einen Tag,
an dessen Ende
du absolut zufrieden bist.
Es ist bestimmt keiner,
den du mit Nichtstun verbracht hast,
sondern einer, an dem du alle Hände voll zu tun gehabt
und alles erledigt hast.

Margret Thatcher

Danach Frühstück und Einsingen im Innenhof, wo wir alle dicke Waldgnome spielen, die sich erst mal die vielen Spinnweben abklopfen müssen, bevor sie die Sonne begrüßen. Danach dürfen die Kleinsten von der Mäusegruppe – vorerst nur Vroni und Matthias – gleich mit in den Wald, während die Größeren tanzen und die ganz Großen singen. Pünktlich zum Sonntagsessen mit Knödeln und Pfifferlingen kommen noch einige ganz neue Teilnehmer dazu: Gerlinde mit ihrer Mutter und vier Kindern: der kleinen Irmi (mit 1 3/4 Jahren die jüngste Sängerin) und ihren drei Brüdern zwischen 4 und 7 Jahren. Endlich Verstärkung für die Mäusegruppe!

Also gleich nochmal in den Wald, Schaukeln, Klettergarten und Seilbahn installieren – und – ganz wichtig – Holz sammeln fürs traditionelle Lagerfeuer. Zwischendrin Musizieren, Basteln, Tanzen und zuletzt eine Gutenachtgeschichte: diesmal passend über die kleine Hexe, die einen Sturm zaubert, damit ganz viel Brennholz auf dem Waldboden landet.

Wir alte Hasen kennen und lieben das. Aber wie empfinden die Neulinge das volle Programm und die vielen eingespielten Teams?

Nach reibungsloser Fahrt in Begleitung von Paula über zuletzt abenteuerlich kleine Straßen und Lokalbahngleise – der Anblick des Traunsees hat uns vorher schon aller Mühen entschädigt – die Anfahrt auf den Berg, und da liegt er, der Hof vom „Bauern im Schlag“ – auf einer sonnigen Hügelkuppe inmitten der herrlichen Bergwelt, ein alter Vierseithof, liebevollst renoviert und in Schuss gehalten. Eine herzliche Begrüßung folgt, Vroni springt in der Tenne gleich auf und bringt uns zu Karin und Ade, zur Küche, dem Herzen des Hofs, viele freundliche Hände helfen, das Gepäck blitzschnell zu verstauen, und dann tönt auch schon der Gong, Traum aller Kinder, einmal, zweimal, es gibt gleich Essen. Zunächst noch eher schüchtern sitzen wir, insbesondere die Kinder, am Tisch. Neue Lieder wurden angestimmt, doch die Gesten, die dahinter zu erkennen sind, sind uns nicht fremd, lassen uns schnell hineinfinden in den Tagesablauf. Die wundervolle Wiese hinterr dem Haus ist am ersten Nachmittag der meistbesuchte Spielplatz der Kinder, neben dem sagenhaften Waldprojekt von Karin – Schaukeln, Seitgliss, Balancierseil, Hüttenbau – Jungenherz – was willst du mehr? Julie musiziert mit uns, ich freue mich so, endlich wieder einmal die Geige auspacken zu können. Hingebungsvoll konzentriert kneten die Kinder kleine Kunstwerke, genießen das Gefühl, dem Material mit ihren Händen eine Form zu geben. Ein köstliches Abendessen folgt, liebevoll von Ade und ihrem Team zubereitet. Dann Abendsingen, Abendspiel „Krebsgang“ und Gute-Nacht-Geschichte. Rituale, die unsere Kinder sofort lieben und für die Größeren danach noch Volkstanz bei Christian in einer wunderbar lockeren Atmosphäre. Alle tanzen mit, freuen sich. Und wir uns mit. Wie schön, dass Karen, Helga und Vroni uns hierher geführt haben und wie schön, dass noch viele solcher Tage auf uns warten.

Karen(Teil I) und Gerlinde(Teil II)

Tagesbericht von Montag, 09. August 2010:

Früh Morgens um 7:45 Uhr hieß es: „Raus aus den Federn!“, denn Viktoria weckte uns mit ihrer Klarinette. Anschließend trafen wir uns alle im Hof und haben den Tag mit schönem Singen, einem Stück von Wolfgang, der Trompete spielte, und dann einem Gedicht vom Mädchen-Sechserzimmer – vorgetragen von Sarah, Saskia, Selina, Franziska, Lea und Laura-Sophie – begonnen. Aber man darf natürlich das Einsingen von Wiltrud nicht vergessen, die mal wieder eine passende Geschichte erfand, nämlich von einem Zirkus. Als wir alle bereit zum Singen waren, gingen wir in die Tenne und sangen schöne Lieder. Und als es sich dann ausgesungen hatte, sind die Erwachsenen zum Singen mit Wiltrud weggegangen und die Kinder tanzten danach mit Julie in der Tenne. Danach mussten wir uns beim Mittagessen fit für die lange Wanderung machen. Nach der Wanderung waren alle froh, dass sie angekommen sind und die, denen warm war, die kühlten sich in dem gerade mal 15 Grad warmen Wasser ab. Sogar Kuchen wurde mitgeschleppt. Doch leider ging es dann wieder zurück. Anschließend waren wir so fertig und kaputt, dass wir so Hunger hatten und der Ade beim Abendbrot die Haare vom Kopf gefressen haben. Später hatten wir beim Abendsingen unseren Spaß mit den Liedern, die von Wiltrud ausgesucht waren, und einem Spiel von Nicole und der beliebten Gutenachtgeschichte. Wer danach noch nicht schlafen wollte, hatte die Möglichkeit, mit Christian und Sanna sich die Seele aus dem Leib zu Tanzen. Und wer danach immer noch nicht müde war, hatte Pech, denn um 22:00 Uhr war Nachtruhe.

Tobias, Vincent und Jonas

Unser tschechischen Gäste schreiben:

Nach dem einjährigen Warten konnten wir endlich wieder zur Sing- und Wanderwoche kommen. Wir drei Tschechen (Julie, Adam und Tereza) haben uns sehr gefreut – vor allem auf das Zusammentreffen mit unseren Freunden. Das Tanzen, Spazieren, Musizieren macht uns allen dreien Spaß. Für uns ist diese Woche immer eine neue Motivation, die Instrumente zu spielen, mehr zu singen und die deutsche Sprache zu lernen.

Möglicherweise werden wir wieder etwas Musikalisches für nächstes Jahr einstudieren – für ein Konzert.

Jedes Jahr nach der Sing- und Wanderwoche singen wir zu Hause noch mindestens zwei Wochen die besten Lieder. Wir probieren ab und zu auch ein typisch deutsches Gericht zu kochen, denn Ade kocht und backt exzellent!

So, es ist einfach, wir fühlen uns im Bauer im Schlag sehr wohl mit euch und wir möchten nächstes Jahr wieder kommen.
Ahoi!!!

Eure Julie, Adam, Tereza

Offenes Singen am 04.07.2010

Offenes Singen

am 04. Juli 2010 im Haus der Heimat, Stuttgart

Offenes Singen am 22.05.2010

Offenes Singen am 22. Mai 2010

im Rahmen des sudetendeutschen Tags in Augsburg

Musikalisches Mai-Willkommen

Die Walther-Hensel-Gesellschaft hatte zum Offenen Singen eingeladen. Das Treffen gestaltete der diesjährige Volkstumspreisträger, der Kuhländler Herbert Preisenhammer.

Ein kleines Jubiläum verkündete Helmut Janku, Zweiter Vorsitzender der Walther-HenselGesellschaft, bei der Begrüßung der zahlreichen Sangesfreudigen: Dies sei das fünfte Mal, dass die Walther-Hensel-Gesellschaft ein Offenes Singen im Rahme des Sudetendeutschen Tages an biete. Noch viel mehr aber überglänze die Nachmittagsstunde dass der Singeleiter Herbert Preisenhammer am Abend zuvor mit dem Volkstumspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet worden sei.

Wie immer hatte dieser seine „Braut“, die Gitarre, mit- gebracht, dazu ein reichhaltiges Liederblatt mit Maienliedern, die so recht zu diesem sonnigen Frühlingstag passten. Seine Bitte, nach den dicht gedrängten Vortragsterminen aufzuatmen und vor dem Singen kräftig einzuatmen, befolgten die Sänger mit Freude. Mit viel Schwung ging es dann von Lied zu Lied. Gleich einleitend hieß es „Der Winter ist vergangen“. Danach wurde der Wonnemonat begrüßt mit „Grüß Gott, du schöner Mai en“, und „Wie schön blüht uns der Maien“. Ebenso bekannt und beliebt waren die Weisen „Es tönen die Lieder“ und „Es geht eine helle Flöte“. Preisenhammer hatte außerdem „Sonne im Mai“ und „Im Maien, im Maien“ ausgewählt. Seine erklärenden, oft humorvollen Worte zwischendurch zeigten, welch tiefer Sinn in einfachen Liedern stecken kann. Die Texte von „Geh aus, mein Herz“ und „Kommt, ihr G’spielen“ verwiesen schon auf die nahende Sommerzeit. Im Handumdrehen erweckte Preisenhammer danach ein kleines Singspiel zum Leben: den. Streit zwischen Sommer und Winter. Je eine Saalhälfte verteidigte „ihre“ Jahreszeit, bis schließlich der Sommer die Oberhand gewann.

Die Mannigfaltigkeit der Maienlieder unterstrich er mit einem Wechsel in der Singleitung: Irmtraud Mielebacher, eine junge Studienrätin mit reicher Singwochenerfahrung, übernahm für einige Lieder die Leitung und meisterte diese Aufgabe mit schwungvoller Bravour. Dann steuerte wieder der „geborene Musikus“. wie Preisenhammer in einer Laudatio genannt worden war, das Ruder. Mit seinen über 70 Jahren steht er voller Elan auf der Bühne und lebt und überträgt die Freude an Volksmusik und Brauchtum. Noch einmal an diesem Sudetendeutschen Tag — und zwar nur wenige Stunden später — leitete der Volkstumspreisträger und Vorsitzende der Walther-HenselGesellschaft einen Chor, einen sehr großen sogar. Es war die gesamte Zuhörerschaft des Großen Volkstumsabends in der Schwabenhalle. Auch in diesem großen Rahmen brachte er das innige Lied „Blüh, nur, blüh, mein Sommerkorn“ aus seiner mährisch-schlesischen Heimat zum Klingen. tu

Aus der Sudetendeutschen Zeitung vom 11.06.2010 nach Helmut Janku

Offenes Singen am 01.05.2010

Bericht über das Offene Singen der Walther-Hensel-Gesellschaft am 01.05.2010 im Sudetendeutschen Haus in München

Nicht nur den Mai in Liedern begrüßt

Zum neunten Mal seit 2002 hatte die Walther-Hensel-Gesellschaft (WHG) zum FrühlingsSingen in das Sudetendeutsche Haus eingeladen. Nach langer Trockenheit hatte sich die Natur an diesem 1. Mai einen erfrischenden kühlen Regen geleistet, der gemäß Sprichwort dem Bauern „Scheun‘ und Fass zu füllen“ verspricht. Auch der Adalbert-Stifter-Saal füllte sich reichlich mit erwartungsvollen Sängern und Sängerinnen, die aus München und der weiteren Umgebung angereist waren.

Unter dem Titel „Komm, lieber Mai“ hatte Herbert Preisenhammer eine Fülle von Maienliedern zusammengestellt, beginnend mit dem bekannten Lied gleichen Anfangs, dazu Kanons, einstimmige Lieder und mehrstimmige Sätze aus dem 16. Jahrhundert bis in unsere Zeit. Von Form und Inhalt besonders reizvoll erwies sich ein von Walther Hensel aufgezeichnetes Streitgespräch zwischen Sommer und Winter. Herbert Preisenhammer formte daraus ein kleines Singspiel, in dem sich die Hälften des Chores in der Anpreisung „ihrer“ Jahreszeit übertreffen und sich schließlich im Lob für den Sommer vereinen. Glanz und Teilnehmerapplaus trafen auch Herbert Preisenhammer selbst, Chorleiter, Musikerzieher, Komponist und Instrumentalist, als bekannt wurde, dass er zu Pfingsten den Sudetendeutschen Volkstumspreis 2010 in Augsburg erhalten wird.

Als er die Lieder für diesen Mai-Samstag zusammenstellte. konnte er nicht ahnen, welch aktuelle Bedeutung eines daraus erhalten würde. Das Lied „Im Fruhjahr“ wurde in Deutsch Mokra/ Karpaten aufgezeichnet. Eine Teilnehmerin stammt nämlich aus dieser Gegend der Slowake – die künftige Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, Frau Zuzana Finger. Schon vier Wochen vor ihrem offiziellen Amtsantritt nutzte sie diesen Nachmittag, um das Wirken der WHG kennenzulernen und auch selbst aktiv mitzusingen. Dr. Helmut Janku, Organisator dieses Offenen Singens, hieß sie im Namen aller Anwesenden herzlich willkommen und freute sich auf eine auch künftig gute Zusammenarbeit mit der neuen Heimatpflegerin.

Nach der traditionellen Pause mit Kuchen und Getränken zeigte der Chor keinerlei Konzentrationsverlust bis zum Schluss. Überraschend, dass diesmal mehr als ein Drittel der Teilnehmer zum ersten Mal zu diesem WHG-Singen gestoßen waren. Ebenso wie die „Altgedienten“ nahmen sie einen reichen Schatz klingender Erinnerung auf den Heimweg mit.

Dr. Helmut Janku/Traunreut

Ostersingwoche vom 03. bis 10. April 2010

Walther-Hensel-Gesellschaft e.V. München
Ostersingwoche vom 03. bis 10. April 2010 auf dem Heiligenhof/Bad Kissingen

Liebe Teilnehmer an der Singwoche, liebe Freunde,

wieder ist eine Ostersingwoche auf dem Heiligenhof in Bad Kissingen erfolgreich zu Ende gegangen. Sieben Tage waren vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Singen, Musizieren, Basteln und Werken und beim Volkstanz beieinander. Und mehr noch als das. Sie haben zusammen gelebt wie in einer großen, intakten Familie, haben miteinander gegessen und gefeiert, gelacht und waren oft sehr fröhlich. Sie haben sich gefreut an dem, was sie miteinander zuwege gebracht haben. Das war zum Teil recht anspruchsvoll und wurde sehr intensiv geübt. Bei Vorträgen, etwa über die Slowakei und speziell die Zips, waren alle sehr aufnahmefähig und sind nun voller Erwartung auf die Sommer-Singfahrt.

Nach dem langen Winter war das Wetter überaus günstig frühlingshaft mit viel Sonnenschein und warmen Tagen. So gerieten die kurzen Freizeitaktivitäten vielfach zu Naturbeobachtungen in Wald und Flur. Auch die Busfahrt nach Schlitz/Hessen profitierte vom schönen Wetter. Sehr glücklich wird dort das mittelalterliche Stadtbild mit Ausstellungen und Heimatmuseum (z.B. ein Raum über das Egerland) mit dem modernen Leben ohne störende Einflüsse verknüpft.

Von all diesen Aktivitäten, die zu einer Singwoche gehören, wird in diesem Heft berichtet. Begonnen mit dem gemeinsamen Morgenkreis im großen Rund bis zum Volkstanz am Abend hatte jeder Tag seine Struktur. Ohne gewissenhafte Vorarbeit der Referenten ist dies nicht zu schaffen. Und die frohen und dankbaren Worte am Schluss der Singwoche haben gezeigt, dass alles, was die Mitarbeiter vorbereitet und erarbeitet haben, großen Anklang gefunden hat.

Deshalb sei hier allen Teilnehmern und besonders den Referenten und Mitarbeitern herzlich gedankt für die hervorragende Mit- und Zusammenarbeit. Es blieb selten ein Wunsch offen oder unerfüllt. Und erfüllt von reichen Singwochentagen fuhr jeder nach Hause.

Ein besonderer Dank gilt dem Haus des Deutschen Ostens in München, dem der Bildungswert unserer Ostersingwochen bekannt ist und das uns auch heuer wieder mit einer finanziellen Zuwendung geholfen hat.

Herbert Preisenhammer Stuttgart, im Mai 2010
– Leiter der Singwoche –

 

War’s sie oder war’s er ?

Also ganz klar war für jeden der Osterwoche – er war’s – der Frühling mit viel Sonne, blauem Himmel und Aufbrechen der Natur. Alle wissen auch – sie war’s – die Ostersingwoche.

Aber nun kommt’s viel schwieriger: War’s sie – die Kadenz oder er – der Subdominantakkord ? Sehr viel über die Kunst der Musik und das am frühen Morgen! Ganz ehrlich gesagt, wäre eine Extemporale geschrieben worden, wie es Musiklehrer in Bayern über solche musikspezifischen Begriffe zu tun pflegen, dann hätte unser Chorleiter vielleicht enttäuscht über unsere Wiedergabe das Handtuch geschmissen. Aber wir sollten ja hören und vor allem die Töne richtig singen. Wer von uns kann schon dem weitgefächerten Wissen eines Herberts konkurrieren? Naja, so ehrgeizig sind wir nicht, aber ein bisschen Horizonterweiterung kann nicht schaden. Außerdem ist es lobenswert, wenn Herbert sein musikalisches Wissen mit uns teilt.

Zur Auffrischung: Die Kadenz (lat.cadere), die ein Musikstück oder einen Teil eines Musikstücks abschließende Akkordtonfolge, wird als solche bezeichnet. Die vollkommene Kadenz schließt auf der Tonika, die unvollkommene auf der Dominante, der Subdominante oder einer anderen Stufe (Trugschluss). Die Kadenz ist Bestandteil der abendländischen Musik etwa der letzten 300 Jahre. Bei atonaler Musik oder auch beim Jazz wird sie möglichst vermieden. Beim Singen werden wir feststellen – ja, sie ist’s – die Kadenz. ODER ist’s der Subdominantakkord, den unsere Ohren wahrnehmen? Ja, er ist’s – der 5.Ton einer Tonleiter abwärts oder der 4. Ton aufwärts, also die Oberquarte oder Unterquinte der Tonika und der auf ihm errichtete Dreiklang.

Aber wie dem auch sei – singen wir weiterhin: Frühling, ja du bist’s! Dich hab ich vernommen!

Ade Bürgel, Büchold

Liebe Freunde!

Ich versuche hiermit mal wieder, einen kleinen Abriss der Ostersingwoche 2010 zu geben. Aber in dieser Woche geschieht so unglaublich viel, dass gar nicht alles behalten werden und jeder Einzelne nur für sich alleine entscheiden kann, was für ihn das Beste und Wichtigste war. In einem Fall aber sind wir uns sicher alle einig: Unser „Chef“ Herbert ist einfach ein unglaubliches Phänomen. Er beherrscht nicht nur die (De-)Kadenz, er hört auch sofort, wenn der Chor einen sechstel Ton gesunken ist. Und alles ohne Stimmgabel. Aber dann passiert etwas, was längst nicht allen aufgefallen ist: Herbert demonstrierte bei Tisch an einer gerollten und nach oben gestellten Serviette, dass sie wie eine Kerze brennen „könnte“. Aber ach, sie brannte zwar, aber Herbert unterlag! Wir mussten löschen! (Anm. der Red.: Herbert wollte demonstrieren, dass diese gerollte und angezündete Serviette in die Höhe stieg!).

Auch wurde demonstriert, wie die Zigeuner sich beim Kopfkratzen den Arm verrenken, um die ganzen Läuse nicht im Ärmel zu haben. Man sollte auch mit einer weißen Hose keine flüssigen Schokolade-Ostereier essen, sondern am besten in der Badewanne.

Wenn bis hierhin der Eindruck entstanden ist, dass der Chef nur gekräuselte Sachen im Kopf hat, so muss ich dies in der Folge gründlich revidieren. Wir lernten zauberhafte Frühlingslieder, manche davon mit hohem Einsatz und Niveau, z.B. das Altfinnische Runenlied von Walther Hensel. Zunächst war es etwas fremd für unsere Ohren, aber am Ende sehr reizvoll. Überhaupt herrschte alles in allem die ganze Zeit „Frühling und gute Laune“, und das ohne Pollen. Besonders schön war für mich das Duett „Sologesang (Uta) und Cembalo (Herbert)“. Und das Flötenquartett (Ilse, Uta, Helga und Ade) hätte ich gerne noch länger gehört (u.a. die zwei Madrigale von Vulpius und Prätorius). Sie begleiteten auch den Chor bei dem Lied „Wandern lieb ich für mein Leben“, das klang so ganz anders, als man es normalerweise im Ohr hat.

Die Stubenmusi war ein kleiner, feiner Haufen…wir haben hart gearbeitet und Gudrun hat sicher ein paar graue Haare mehr! Aber es waren gute Stunden und den Erfolg konnte man bei Morgenkreisen und beim Abschlussmusizieren hören.

Bei Renate Becker entstanden wieder ganz zauberhafte Sachen. Von Engeln bis zu Umschlägen, kostbar verziert (man kann 500-Euro-Scheine darin verschenken). Der Morgenkreis, gestaltet von Johannes Becker und Musikanten, fordert uns schon zu früher Stunde und mit leerem Magen zu hochgeistigen Gedanken heraus. Manches Wort begleitete mich durch den ganzen Tag.

Beim Tanzen ging es mit Ursel Brenner wieder recht munter zu. Und hin und wieder legten männliche Tanzteilnehmer wilde Solo-Tanzeinlagen hin. Die Begeisterung war groß.

Ade gebührt wieder großer Dank, soviel Vorarbeit, soviel Tätigkeit – und dazu noch das Wichtigste: Hat sie alle Individuen zufrieden stellen können? Alles gut gemacht, Ade! Und ein wirklich feiner Zug von dir war es, uns beim Ausflug „eine Stunde Freigang“ zu gewähren.

Zuletzt noch eine lustige Sache beim Ausflug: Der Turm in Schlitz hatte es Brigida und mir angetan. Und wir waren auch ruckzuck oben – es gab nämlich einen Aufzug. Bald folgten noch einige andere von uns. Aber der Türmer war ein Unikum ohne gleichen. In rasender Schnelligkeit rasselte er sein Programm ab. Und wer der deutschen Sprache nicht bis ins Kleinste mächtig war, konnte ihm nicht folgen. Er hatte viel zu erzählen und war recht lustig. Dann aber kam es: Beim Hinunterfahren hielt er auf halber Strecke seinen Käfig an und zeigte uns „sein“ Turmzimmer. Da standen in gemütlicher Turmecke Regale voller „Kümmerlinge“, große Flaschen Heidelbeer-, Himbeer-, Schlehen-, Brombeerliköre und –geiste. Und das Beste: Er hatte kleine Gläschen parat und machte das einzig Richtige. Die vollen Gläschen machten die Runde und unsere Runde wurde immer lustiger (besonders Isolde) und endlich „machten wir in den Käfig“ (O-Ton Isolde) und fuhren ins harte Leben zurück. Natürlich gab es den Einen oder Anderen, der plötzlich eine braune Papiertüte trug mit Inhalt aus der Turmstube. Ich weiß, wer es war, aber ich verrate es nicht.

In meinem Bericht schreibe ich jedes Jahr, wie verzaubert diese Zeit im Heiligenhof für mich ist. Und auch diesmal schließe ich mit den Worten: Es war eine tolle und verzauberte Frühlingswoche. Hoffentlich können wir noch recht viele erleben. Und ganz zuletzt noch mit dem Wort von Helmut P. schließe ich: „P.X. (Pleibt’s Xund!). Dank an alle Initiatoren

Eure Lea Clausen, Neuwied

Fit durchs Tanzen

„Es ist kein Sport, bei dem man gegeneinander antritt. Tanzen ist eine Leidenschaft, die man mit anderen teilen kann. Also trau dich und mach den ersten Schritt!“ Mit diesen Worten stellt Detlef D. Soost in seinem Buch Tanz dich fit (vgs) erstmals sein komplettes Workout vor, das Tanz- und Fitnesstraining miteinander kombiniert. Er erzählt von seiner eigenen Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen. Natürlich auch davon, wie er zum Tanzen kam.

Detlef selbst findet Tanzen eine bessere Methode zum Muskelaufbau. Man wird fitter als im Fitnessstudio, da man beim Tanzen mehrere Muskelpartien auf einmal trainiert. Im Buch findet sich sogar eine Tabelle, die zeigt, welche Muskeleinheiten man in den einzelnen Tanzstilen aufbaut. Im Anschluss daran werden weitere Übungen zum Muskelaufbau gezeigt. „Ganz wichtig: Du bist, was du denkst“, so der Profitänzer. Er gibt hilfreiche Motivations- und Ernährungstipps.

Laura Roth

Eingesandt von Ursel Brenner. Was „Workout“ heißt, mag jeder selbst ergründen.

Schlitz – Ausflugsziel unserer Singwoche

Ein herrlicher Frühlingstag wurde uns geschenkt für unsere Fahrt nach Schlitz. Nach dem langen Winter erfreuten wir uns am frischen Grün auf der Fahrt über Fulda durchs Fuldatal nach Schlitz, einem Städtchen eingebettet zwischen Vogelsberg und Rhön.

Schlitz mit seinen 4 Burgen, der Vorderburg, jetzt mit Burgmuseum, der Hinterburg, heute Seniorenheim, der Schachtenburg, ebenfalls Seniorenheim, und der Ottoburg, vorübergehend Unterkunft der Heimatvertriebenen und heute in Privatbesitz, ist eine geschichtsträchtige Stadt. Im Jahre 812 wurde die romanische Kirche vom Mainzer Erzbischof Richolf geweiht. Die Säulenbasilika St. Margaretha ist heute noch Mittelpunkt des historischen Stadtkerns. 1116 und 1118 wurden in politisch unruhigen Zeiten Schenkungsurkunden des Klosters Fulda an Erminoldus de Slitese und seiner Frau Gerbiga überreicht. Der Stammbaum zum heutigen Adelsgeschlecht, den Grafen von Schlitz, genannt von Görtz, ist lückenlos zurückzuführen.1418 erhielt die Stadt mehr Rechte, zunächst die Gerichtsbarkeit, danach die Stadtrechte. Wenig später folgten die Marktrechte. 1546 wurde in Schlitz erstmals evangelisch gepredigt, die Basilika wurde lutherisch. Ihre Um- und Erweiterungsbauten sind heute noch zu erkennen. Der Siebenjährige Krieg brachte Not und Elend ins Land. Johann von Schlitz brachte die Damastweberei in die Stadt, die heute noch unter dem Namen „Schlitzer Leinen“ weltweit bekannt ist. Die bewegten Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts gingen nicht spurlos an der Stadt vorbei, jedoch die Altstadt blieb erhalten. Heute ist Schlitz ein touristischer Anziehungspunkt und bietet seinen Gästen nicht nur den Burgring. Die einzige hessische Landesmusikakademie befindet sich in der Hallburg, in der die „Chinesische Tapete“ aus dem 18. Jahrhundert zu sehen ist. Auch das Burgmuseum, die kulinarischen Genüsse sowie ein Altbier und verschiedene Obstbrände bietet die Stadt dem Besucher.

Nach einer gemeinsamen Führung durchs Museum konnten wir in der evangelischen Kirche einige unserer Lieder singen, bevor sich jeder noch nach eigenem Belieben in der Stadt aufhalten konnte. Erfüllt von vielen Eindrücken kehrten wir zum Heiligenhof zurück.

Ade Bürgel, Büchold

Geheimtipp: Kaminzimmer

Viele Teilnehmer der Ostersingwoche wissen schon, dass die Möglichkeit zum Werken oder Handarbeiten besteht, während die Instrumentalgruppen fleißig üben. Wo? Wie schon oft „im Kaminzimmer.“

Dort traf sich gleich am 1. Tag eine größere Gruppe und fertigte schöne Schmuckumschläge für Geld oder Gutscheine an. (vielleicht für eine Singwoche).

Am 2.Tag wurde außer Werkarbeiten mit Papier auch bei Hanne die Wollwerkstatt geöffnet. Dort lagen Netzgewebe in vielen Farben und warteten auf kreative Farbkompositionen. Flauschige Wolle-Wollmix sollte durch das Gewebe gezogen werden. Es war ein reges Suchen und Zusammenstellen, bis jeder seine Lieblingsfarben gefunden hatte. Hanne half mit viel Geduld und großem Gefühl für eine harmonische Farb- und Materialzusammenstellung.

Plötzlich wurde es sehr ruhig am Nebentisch. Die Teilnehmer begannen mit Hilfe einer Nadel ihre verschiedenen Fäden durch das Netz zu weben. Was war wohl das Endergebnis? Nachdem das Werkstück vollendet war, hatte jeder einen wunderschönen, flauschigen und duftigen Schal. Man konnte ihn am Schluss bei der Ausstellung bewundern. Viele Teilnehmer freuten sich, dass Hanne in diesem Jahr nach einer Knie-Op. wieder die Handarbeitsgruppe leitete.

Auch in der Werkgruppe wurde eifrig geschnitten und gefaltet. Aus Transparentpapier entstanden Engel in einem filigranen Kleid. Die Engel wurden mit einem Passepartout auf Karten geklebt. Eine andere Werkmöglichkeit war, aus Filzwolle Blumenmotive mit Hilfe einer Filznadel auf ein Vlies zu prickeln. Es war erstaunlich, wie viele Blumen sich in ihrer Natürlichkeit (Kornblumen, Margeriten, Gänseblümchen, Mohn) auf den Karten wiederfanden.

Die Werkausstellung zeigte die Vielfältigkeit der Angebote. Es war nicht nur eine harmonische Singwoche, sondern die „Werker“ konnten sich entspannen und nicht nur schöne Ergebnisse sondern auch viele Ideen mit nach Hause nehmen.

Hanne und mir hat das Miteinanderschaffen sehr viel Freude bereitet.
Vielleicht bis zur nächsten Ostersingwoche? Geheimtipp Kaminzimmer!

Herzlichst Eure Renate Becker/Herzogenrath

Wintersingwoche 2009 – 2010

Wintersingwoche 2009-2010 Vom 28.
Dezember 2009 bis 04. Januar 2010

Liebe Teilnehmer der Singwoche, liebe Freunde,

zum 4. Mal war die Jugendherberge in Igersheim an der Gemarkungsgrenze zu Bad Mergentheim der Ort, man könnte sagen, die Heimat der Wintersingwoche. Über 80 Teilnehmer, Junge, Ältere und Junggebliebene tummelten sich im und um das Haus und füllten es mit Leben.

Und was für ein Leben! In diesem Berichtsheft wird ausführlich über die Tage zwischen den Jahren berichtet. Im ganzen Haus ertönte pausenlos Musik. Es wurde natürlich in großen und kleinen Gruppen gesungen und musiziert. Auch aus dem Kinderbetreuungsraum erklang Musik und beim Volkstanz ohnehin. Die Mahlzeiten wurden mit Musik begonnen und beendet. So ist eine solche Musikzeit etwas ganz Besonderes und hebt sich in markanter Weise vom Alltag ab.

Ich denke, dieses Losgelöstsein vom Alltag haben alle Teilnehmer gespürt. Auch wenn die Arbeitsbelastung für manche Referenten enorm war und fast keine Ruhepause zuließ, fühlte sich doch jeder wie im Urlaub, im musikalischen Aktivurlaub.

So danke ich allen, die dabei waren, Teilnehmern wie Mitarbeitern und Referenten, fürs fröhliche und selbstverständliche Mitarbeiten. Ihr habt die Singwoche getragen und gestaltet.

Ich wünsche allen Lesern ein frohes Erinnern oder Nachempfinden dieser reichen Tage in Igersheim.

Für die Veranstalter

Herbert Preisenhammer im Februar 2010

Was soll das bedeuten?
Eine Jugendherberge im musikalischen Ausnahmezustand

4. Wintersingwoche in Igersheim

Die ersten Flötentöne erklingen um 7 Uhr. Die siebenjährige Rebecca und die achtjährige Annalena gehen durch die Flure der Jugendherberge und stimmen mit Sopranflöte und Geige „Was soll das bedeuten“ an. Für die über 80 Schläfer heißt das: Aufwachen!

Ein neuer Tag der Wintersingwoche beginnt, die heuer zum 4. Mal in der Jugendherberge in Igersheim am Ortsrand von Bad Mergentheim stattfand. Punkt acht Uhr wird es eng im Speisesaal, wenn Kaffee- und Brötchenduft locken. Doch davor setzen die Verantwortlichen erst noch ein Morgenlied – natürlich im Kanon geschmettert. Auch danach läuft man nicht einfach so davon, auch das Ende des gemeinsamen Frühstücks wie aller Mahlzeiten setzt ein Schlusskanon.

Ohne feste Regeln geht es nicht, das weiß nicht nur Reinhold Frank, in dessen Händen die organisatorische Leitung liegt. Gemeinsam mit Chorleiter „Hebbe“ Preisenhammer, steuert er schon seit Jahrzehnten diese musikalische Freizeit „zwischen den Jahren“ durch Höhen und – zum Glück fast nie – Tiefen. Erst im Schwarzwald, dann in Murrhardt, jetzt also im schwäbisch-fränkischen Grenzgebiet. Doch weniger der Frankenwein als vielmehr die vielen Räume in dieser schon etwas Patina tragenden Jugendherberge waren der ausschlaggebende Grund.

Denn es wird ja nicht nur viel gesungen, vormittags und nachmittags, generationenübergreifend und in Gruppen; es wird auch musiziert in Neigungsgruppen, Flöten, Streicher, Akkordeon, Stubenmusik, sie alle brauchen ihre Räume. Und dann wird auch noch gewerkelt, diesmal Blaudruck, und die Kinder brauchen auch ihren Raum, wenn die Erwachsenen ihr Programm haben. Ganz unten im Keller lädt dann noch Johannes Brenner zum Drechseln wie im Mittelalter ein. Und der Volkstanz gehört auch noch zum musikalischen Dreiklang von SingTanzSpiel, die – nomen est omen – gemeinsam mit der Walther-Hensel-Gesellschaft die Wintersingwoche „zwischen den Jahren“ durchführen.

So vergeht ein Tag im Nu und wird nur noch von besonderen Höhepunkten unterbrochen. Da ist immer der feierliche Jahreswechsel, eingestimmt mit Silvesterbüffet und Festtafel bei Kerzenschein. Danach geht es hinaus „zur Tanne“, um die man sich stellt und das neue Jahr mit Trompetenschall und Gesang begrüßt. Und dann gehört zu einer Wintersingwoche auch der musikalisch gestaltete Gottesdienst im Bad Mergentheimer Münster, für den man Chorsätze mit Instrumentalbegleitung einstudiert. Diesmal fiel er auf den letzten Tag, den 3. Januar 2010, der traditionell ausklingt mit einem großen Abschlusstanzabend im Gemeindesaal in Bad Mergentheim.

Am Morgen danach heißt es schon wieder Abschied nehmen, für die meisten beginnt dann wieder die Wartezeit bis zur nächsten Wintersingwoche.

Markus Herzig, Stuttgart

Meine 12. Wintersingwoche (ohne Unterbrechung) war ja wieder so beglückend, und ich glaube, die WHG im Verein mit der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise steht da einzig da im Zusammenbringen einer Gruppe von Menschen zwischen 2-82 Jahren zu gemeinsamem, harmonischem Tun. Natürlich ist schon vieles eingeübt und erprobt durch die Jahre, was den Ablauf betrifft, und doch wird wieder Neues ausprobiert und gestaltet. Das Große ist, dass sich jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin bis zu den Kleinsten angenommen und ernst genommen weiß und sich mit seinen Gaben einbringt. Möge es Euch noch lange vergönnt sein, uns allen solche Freude zu bereiten.

Gute Gesundheit und viel Tatkraft wünscht Euch Eure Anna

Bericht über das Werken mit Renate Becker

Schon zum dritten Mal nahm ich nun an der während der Singwoche für NichtMusikanten angebotenen Möglichkeit zum Werken teil. Und wieder konnte ich für mich ganz neue Dinge erleben. Diesmal sah ich mich in die Werkstatt einer Stoffdruckerei versetzt! Dass es möglich ist, hübsche Bilder auf einen Stoff zu drucken, habe ich ja noch nie ausprobiert. Aber durch Renates geduldige, liebevolle Anleitung ist es mir wirklich gelungen, einiges zustande zu bringen. Welche Fülle von Models standen zu unserer Verfügung, die wir nach Wunsch benutzen durften. Um sie auszuprobieren, gab es erst Versuche auf kleineren Stoffresten. Zuerst musste das Model mittels eines mit Farbe getränkten Schwammes bestrichen, um dann auf den Stoff gedruckt zu werden. Welche Freude war es, wenn das gewählte Muster dann sichtbar wurde. Nun gab es ja kein Halten mehr. Die ganze Gruppe kreierte die unterschiedlichsten Muster und Bilder auf von Renate zur Verfügung gestellten Einkaufstaschen, Deckchen für Marmeladegläser, Beuteln und Schreibkarten, aber auch Decken großen Formats. Ja, Iris gestaltete sogar eine ganz große Tischdecke, das war ein richtiges Wunder für mich Anfängerin. An fünf Nachmittagen waren wir eifrig und vergnügt bei der Sache, und ich bin Renate dankbar, wieder eine so neue und schöne Erfahrung gemacht zu haben.

Anna Santschi, Thun

Jugendsingwoche 15. bis 22. August 2009

Jugend- Sing- und Wanderwoche

vom 15. bis 22. August 2009 in Gmunden/Oberösterreich, „Bauer im Schlag“ mit 44 Teilnehmern

Liebe Kinder und Jugendliche, die ihr an dieser Sommersingwoche teilgenommen habt, liebe Erwachsene, liebe Freunde!

Diese Sommersingwoche in dem alten Vierkanthof auf luftiger Anhöhe unterhalb des Laudachsees war für uns alle sicher ein großes Erlebnis. Wir wurden in vielerlei Hinsicht verwöhnt, wie es sich für eine richtige Ferienwoche gehörte. Aber es ist natürlich nicht selbstverständlich, zumal im Gebirge, dass vom ersten bis zum letzten Tag die Sonne schien, ohne nennenswerte Wolken, und erst am Abreisetag der Regen einsetzte. Aus Erfahrung der vorhergehenden Wochen hatte ich vorsorglich einige Regenlieder ins Programm genommen, die wir dann, weil sie im Singwochenheft abgedruckt waren, eben auch sangen, eigentlich mehr zur Freude darüber, dass sie eigentlich fehl am Platze waren.

Verwöhnt wurden wir natürlich auch von dem Programmangebot. Das fing an mit dem lustigen Einsingen im Hof, gefolgt vom fröhlichen Singen mit allen und dem anschließenden Kindertanzen. Die Erwachsenen suchten im Freien einen Schattenplatz zum Weitersingen bis zum Mittagessen. Nach der Mittagspause ging dann das Musizieren, Basteln, Werken, Singen und Tanzen bis zum späten Abend weiter.

Verwöhnt wurden wir vor allem von den Kochkünsten der Küchengeister. Was aus dieser kleinen Küche für uns vierzig Hungrige gezaubert wurde, ja, das grenzte schon an Zauberei. Es blieben keine Wünsche unerfüllt. Selbst als sich Magenkrämpfe und -verstimmungen einstellten, gab’s Schonkost für die einen, einen guten scharfen Schluck für die anderen zur Vorbeugung. So überstanden alle diese doch anstrengenden Tage.

Verwöhnt wurden auch alle Teilnehmer von der Rücksicht, von der Freundlichkeit, von dem guten Umgangston untereinander und von der Hilfsbereitschaft.

Zur Abrundung der Woche wurden wir noch von einigen besonderen Unternehmungen verwöhnt. Das Lagerfeuer mit Singen, Stockbrotbacken und Würstchengrillen gehört ja schon zum Wochenprogramm genauso wie die Nachmittagswanderung zum Laudachsee mit ausgiebigem Schwimmen. Das Baden im Traunsee war jedoch einmalig auch wegen des Wetters. Beim anschließenden Stadtspiel gab’s in Gmunden viel zu erkunden.

Schließlich kann ich aus Sicht des Singleiters sagen, dass meine Ohren verwöhnt wurden von dem frischen, fröhlichen und wegen der vielen Kinderstimmen sehr hellen Gesang. Als wir der Geschäftsführerin Hanne per Handy ein Geburtstagslied nach Winnenden sangen, sagte sie nachher, dass sie noch nie ein so frisches Geburtstagsständchen erhalten hat. Auch die anderen Referenten berichteten, dass sie von dem, wie ihre Gruppe – sei es beim Musizieren, Basteln oder Tanzen – mitarbeitete, auch regelrecht verwöhnt wurden.

So möchte ich allen, Referenten, Mitarbeitern und Teilnehmern ganz herzlich danken für diese fröhliche Zeit bei der Familiensingwoche 2009.

Euer

Herbert Preisenhammer Stuttgart, im September 2009

Rückschau

Nach einer Woche „Bauer im Schlag“ muss man die vielen Eindrücke, Erlebnisse, vielleicht sogar Ferienhöhepunkte verarbeiten und nachklingen lassen. Eine fröhliche, harmonische Gemeinschaft verbrachte bei herrlichem Sommerwetter eine Woche mit Musik, Wandern, Schwimmen, Spielen und Dichten. Mancher hatte viel zu tun, um die Gestaltung dieser Woche durchzuführen, andere trugen mit einem fröhlichen Lächeln, strahlenden Augen und lustigen Gesprächen dazu bei, das entstehen zu lassen, was am Samstag zu Ende war. Glückliche Momente, Heimweh, Traurigkeit, Freude und viele andere Gefühle bewegten manchen von uns. Ich hoffe, dass alle etwas Gutes und Schönes mitgenommen haben für jetzt und fürs Leben.

Euere Ade Bürgel – Büchold

Donnerstag, 20. August 2009

Um 7.30 Uhr wurden wir geweckt. Anschließend war Morgenkreis und Frühstück. Nach dem Essen haben alle gesungen. Vor dem Mittagessen wurde noch musiziert. Zum Mittagessen gab es Gulasch mit Reis, Nudeln mit Tomatensoße, Kräuterpfannkuchen und Salate. Nach dem Mittagessen haben wir unsere Schwimmsachen gepackt und sind nach Gmunden gefahren. Dort haben wir eine Stadtrally gemacht, und wir sollten ein Päckchen Mehl gegen etwas anderes eintauschen.

Als alle Fragen gelöst waren und wir das Päckchen Mehl los hatten, bekam jeder noch eine Kugel Eis und dann sind wir an den Traunsee gegangen. Dort konnte jeder, der Lust darauf hatte baden gehen. Wir sind zurück gefahren. Es gab zum Abendessen Brotzeit.

Im Anschluss daran gab es die Gute-Nacht-Geschichte und das Erwachsenentanzen.

Um 22.00 Uhr war Nachtruhe!

von Maren und Michelle

Der verpatzte Morgen

Die Nacht ist kurz, der Wecker laut
und wer darauf zu feste haut,
tut sich die Flossen weh – Oje!
Das Wasser ist noch viel zu kalt,
nur wer sich selber eine knallt,
der wird erst richtig wach – Ach! Ach!
Die Zahncreme stinkt nach Kräuterkram,
wird jetzt nicht bald das Wasser warm.
Dann wasch ich mich halt nicht – Fertich!
Der Schrank ist mit Klamotten voll,
ich weiß net, was ich anziehn soll
und geh noch mal ins Bett – wie nett!
Trompetenspiel von Wolfgang!

von Anna, Sarah und Uta-Sophie

Sommersingwoche vom 23. bis 30 Mai 2009

Sommersingwoche vom 23. bis 30. Mai 2009 am Rosenhof in Oberndorf bei Kitzbühel in Tirol mit 49 Teilnehmern

Liebe Teilnehmer an der Sommersingwoche, liebe Freunde! Vom Rosenhof habe ich schon viel gehört, es wurde mir Interessantes vom Haus und von der Tiroler Landschaft berichtet. So hörte sich mitunter die Mundpropaganda an, wenn vom Rosenhof erzählt wurde.

Im Jahr 2002 fand zum ersten Mal eine Sommersingwoche der WGH dort statt. In den Jahren danach kamen kleinere Gruppen im Januar zum Schifahren oder im Juni zum Singen und Tanzen zusammen, worunter auch immer Mitglieder der WHG waren. Das Haus wurde nach und nach zu einem modernen Hotel ausgebaut, immer neue Anbauten wurden erstellt, die Holzhütten im Garten renoviert und als Krönung ein großer, heller Saal mit tanz- und singfreudigem Parkett über Garagenstellplätzen errichtet. Die Geschwister Anna und Alexa Voggenreiter, die das Haus führen, haben die WHG schon vor Jahren festgenagelt: Wenn unser Saal fertig ist, müsst ihr wieder eine große Singwoche bei uns machen mit 50 Personen, wie das erste Mal. So kam es zu der Einladung zu dieser Singwoche Ende Mai 2009. Wir haben sicher nicht zu viel geschwärmt. Denn es passte wirklich alles, was zum Gelingen einer guten Singwoche gehört, zusammen.

Da ist zunächst die persönliche, stilvolle Atmosphäre des Hauses zu nennen mit den geschmackvoll eingerichteten Zimmern und der guten, gesunden Verköstigung. Zum andern sind natürlich die Menschen wichtig, die zur Singwoche kommen. Es sind zum Teil ja häufig dieselben Individualisten, die Idealisten, die Vegetarier, die Referenten, denen jeder Teilnehmer am Herzen liegt und die jeden nach seinen Fähigkeiten betreuen und fördern möchten. Ich denke, dass sich auch die „Neulinge“ schnell angenommen fühlten. Dass dann aus diesen zusammengewürfelten Teilnehmern eine Gemeinschaft wurde, ein in allen Stimmen gut besetzter Chor, eine gut reagierende Tanzgruppe und ausgewogene Musiziergruppen, das haben sowohl die Referenten als auch die Teilnehmer mit ihrer Bereitschaft zum Mitmachen ermöglicht. Vielleicht haben auch das gute Wetter mit den Mahlzeiten auf der Terrasse und die Wanderungen und Ausflüge an den Nachmittagen zu diesem freundschaftlichen Umgangston beigetragen.

Auch wenn dieses Berichtsheft mit Verspätung zu euch kommt, wird es doch sicher gute Erinnerungen an eine schöne Frühsommerzeit wecken.

So danke ich allen Teilnehmern, allen Referenten und der Führung des Hauses für diese schönen und erfüllten Tage.

Herbert Preisenhammer/Stuttgart

„Grüß Gott, du schöner Maien, da bist du wiedrum hier…“

So verlässlich, wie sich der Wonnemonat immer wieder einstellt, so sicher und selbstverständlich kann man mit unserem jährlichen Eintreffen im wunderschönen, gastfreundlichen Rosenhof rechnen. Wir waren also wieder da!

Unsere große Gruppe von „alten Hasen“ und – sehr erfreulich – einigen Neulingen wurde fröhlich belebt durch drei putzmuntere „Frischlinge“: Veronika, Helena und Manuel. Wir immer mehr zu Jahren kommenden Chorbegeisterten brauchen dringend Sängernachwuchs und waren schon deshalb froh über unsere Jüngsten. Aber außerdem: Kinder machen einfach Freude, auch dann, wenn sie ab und an den Großen lachend, spielend, tobend und auch mal heulend durchs Programm springen. Für die Kleinen gab es am Abend immer ein Betthupferl in Form von einem meisterlich von Roswitha erzählten Märchen und Kinderliedern, bei denen sie schon mitsingen konnten.

Herbert und seinen Assistentinnen Angelika und Irmtraud danken wir herzlich für viele schöne Chorstunden. Die vielen Liedsätze aus unserem von Herbert abwechslungsreich zusammengestellten Sommersingwochenheft gehen mir auch jetzt noch als Ohrwürmer nach. Zwischen diese gefälligen „Leckerbissen“ hat uns Herbert eine richtige Herausforderung ins Heft gesetzt: den Chorsatz „Dank sagen wir alle Gott, unserem Herren Christo“ von Heinrich Schütz. Angelika fiel es zu, dieses Stück mit uns einzustudieren. Das war richtig harte Arbeit für sie und ihre Schüler. Aber – das intensive Proben hat sich gelohnt, der Schütz „saß“ schließlich und wurde auch von denen geliebt, die anfangs nicht so begeistert waren.

Ulrike hat ihre Flötengruppe bis zur Konzertreife trainiert. Wie wir es von ihr gewohnt sind, hat sie für jeden Teilnehmer mit viel aufwendiger Hausarbeit das Notenmaterial vorbereitet und sehr hübsch gebunden mitgebracht. Wir Flötenleute danken ganz herzlich für so viel Mühe!

Irmtrauds Stubenmusikorchester konnte sich sehr wohlklingend hören lassen. Mutter und Tochter (Ulrike und Irmtraud) sagen wir unseren herzlichen Dank. Natürlich kamen auch die Tanzbegeisterten unter Ursels Regie ordentlich in Schwung. Vielen Dank, liebe Ursel, für die schönen Tänze!

Das Singen und Tanzen konnte für uns erstmals in dem großen, sehr geschmackvoll gestalteten Saal stattfinden. Im vergangenen Jahr konnten wir einen Blick in den Rohbau tun und Gutes ahnen. Jetzt waren wir begeistert vom fertigen wunderschönen Raum. Das früher zum Singen und Tanzen notwendige ständige Umräumen im Ess-Saal fällt nun weg. Wir haben Platz im neuen Saal, jede Menge Platz!

Ein Loblied auf Anna fehlt noch. Bei ihren Überlegungen zu unseren Ausflügen und Wanderungen hat sie keine Mühe gescheut, für jeden das Richtige auszutüfteln. Vom flotten Kletterer bis zur lahmen Ente konnte jeder fröhlich unterwegs sein. Da wir wunderschönes Sommerwetter hatten, waren die Ausblicke auf die Bergwelt ganz herrlich. Weil es fast immer sonnig und warm war, konnten wir schon zum Frühstück und – wenn wir die Zeit dazu hatten – den ganzen Tag über auf der Terrasse sein. Das tolle Schwimmbad wurde natürlich reichlich benutzt.

In der Wochenrückschau muss unbedingt erwähnt werden, dass das längst zur Tradition gewordene abendliche Zusammenhocken der Nachteulen bei Wein, Gesang und Gitarrenklang nie ausgefallen ist. Das spricht für sich!

Höhepunkte der Woche waren ein von Uta vorbereiteter und geleiteter Maiabend und natürlich der Abschiedstag mit gemütlichem Kaffeetrinken, Vorträgen der Musiziergruppen und schließlich einem lustigen letzten gemeinsamen Abend. Von den Darbietungen hat mir besonders Isoldes Vortrag „Wilhelm Tell“ auf Sächsisch gefallen. Als Nichtsachse musste man gewaltig die Ohren spitzen, um dem Text folgen zu können. Ungeheuer beeindruckend war Irmtrauds musikalische Darstellung der Empfindungen eines Affen. Auf einer ihrer Flöten hat sie diese sehr komplizierte Komposition virtuos vorgestellt. Unsere Kinder, für die der Vortrag hauptsächlich gedacht war, saßen gebannt und mucksmäuschenstill da wie wir Erwachsenen.

Viel zu schnell war die schöne Woche vorbei. Aber – nicht traurig sein! Wir kommen ja wieder!!!

Zum Schluss ein herzliches Dankeschön allen, die dazu beigetragen haben, dass wir uns im Rosenhof auch diesmal wieder so wohl und zu Hause gefühlt haben. Einen nicht geringen Anteil an unserem Wohlfühlprogramm will ich jetzt ganz zum Schluss noch der hervorragenden Küche unter Leitung von Alexa zusprechen.

Hildegard Stimmler, Duisburg

Singwochen-Nachwuchs

Unsere drei jüngsten Singwochenteilnehmer – Veronika 5, Helena 4 und Manuel 2 Jahre alt – waren von der Rosenhofwoche so begeistert, dass sie bei irgendwelchen Gelegenheiten immer wieder Erlebnisse dieser Woche erzählen oder die dort gehörten Lieder singen. Nachdem die Stimmbildung und das Maienlieder-Singen am Morgen vorbei waren und die Chorstunde der Erwachsenen begann, konnten sich die Kleinen im Kinderzimmer (eingerichtet mit allem, was ein Kinderherz begehrt) vergnügen oder draußen im Garten, wo es ein großes Trampolin, Schaukeln und eine Rutschbahn gab, austoben.

Abends freuten sie sich immer schon auf die Märchenstunde mit Roswitha oder Eva und lauschten zusammen mit den Erwachsenen den spannend vorgetragenen Geschichten.

Fürs Abschlussmusizieren der „Kindersinfonie“ von Leopold Mozart hatten die Kinder extra mit passenden Instrumenten die Vogelstimmen eingeübt, doch bei der Aufführung hat sie dann doch fast der Mut verlassen, und die Vogelstimmen verstummten teilweise. Aber großen Spaß hatten sie, als sie abends das von Ulrike Strobel einstudierte Spiel mit Schwimmutensilien vorführen durften.

Ein besonderer Dank gilt Anna, die bei den drei offiziellen Ausflügen auch speziell an die Ausdauer der Kinder gedacht hatte! Mit einer Bergbahn zum Hartkaiser hochfahren zu dürfen und oben durch einen Märchengarten zu wandern war ein einmaliges Erlebnis. Auch schwärmt Helena heute noch vom hoteleigenen Schwimmbad und Fußbad im Gieringer Weiher, während es sich ihr Opa und andere Mitwanderer nicht nehmen ließen, im kalten Moorwasser zu schwimmen. Nach der langen Fahrt durchs Fieberbrunner Tal zum Pillersee und Wanderung um den See herum wurden die Kleinen am Ende mit einem Spielplatz belohnt.

Gudrun Preisenhammer, Stuttgart

Liebe Gudrun, lieber Herbert,

wie unendlich dankbar bin ich, dass ich die Rosenhof-Woche miterleben konnte. So konnten doch alle Rosenlieder und Mailieder zur rechten Zeit und am rechten Ort erklingen.

Wir fassen im Reihen uns fest bei der Hand
und tanzen im Maien, im Maien durchs Land.

Bei diesem Lied sah ich im Geiste, wie alle, die je auf Singwochen gesungen und getanzt haben, sich in einer unendlichen Kette an der Hand haltend von Norden bis Süden singend durch die Lande ziehen. So wurde ja auch seit Finkenstein durch eine lange Kette von Mittragenden die Idee, das Liedgut und die Tanzweisen weiter gereicht von Generation zu Generation.

So sei euch für das immer feine Organisieren und Bewältigen dieser Wochen und nun besonders wieder der Rosenhofwoche von Herzen gedankt. Die nächste und übernächste Generation war ja auch dabei und sorgt hoffentlich dafür, dass die lange Kette nicht abreißen wird.

Besonderen Dank an Herbert für die feine Vertonung des Rilke-Gedichtes.

Alles Gute für euch und liebe Grüße

Eure Anna Santschi aus Thun.

Erinnerungen

Meine Erinnerungen an die Singwoche auf dem Rosenhof sind geprägt von der herrlichen landschaftlichen Umgebung, der sehr

schmackhaften Küche, den unermüdlichen Bemühungen der Hotelleitung, den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen

und nicht zuletzt von der Harmonie der Gruppe – nicht nur beim Singen im Chor.

So denke ich gerne an die morgendlichen Chorproben mit dem doch recht anspruchsvollen Programm von Heinrich Schütz über Johannes Brahms bis hin zu Herbert Preisenhammer zurück. Für mich war es ein sehr schönes Erlebnis und zugleich Höhepunkt der Woche, nach den intensiven und konzentrierten Proben die gelernten Stücke dann beim „AbschlussKonzertle“ so gut vom Chor hören zu können. Ich war sehr beeindruckt.

Angelika Müller-Preisenhammer, Stuttgart