Jahresbericht 2016 der Walther-Hensel-Gesellschaft e.V.

Schwerpunkte:

Wintersingwoche vom 28.12.2015 bis 04.01.2016, in der Jugendherberge TitiseeNeustadt/Rudenberg mit 75 Teilnehmern. So gab es viele Bastel- und Musiziergruppen, Chor, Stubenmusik, Blockflötengruppe, Streicher, Gitarrenmusik und Tanzen! 17 Referenten und Mitarbeiter waren am Werk! Und das Beste: viele Kinder beim Basteln, Musizieren, Singen, Tanzen und Wandern. Erwachsene waren aber auch dabei.

Frühlingssingwoche vom 06.03. bis 13.03.2016 am Heiligenhof/Bad Kissingen mi t 28 Teilnehmern. Diese Woche stand unter dem Gesamtthema „Walther Hensel“, sein Leben und Werk, „Das Finkensteiner Liederbuch“. Bei den Morgenkreisen wurde über das Leben und Wirken von Marie von Ebner-Eschenbach anlässlich ihres 100. Todestags berichtet.

Offenes Singen am 14. April 2016 im Sudetendeutschen Haus in München. Das Singen stand dieses Jahr unter dem Motto: „Schöne alte Lieder weiß ich“. Fast 70 Teilnehmer waren zu dem Singen gekommen, die von der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, Dr. Zuzana Finger, herzlich begrüßt wurden.

Offenes Singen am 14. Mai 2016 beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg. Das Singen stand wie beim Frühlingssingen unter dem Motto: „Schöne alte Lieder weiß ich“. Fast 100 Teilnehmer hatten sich wieder eingefunden. Bei diesen Veranstaltungen leitete Herbert Preisenhammer das Singen.

Helmut Preisenhammer/Winnenden

Aus dem Rundbrief Nr. 61 Dezember 2016

Liebe Freunde in der Walther-Hensel-Gesellschaft,

liebe Leser dieses Rundbriefs!

Über die verschiedenen Maßnahmen, die wir in diesem Jahr sehr erfolgreich durchgeführt haben, wird in diesem Rundbrief ausführlich berichtet. Als Verbandsorgan, das nur einma l jährlich erscheint, liegt manches länger zurück. Auch soll der Jahresrundbrief eine Verbindung herstellen zwischen unseren Mitgliedern, aber ebenso zu befreundeten Organisationen und Personen.

Aus dem Archiv hat Helmut Preisenhammer in der Geschäftsstelle wieder ein interessantes Detail von Walther Hensel gefunden und stellt es hier vor.

Unser Hauptanliegen, das Singen in der Gruppe bzw. im Chor, wird immer wieder in kleineren oder größeren Artikeln in den Medien veröffentlicht.

2009 waren es Aufsätze über den Zupfgeigenhansl. Dieses Liederbuch des Wandervogel hat wohl die größte Verbreitung erfahren und dadurch auch dem Singen in der Jugendbewegung eine Richtung gegeben. In der Juli-Ausgabe 2016 hat sich das Verbandsorgan der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg, bei der die WHG auch Mitglied ist, Der Heimatpfleger (33 Jg. 1.Juli 2016), ganz dem Singen gewidmet. Aufsätze über das Singen von Werner Gneist und Prof. Dr. Wilske, dem Präsidenten des Landesmusikrats Bad.-Württ. sind ebenso lesenswert wie Betrachtungen von Dr. Manfred Gemkow zu diesem Thema. Und wer etwas über die Entstehungsgeschichte des von uns so geschätzten AG-Liederbuchs erfahren möchte, kann dazu einen Artikel von mir lesen. Der Heimatpfleger kann als Einzelexemplar zu € 11,00 zzgl. Versandkosten bezogen werden bei Reinhold Frank, Böblinger Straße 457, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/681917 oder über Reinhold@Reinholdfrank.de

Wir beenden dieses Jahr mit vielen guten Gedanken an frohe, gemeinsame Stunden, die wir mit Singen, Musizieren, Tanzen, Handarbeiten und Geselligkeit an vertrauten Orten verbracht haben. Viele haben uns geholfen, haben sich dafür eingesetzt, dass alle unsere Vorhaben gut gestaltet wurden. Dafür sind wir von Herzen dankbar.

Bei jedem Singtreffen und auf jeder Singwoche sind Vorstandsmitglieder als Leiter oder Referenten tätig. Obwohl die Teilnehmerzahlen bei den Singwochen zurückgehen, sehen wir noch voll Zuversicht in die Zukunft.

Alle Leserinnen und Leser unseres Rundbriefs möchten wir dazu ermuntern, verstärkt für das Singen zu werben. Es ist eine wohltuende und gesunde Betätigung. Der Vorstand der Walther-Hensel-Gesellschaft wünscht allen frohe Festtage und ein gesundes Neues Jahr.

Wie sagte eine Teilnehmerin unserer Singwochen immer treffend:

Auf Wiedersingen im nächsten Jahr!

Stuttgart, im November 2016

 

 

Zum Gedenken

Soweit uns bekannt wurde, haben uns wieder viele Freunde und Teilnehmer unserer Singwochen für immer verlassen. Sie waren der Singbewegung treu verbunden und haben sich stets für unsere vielfältigen Aufgaben eingesetzt. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

Frau Grete Merz – Güster – 18.11.2015

Herr Fritz Meißner – Mainz – 01.12.2015

Herr Horst Löffler – Stuttgart – 19.12.2015

Frau Elsi Neumann – Stuttgart – 09.01.2016

Frau Renate Lüttich – Dresden – 28.02.2016

Herr Oswald Böse – Düsseldorf – 06.04.2016

Herr Hartmut Schwarz – Gröbenzell – 21.10.2016

Zum Tod von Horst Löffler – * 10. März 1940 – † 19. Dezember 2015

Horst Löffler wurde 1940 in Oberplan im Böhmerwald geboren. Sein Vater war Buchhändler mit gut gehenden Geschäften nicht nur in Oberplan, sondern auch in Wallern und Prachatitz. Über diese Zeit berichtete Horst immer im warmen Ton des geborgenen Kindes, das sich inmitten der Familie – auch die Großeltern und einige Tanten und Onkels waren vor Ort – in Sicherheit fühlte.

Anfang August 1945 – die Schwester Bärbel war erst wenige Wochen alt – wurde die Familie vertrieben. In der Nacht überquerte die Mutter mit dem Kinderwagen, dem fünfjährigen Horst und zwei Onkeln auf Waldwegen das Plöckensteinmassiv, um auf die andere Seite der Grenze zu gelangen, wo der Vater sie erwartete. Mehrere Wohnorte und Wohnungen waren dann die Stationen jenseits seines Böhmerwaldes.

Horst absolvierte nach dem Schulabschluss in Passau, Wehrdienst, eine landwirtschaftliche Lehre und schließlich ein landwirtschaftliches Studium, das ihn schließlich nach BadenWürttemberg führte. Er arbeitete allerdings nicht in diesem Beruf, sondern wurde Bildungsreferent und schließlich Landesvorsitzender der DJO und Mitte der 80er-Jahre Mitarbeiter und Bundesgeschäftsführer der SL.

1998 haben Horst und Helga in Oberplan geheiratet. Neben seinen Großeltern und Eltern sollte auch seine Eheschließung in der dortigen Matrik eingetragen sein.

Seine Leidenschaft für den Böhmerwald und die Sudetendeutschen spiegelt sich in seiner beruflichen Laufbahn und seinem Lebensweg. Nach der Wende war sein großes Ziel, die deutsch-tschechische Verständigung in die Praxis umzusetzen. Er fragte auch nach einer Neuorientierung der sudetendeutschen Arbeit angesichts des zeitlichen Abstands zur Vertreibung und der geringer werdenden Zahl der Sudetendeutschen, die sich als solche verstehen. Einer seiner Wünsche war es, eine Kontaktstelle einzurichten, die Ansprechpartner für Sudetendeutsche und Tschechen ist, wenn es um die gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte oder politische und praktische Fragen geht. Dieses Ziel wollten Horst und Helga mit dem Adalbert-Stifter-Zentrum in Oberplan umsetzen, trotz der immensen Schwierigkeiten und der finanziellen Risiken, die eine solche Aufbauarbeit mit sich bringt.

Horst hat Helga einmal eine Karte mit einem Schiff darauf geschickt, auf welcher stand:

„Ich bleibe getrost! Mögen die Winde wehen wie sie wollen –
einmal treiben sie mein Schiff doch
in den Hafen der Heimat und des Friedens!“

Die Winde haben viele seiner Träume erfüllt und ihn zu vielen seiner Ziele gebracht. Mit ihm auf seinem Schiff war immer eine große Familie und Menschen, die an ihn geglaubt, ihn begleitet und ihn geliebt haben. Sein Schiff war auf großer Fahrt durch die Welt und sein reichhaltiges Leben und ist am Schluss zur Ruhe gekommen. Wir sind getrost, dass er in seinem Leben den Hafen der Heimat und des Friedens erreicht hat.

Auszug aus der Rede zur Trauerfeier am Sonntag, den 17.01.2016 von Dietger Löffler, dem Sohn von Horst.

Vorstand und Mitglieder der Walther-Hensel-Gesellschaft trauern um einen guten Freund und sind in Gedanken bei seiner großen Familie.

Verehrte Trauergemeinde, liebe Freunde von Hartmut!

Der plötzliche Tod eines lieben, geschätzten Menschen, von unserem Hartmut, hat uns alle sehr betroffen gemacht. Es ist Gewissheit: Er ist nicht mehr da! Er wird nie mehr mit uns singen und tanzen, er wird nie mehr seinen Laptop hervorholen und fragen: wollen wir uns Bilder ansehen? Er hat den Überblick über Tausende von Dateien, auf Knopfdruck sind alle abrufbar. Immer wenn ich ihn anrief, fragte er gleich: wann kommst du?, weil ich immer ein Bett brauchte, wenn ich nach München kam. Hartmut wird auch nie mehr sagen: Ich bringe dich an die S-Bahn, ich bringe euch nach Hause. Jetzt ist er endgültig zu Hause!

Ja, meine lieben Freunde, niemand von uns hätte gedacht, dass dieses erfüllte Leben so ganz plötzlich zu Ende sein musste

Wir haben Hartmut auf ungezählten Singwochen der Walther-Hensel-Gesellschaft erlebt. Noch im vergangenen Sommer in Potsdam an dem idyllischen Seddiner See, oft an Ostern in Bad Kissingen, wo er auch in den 90er Jahren mit Dietlind war. Seine Frau kannten wir schon seit dem Jahre 1958 aus dem Stuttgarter Spielkreis. Jedes Jahr reiste Hartmut mit unserer Singgemeinschaft nach Osten zu Sommersingfahrten, nach Slowenien und Siebenbürgen, in die tschechische Republik und in die Slowakei sowie nach Breslau und Südtirol. Besonders beliebt bei Hartmut war der Rosenhof in Tirol, wo er im Sommer und im Winter stets gerne wanderte und dieses schöne Haus genoss.

Selten bin ich einem Menschen begegnet, der so hilfsbereit und ausgeglichen war. Zweimal sind wir beide auf engstem Raum im Wohnmobil durch die Nationalparks im Westen der USA getourt, einmal auch zu dritt. Wir genossen endlose Wanderungen, die uns mehrfach an die Grenze unserer Kraft brachten, durchquerten locker an einem Tag den Grand Canyon und erfreuten uns an unglaublichen Naturlandschaften. Hartmut hatte sogar die Kühnheit – obwohl er kein Draufgänger war – angesichts eines nahenden Grizzlies im Yellowstonepark seine Kamera langsam zu holen, um die Begegnung festzuhalten. Abends saßen wir dann am Lagerfeuer und ließen anhand der vielen Bilder im Laptop den Tag bei einem Burgundy ausklingen. In jedem Wildsee gingen wir schwimmen. Und jeden Tag rief Hartmut seine Mutter in Hamburg an und gab ihr sogar manche Ratschläge, wenn etwas bei ihr zu regulieren war.

Das waren nun, liebe Freunde, sehr persönliche Erlebnisse. Aber sie zeigen einen Menschen, der Vorbild sein kann im Umgang mit anderen und mit sich selbst.

Beim Singen holte er oft sein gelbes Talibu (Taschenliederbuch) und sang mit uns ein Wanderund Fahrtenlied nach dem anderen. In vielen Volksliedern steckt ja ein tieferer Sinn, und so möchte ich mit einer Volksliedstrophe die Brücke zum Anfang schlagen. In dem fränkischen Lied „Auf, du junger Wandersmann“ heißt es am Schluss:

Auf, ihr Brüder, lasst uns reisen,
unserm Herrgott Dank erweisen
für die fröhlich Wanderzeit,
hier und in die Ewigkeit

Joseph von Eichendorff sagt:

Trennung ist wohl Tod zu nennen,
denn wer weiß, wohin wir gehn,
Tod ist nur ein kurzes Trennen
auf ein baldig Wiedersehn.

Ansprache von Herbert Preisenhammer bei der Trauerfeier(am 18.11.2016 in Gröbenzell)

Kleine Chronik der Walther-Hensel-Gesellschaft für das Jahr 2017

Singwochen

Vor 50 Jahren (1967)
Singwoche in Dinkelsbühl (Lidl/Sturm), Stettenfels (H. Preisenhammer) 117 Teiln.

Vor 45 Jahren (1972)
Singwoche in Creglingen mit Herbert Preisenhammer, 71 Teilnehmer.

Vor 40 Jahren (1977)
Singwoche in Losenstein, 128 Teilnehmer. Vor 35 Jahren (1982)  Singwochen: Hallwangen, Heiligenhof, Wurzeralm, insgesamt 285 Teilnehmer.

Vor 30 Jahren (1987)
Singwochen: Hallwangen, Heiligenhof, Bad Mergentheim, insges. 289 Teilnehmer.

Vor 25 Jahren (1992)
Singwochen: Hallwangen, Heiligenhof, insgesamt 190 Teilnehmer.

Vor 20 Jahren (1997)
Singwochen: Murrhardt, Mährisch Trübau, insgesamt 189 Teilnehmer.

Vor 15 Jahren (2002)
Singwochen: Murrhardt, Heiligenhof, Rosenhof, Bauer im Schlag, insgesamt 209Teilnehmer.

Vor 10 Jahren (2007)
Singwoche: Murrhardt, Heiligenhof, Hermannstadt/Siebenbürgen, Bauer im Schlag, insgesamt 253Teilnehmer.

Personalia

Vor 110 Jahren (1907 geboren)
Hilde Müller †, Wilhelm Obst †, Erika Daimer †, Georg Bohr †

Vor 105 Jahren (1912 geboren)
Rudolf Hiltscher †,Trude Kleiner †, Elisabeth Hamann †, Gisela Durst †, Gertrud Coblentz †

Vor 100 Jahren (1917 geboren)
Eva Bognitz, Fritz Christ, Dr. Walter Staffa, Trude Matthes

Vor 95 Jahren (1922 geboren)
Herta Rösel †, Karl Kienel †, Renate Lüttich †, Franziska Pikart †

Vor 90 Jahren (1927 geboren)
Margarete Frauscher, Edmund Radzioch †, Martin Mehl †, Angela Bretzel †, Prof. Joachim Roßberg †, Hans Dietrich Lehmann, Erika Mangelsdorf, Anna-Maria Santschi

Vor 85 Jahren (1932 geboren)
Günter Bellmann †, Christel Weng †, Marianne Böck, Senta Cornelius, Dietlinde Jenisch, Hede Kinzler, Maria Kuhn, Heinz Vögele

Vor 80 Jahren (1937 geboren)
Susanne Böttcher, Rudolf Fürstenhöfer, Werner Klosse, Nelli Schwarz

Vor 30 Jahren (1987 verstorben)
Adolf Preisenhammer

Vor 25 Jahren (1992) verstorben)
Hildegard Hensel (Skasa-Weiß),

Vor 20 Jahren (1997 verstorben)
Hermann Derschmidt, Fritz Dilinski, Eva Bognitz, Christa Zühl, Lea Eppinger, Dietlind SchwarzWießpeiner

Vor 15 Jahren (2002 verstorben)
Hildegard Gosemärker, Klara Wladar, Kurt Janik, Gisela Durst, Julie Kinzler

Vor 10 Jahren (2007 verstorben)
Paul Hofmann, Wilhelm Krassler, Irma Borgmann, Ingrid Hanke, Magdalene Paukner, Marga Pollach

Vor 5 Jahren (2012 verstorben)
Peter Cornelius, Elisabeth Bruma, Luise Freising, Ernst Brunner, Dr. Hede Zeller

 

Der Kunstmaler, Dichter und Schriftsteller

Reiner Cornelius

feierte am 14. Oktober 2016 seinen 90. Geburtstag.

Reiner Cornelius wurde im Jahr 1926 in Irschenhausen/Isartal als Sohn des Althistorikers Dr. Friedrich Cornelius geboren. Die Familie ist verwandt mit dem Maler Peter Cornelius und mit dem Komponisten gleichen Namens. Reiner Cornelius gehört zu den Jahrgängen, die von der Schulbank weg in den Krieg geschickt wurden. Nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft aus den USA 1948 leitete er für seinen Vater drei Forschungsreisen in das innere Anatolien, um die Spuren des Hethiterreiches zu erkunden.

Das Portrait war für ihn der Anstoß, sich der Malerei zu widmen. Er studierte an verschiedenen Kunstschulen und schließlich von 1952 bis 1957 an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seit 1958 ist er freischaffender Künstler, wobei er stets versucht, sowohl in der Malerei als auch in der Dichtung das allgemein Menschliche auszudrücken, wozu auch eine streng vegetarische Lebensweise gehört.

In unzähligen Ausstellungen hat er im In- und Ausland seine Werke präsentiert.

Das Ehepaar Reiner und Senta Cornelius war sehr oft auf den Singwochen der Walther-HenselGesellschaft. Bei den Ostersingwochen auf dem Heiligenhof in Bad Kissingen stellte der Maler mehrmals seine Gemälde aus und brachte eigene Gedichte zu Gehör. Die Wintersingwochen in Murrhardt besuchten sie regelmäßig, da der Weg zu ihrem Atelierhaus in Mainhardt kurz war. Und auch nach Igersheim/Bad Mergentheim kamen sie gerne im Winter als Tagesgäste. Manche Teilnehmer unserer Singwochen sind dem Ehepaar Cornelius seit vielen Jahren in Freundschaft verbunden.

Die Walther-Hensel-Gesellschaft wünscht ihrem langjährigen Mitglied Reiner Cornelius und seiner Frau Senta noch viele gesunde Jahre und ein gesegnetes Älterwerden.

Herbert Preisenhammer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herbert Preisenhammer zum 80. Geburtstag

Lebensabriss

07.07.2016 Helmut Preisenhammer

Herbert wurde am 07. Juli 1936 in Witkowitz-Nordmähren geboren. Die ersten Kinderjahre verbrachte Herbert mit seiner ganzen Familie im elterlichen Haus Obertorstraße 70 in Neutitschein. Nur kurze Zeit war ihm der Schulbesuch in seiner Heimat vergönnt.

1945 im Juli sollte unsere Mutter mit den drei Kindern Wolfgang, Herbert und Helmut in einer Nacht- und Nebelaktion von tschechischen Partisanen vertrieben werden. Mutter Thekla packte alles Nötige zusammen, aber alle gingen angezogen ins Bett, die Lichter wurden gelöscht und die Haustüre verriegelt. Noch einmal kamen die Partisanen und polterten gegen die Haustüre. Weil wir uns aber nicht rührten zogen sie ab. Am anderen Morgen waren wir die einzigen Deutschen in der ganzen Straße.

So blieben wir noch ein knappes Jahr in der Heimat, bis wir im März 1946 ausgesiedelt wurden. Wir kamen in einen kleinen Ort bei Gießen, der für uns Kinder idyllisch war. Bach, Boot fahren und herumstreunen, da wir nur stundenweise Schulunterricht hatten.

Durch unsere Tante Flora fanden wir unseren Vater in Winnenden, der in der Zwischenzeit über Österreich nach Deutschland gekommen war. So wurde Winnenden unsere neue Heimat. Nach Gymnasium und Abitur begann Herbert sein Studium für Schulmusik in Stuttgart, anschließend in Wien Kirchenmusik und Konzertorgel. Nach einer kurzen Zeit in Saarbrücken kehrte Herbert nach Stuttgart zurück um sein Studium der Schulmusik und Geografie zu beenden.

Von 1967 bis 1999 unterrichtete Herbert am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Stuttgart-Bad Cannstatt. Er verstand es meisterhaft seinen Schülern und Schülerinnen die Musik in allen Schattierungen nahe zu bringen.

Herberts Familie 1960 heiratete Herbert seine Gudrun. Mit ihren drei Kindern Monika, Martin, Ulrike und acht Enkeln zusammen bilden sie eine große Familie, die sehr oft das Haus in der Erzbergerstraße in Stuttgart „heimsuchen“. Mit unserer Mutter Thekla hat Hanne immer alle ihre Enkel und Urenkel aufgezählt. Zum Beispiel nach dem Alter oder nach Familienzugehörigkeit. Nun kurz die Enkel von Herbert und Gudrun nach Alter: Verena – Carola – Julia – Carina – Helena – Rosalie – Manuel und Samuel.

Herberts Tätigkeitsfeld neben seinem Lehramt war die Musik. Engagiert für das Volkslied und für die Volksmusik erhielt er viele Ehrungen und Preise. Aber auch der Konzert- und Opernbesuch kam dabei nicht zu kurz.

Preisenhammer:
Die Familie Preisenhammer lässt sich heute bis ins Jahr 1570 zurückverfolgen. Die meisten vorhandenen Kirchenbücher sind bereits digitalisiert und im Internet zugänglich. Latein, Sütterlin und wunderbar verschnörkelte Schriften machen das Entziffern der alten Handschriften jedoch sehr schwierig. Wir drei Brüder sind die elfte Generation. Eifere in Lebensjahren Deiner Mutter nach, dann sehen wir uns auch in 20 Jahren wieder.

Alles Gute zum Geburtstag!

Jahresbericht 2015 der Walther-Hensel-Gesellschaft e.V.

Schwerpunkte:

Wintersingwoche vom 28.12.2014 bis 04.01.2015, in der Jugendherberge Titisee-Neustadt/Rudenberg mit 72 Teilnehmern. So gab es viele Bastel- und Musiziergruppen, Chor, Stubenmusik, Blockflötengruppe, Streicher, Gitarrenmusik und Tanzen! 15 Referenten und Mitarbeiter waren am Werk! Und das Beste: viele Kinder beim Basteln, Musizieren, Singen, Tanzen und Wandern. Erwachsene waren aber auch dabei.

Frühlingssingwoche vom 08.03. bis 15.03.2015 am Heiligenhof/Bad Kissingen mit 36 Teilnehmern. Diese Woche stand unter dem Gesamtthema „Walther Hensel“, sein Leben und Werk.

Offenes Singen am 11. April 2015 im Sudetendeutschen Haus in München. Das Singen stand dieses Jahr unter dem Motto: „Auf Wanderschaft mit Eichendorff“, mit alten und neuen Liedern nach Texten von Eichendorff. Viele Teilnehmer waren zu dem Singen gekommen, die von der Heimatpflegerein der Sudetendeutschen, Dr. Zuzana Finger, herzlich begrüßt wurden.

Offenes Singen am 23. Mai 2015 beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg. Das Singen stand wie beim Frühlingssingen unter dem Motto: „Auf Wanderschaft mit Eichendorff“. Fast 100 Teilnehmer hatten sich wieder eingefunden.

Sommersingwoche vom 21. bis 30.08.2015 am Seddiner See bei Potsdam mit 37 Teilnehmern. Ausflüge ins Land, Singen, Volkstanz und Musizieren füllten die Woche aus. Bei diesen Veranstaltungen leitete Herbert Preisenhammer das Singen.

Helmut Preisenhammer/Winnenden

Aus dem Rundbrief Nr. 60 Dezember 2015

Liebe Mitglieder und Freunde der Walther-Hensel-Gesellschaft!

Während der Arbeit an diesem Jahresrundbrief und der Zusammenstellung einzelner Abschnitte wurde uns so richtig bewusst, welche Impulse der Blick auf die Tradition geben kann und wie viel wir davon in die Gegenwart mitnehmen. Wir kennen unsere Wurzeln in der Finkensteiner Singbewegung, doch zu den erprobten Liedern von damals gesellen sich immer neue hinzu, das Singwochenleben ist reicher, vielseitiger und bunter geworden.

Unsere verschiedenen Veranstaltungen waren stets gut besucht. Dies berichten wir mit großer Freude, weil es uns eine Bestätigung ist, dass wir mit unseren Singwochen und Singtreffen einen wichtigen Beitrag sowohl für die einzelne Teilnehmerin, den einzelnen Teilnehmer, als auch für die ganze Gemeinschaft leisten können. Immer wieder überlegen wir aufs Neue, wie die Tage einer Singwoche ausgefüllt werden könnten, und bei der Verschiedenartigkeit unserer Treffen ist dies oft gar nicht so leicht.

Beim Lesen der Singwochenberichte werden Erinnerungen wach. Orte wie der Heiligenhof, der Rosenhof, die Jugendherberge in Titisee-Neustadt/Rudenberg oder die Heimvolkshochschule Seddin können jedem Teilnehmer, auch denen früherer Jahre, Geschichten erzählen. Wer noch neugieriger ist und mehr darüber lesen möchte, kann die jeweiligen Berichtshefte über die Singwochen bei der Geschäftsstelle anfordern.

Wir denken an die vielen Teilnehmer unserer Singwochen, ebenso an die vielen Referenten und Mitarbeiter. Da wird gesungen und getanzt, gebastelt und musiziert, gewandert und erzählt, und vieles oft getrennt in verschiedenen Altersstufen. Alles muss vorbereitet und erfolgreich durchgeführt werden. Dazu kommt dann noch die ganze Organisation einer Woche. Allen sprechen wir von Herzen ein Dankeschön aus für das verantwortungsvolle Mitgestalten. Es ist ein ehrenamtliches Engagement, das nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Helmut Preisenhammer in der Geschäftsstelle in Winnenden hat sich große Mühe gemacht mit dem Schreiben und Zusammenstellen dieses Jahresrundbriefs. Mindestens alle unsere Mitglieder sollten sich deshalb auch die Zeit nehmen, dieses Heft Seite für Seite durchzulesen.

Nun wünschen wir euch allen eine harmonische Adventszeit, frohe Weihnachtsfeiertage und für das neue Jahr gutes Gelingen aller Vorhaben.

 

Stuttgart, im November 2015

 

 

Zum Gedenken

Soweit uns bekannt wurde, haben uns wieder viele Freunde und Teilnehmer unserer Singwochen für immer verlassen. Sie waren der Singbewegung treu verbunden und haben sich stets für unsere vielfältigen Aufgaben eingesetzt. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

Herr Prof. Herbert Rühl – Hamburg – 11.2014 lt. Post

Frau Elli Wager – Stuttgart – 03.04.2015

Frau Irmgard Sturz – Darmstadt-Arheilgen – 05.04.2015

Frau Hanna Backofen – Leipzig – 21.04.2015

Frau Brunhilde – Klewar Diessen – 09.07.2015

Frau Mariana Bergstraesser – Mainhardt – 14.07.2015

Frau Jana Trefil – Mährisch Trübau – 06.11.2015

 

Zum Tode von Jana Trefil aus Mährisch Trübau

Am 6. November verstarb in Mährisch Trübau unsere sehr geschätzte Freundin Jana Trefil im 84. Lebensjahr.

Janas Vater war Deutscher, die Mutter Tschechin. Diese sprach fließend deutsch und so wuchs sie mit Deutsch als Muttersprache auf. Nach dem 2. Weltkrieg durfte die Familie (Mischehe) in Mährisch Trübau bleiben. Jana musste dann ganz schnell tschechisch lernen.

Als im Jahre 1992 das Deutsch-Tschechische Begegnungszentrum in Mährisch Trübau eröffnet wurde, war Jana mit dabei. Sie half, wo sie konnte, war Vorstandsmitglied, später Stellvertreterin und Schatzmeisterin der Regionalgruppe Schönhengstgau im Verband der Deutschen. Sie übersetzte einige Dorfchroniken ins Tschechische, zuletzt noch mit Irene Kunc zusammen die Geschichte der Feuerwehren verschiedener Orte. Betreuung der Reisegruppen und Forschungen in Archiven übernahm sie gerne.

Auch für die WHG war sie viel im Einsatz. Übersetzungen von Zeitungsartikeln über Singwochen und Auftritte der WHG in Tschechien vom tschechischen ins deutsche für unsere Veröffentlichungen waren für uns sehr hilfreich. Bei den Behördengängen zum Erwerb und zur Restaurierung der Gräber von Walther Hensels Eltern auf dem Kreuzberg in Mährisch Trübau half sie uns. Auch die Pflege der Gräber hat sie übernommen. Nun ist ihr Grab neben diesen Gräbern.

Mit ihren Tod verlieren wir eine gute Freundin und Helferin.

Danke Dir, liebe Jana!

Hanne Preisenhammer, Winnenden

Kleine Chronik der Walther-Hensel-Gesellschaft für das Jahr 2016

Singwochen

Vor 50 Jahren (1966)
Singwoche in Creglingen mit Werner Gneist.

Vor 45 Jahren (1971)
Singwoche auf dem Stettenfels mit Herbert Preisenhammer, 42 Teilnehmer.

Vor 40 Jahren (1976)
Singwoche auf dem Heiligenhof, 92 Teilnehmer.

Vor 35 Jahren (1981)
Singwochen: Hallwangen, Mergentheim, Waldkraiburg, insgesamt 298 Teilnehmer.

Vor 30 Jahren (1986)
Singwochen:Hallwangen, Heiligenhof, Kals/Großglockner, insges. 270 Teilnehmer.

Vor 25 Jahren (1991)
Singwochen: Hallwangen, Heiligenhof, St. Gilgen, insgesamt 291 Teilnehmer.

Vor 20 Jahren (1996)
Singwochen: Murrhardt, Heiligenhof, Mährisch Trübau, insgesamt 290Teilnehmer.

Vor 15 Jahren (2001)
Singwochen: Murrhardt, Heiligenhof, Kuhländchen/Breslau, insges. 208Teilnehmer.

Vor 10 Jahren (2006)
Singwoche: Murrhardt, Heiligenhof, Seifhennersdorf, Bauer im Schlag, insgesamt 246Teilnehmer.

Personalia

Vor 110 Jahren (1906 geboren)
Herbert Schwope, Milda Wessely, Erna Hamel, Dr. Ernst Bittner, Viktoria Herbst

Vor 105 Jahren (1911 geboren)
Emmy Meyer, Anni Waidosch, Wilhelm Schubring, Josef Lidl, Irma Borgmann, Magdalene Paukner

Vor 100 Jahren (1916 geboren)
Anneliese Wagner, Irma Bolte, Karl-Heinz Beyer, Ilse Blobner, Maria Pimmer

Vor 95 Jahren (1921 geboren)
Walter Zimmermann, Ingeborg Konhäuser

Vor 90 Jahren (1926 geboren)
Fritjof Zühl

Vor 85 Jahren (1931 geboren)
Elisabeth Neitzel, Wilhelm Krassler, Benno Klören, Peter Cornelius, Dorothea Alexander, Marianne Seidel

Vor 80 Jahren (1966 geboren)
Bohdan Ostroversenko, Herbert Preisenhammer

Vor 20 Jahren (1996 verstorben)
Wilhelm Schubring. Gisela Berger, Johannes Fiensch, Eleonore Uplegger, Fritjof Zühl

Vor 15 Jahren (2001 verstorben)
Trude Kleiner, Elisabeth Hamann, Helen Fett, Grete Trampler, Dora Bohr

Vor 10 Jahren (2006 verstorben)
Hedwig Schmachtl, Therese Pfeiffer, Isolde Polzien

Vor 5 Jahren (2011 verstorben)
Ewald Jahn, Dr. Walter Staffa

 

Zum 100. Todestag

Marie von Ebner-Eschenbach, eine geborene Gräfin Dubsky, wurde am 13. September 1830 auf Schloss Zdislavic bei Kremsier in Mähren geboren. Durch ihren katholischen Vater Major Franz Graf Dubsky gehörte sie zum böhmischen Uradel, und ihre im Kindbett verstorbene Mutter Maria stammte aus einem sächsischen, protestantischen Geschlecht. Durch den Umgang mit tschechischen Dienstboten sowie deutschen und französischen Gouvernanten wuchs Marie mehrsprachig auf. Eugénie Bartenstein, ihre erste Stiefmutter, starb, als Marie sieben Jahre alt war. Drei Jahre später heiratete ihr Vater die außergewöhnlich gebildete Gräfin Xaverine Kolowrat-Krakowsky. Während die Familie jedes Jahr mehrere Monate in Wien lebte, nahm Xaverine ihre Stieftochter häufig mit ins Burgtheater und gab ihr literarische Anregungen. Im Alter von achtzehn Jahren heiratete Marie ihren fünfzehn Jahre älteren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, der bis 1850 an der IngenieurAkademie in Wien lehrte.

Unter dem Titel „Aus Franzensbad“ veröffentlichte Marie von Ebner-Eschenbach 1858 anonym eine Briefsatire über Aristokraten und selbstzufriedene Großbürger. Zwei Jahre später folgte das Drama „Maria Stuart in Schottland“, aber mit ihren Bühnenwerken hatte sie keinen großen Erfolg. Den Durchbruch erzielte sie erst 1879 mit der Erzählung „Lotti, die Uhrmacherin“. (Marie von Ebner-Eschenbach hatte 1859 selbst eine Uhrmacherlehre absolviert.)

Marie von Ebner-Eschenbach wurde 1900 als erste Frau von der Universität Wien mit einem Ehrendoktorhut ausgezeichnet.

Sie starb am 12. März 1916 in Wien.

Aus: http://www.dieterwunderlich.de/Marie_Ebner_Eschenbach.htm

 

Jedes treue Rückgedenken,
Jedes sich Inleidversenken
Um ein längst entschlafnes Glück,
Bringt Verlornes uns zurück.
Fühle nur sein Näherschweben,
Fühl sein leises Dichumweben,
Fühle geisterhaft vereinen
Fernes Sehnen sich dem Deinen

Ein kleines Lied

Ein kleines Lied! Wie geht’s nur an,
Daß man so lieb es haben kann,
Was liegt darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
Ein wenig Wohllaut und Gesang
Und eine ganze Seele.

 

40 Jahre Singwochen auf dem Heiligenhof

In diesem Jahr ist es 40 Jahre her, dass wir Oster- oder Frühlingssingwochen auf dem Heiligenhof veranstalten.

Der Vater von uns drei Brüdern Wolfgang, Herbert und Helmut, Adolf Preisenhammer, lernte den Heiligenhof bei Zusammenkünften der Kuhländler Volksgruppe kennen. Er hatte 1974 die Idee, zu Ostern 1975 dort zu einer Singwoche einzuladen. Nach acht erfolgreichen Sommersingwochen in den Jahren 1967 bis 1974 war dies der Beginn einer äußerst erfolgreichen Serie von 32 Singwochen auf dem Heiligenhof. Bis zur Ostersingwoche 1986 wurden alle Singwochen – insgesamt 35 Singwochen im Sommer, Winter und zu Ostern – vom Geschäftsführer Adolf Preisenhammer organisiert, die letzte 1986 mit 87 Jahren.

Die ersten 15 Ostersingwochen dauerten acht Tage, fünf davon sogar neun Tage. Ab 1998 dauerten sie dann immer eine Woche.

Den „Besucherrekord“ hält die Ostersingwoche 1979 mit 160 Teilnehmern. Im Haus schlief man in Stockbetten in Mehrbettzimmern, über 50 Teilnehmer waren in Garitz in Privatquartieren untergebracht. Alle Stadien des Um-, An- und Neubaus erlebten wir, und heute freut man sich über Zimmer mit WC und Nasszelle in allen Zimmern und Aufzug im Haupthaus.

Bei jeder der 32 Singwochen auf dem Heiligenhof wurde als Ergänzung zum Wochenprogramm eine Halbtages-Busfahrt organisiert. So erkundeten die Teilnehmer das ganze Mainfränkische Land von Fulda bis Würzburg, von Hohenroth bis Bamberg. Eine besondere Ganztagsfahrt führte die 88 Teilnehmer der Ostersingwoche 1990 auf die Wartburg.

In der Frühlingszeit wurden besonders viele Lieder für diese Jahreszeit aus der Taufe gehoben. Besonders die Gablonzerin Charlotte Dreithaler hatte ihre Freude an den Vertonungen ihrer Gedichte. Viele bekannte Persönlichkeiten arbeiteten in den Anfängen der Ostersingwochen mit, darunter Olga Hensel, Werner Gneist, Herbert Wessely, Karl Pimmer, Alfred Wittmann und Werner Kinzler. Bemerkenswert ist auch, dass seit 1982 bis heute fast ununterbrochen Ursula Brenner als Tanzleiterin zur Verfügung steht.

Dies sollte ein kleiner Rück- und Überblick über die 40 Jahre Singwochen auf dem Heiligenhof sein. Wie viele Jahre werden noch folgen?

Herbert Preisenhammer, Stuttgart

Tschechien, Polen, Ungarn, Slowenien, Siebenbürgen, Slowakei

Eine der Aufgaben, die sich die Walther-Hensel-Gesellschaft e.V. gestellt hat, ist die in der Heimat verblieben Deutschen bei der Erhaltung des Brauchtums zu unterstützen. Bereits 1992 übernahm die WHG die Patenschaft für das „Begegnungszentrum Walther Hensel“ in Mährisch Trübau. Bei der Einweihung waren Hanne und Helmut Preisenhammer anwesend und überreichten ein Bild von Walther Hensel für das BGZ.

Nachfolgend ein kleiner Überblick über die einzelnen Singwochen:

1992 wurde in Teplitz am ehemaligen Wohnhaus von Walther Hensel eine Gedenktafel, auf Initiative von Bohdan Ostroversenko, enthüllt. Hannelore Preisenhammer hielt eine Ansprache für die WHG. Gleichzeitig fand eine Ausstellung mit Keramik-Arbeiten von Hildegard, der Tochter Walther Hensels und einer Freundin, statt.

1993 fand die erste Singwoche in den ehemals Deutschen Siedlungsgebieten statt.

Sie führte von Hohenberg bei Eger aus über Prag in den Schönhengstgau. Eine weitere Station war Teplitz, wo wir ein Benefizkonzert für die Kirche „Johannes der Täufer“ gaben. Nachfolgend der Brief unserer Gäste aus Oberschlesien:

Lieber Herr Preisenhammer!
Als wir die Einladung zur Sommersingwoche 1993 erhalten haben, hatten wir keine Ahnung, was für herrliche Erlebnisse uns bevorstehen. Als deutsche Minderheit, die heute in Polen lebt, wurde uns nach 48 Jahren die Gelegenheit gegeben, gemeinsam mit deutschen Sängern eine Woche zu musizieren. Diese Woche – trotz viel Übung und Mühe – brachte uns sehr viel Freude und Vergnügen. Wir haben diese Gelegenheit vollständig ausgenutzt. Die Lieder und Tänze, die wir zusammen geübt haben, werden wir in unser Repertoire einführen.

Die Singfahrt gab uns auch die Möglichkeit, eine Übersicht über Walther Hensels Lebenslauf und seine Werke zu bekommen. Es freut uns sehr, daß wir auch Noten erhalten haben, da es bisher unser größtes Bedrängnis in der Chorarbeit in Polen war. Wir haben keine Möglichkeit, Noten mit deutschen Liedern für einen gemischten Chor zu kaufen.

Hiermit möchten wir uns im Namen der Chormitglieder der „Deutschen sozialkulturellen Gesellschaft Menschen deutscher Volkszugehörigkeit“ in Zbroslavice (Oberschlesien) recht herzlich bedanken!

Mit freundlichen Grüßen,

Johann und Brigitte Tlatlik, Tarnowskie Gory/Polen

1994 Singwoche in Aigen/Böhmerwald, mit Fahrten nach Oberplan, Krummau, um Moldaustausee, Stift Hohenfurth, Stift Schlägl und vieles mehr.

1995 Sommersingwoche – Oberschlesien und Singfahrt nach Böhmen und Mähren. Standort: Internat in Naklo (wird jedem Teilnehmer in Erinnerung bleiben). Neisse mit den Gräbern Eichendorffs, Lubowitz (Geburtsort von Eichendorff), Beuten, Krakau, Mährisch Trübau und Teplitz.

Aus dem Vorwort zum Singwochenheft von Herbert Preisenhammer: „Ich glaube, wir haben alle erkannt, wie wichtig es ist, mit den Heimatverbliebenen in ihrer Heimat ins Gespräch zu kommen und ihnen beim gemeinsamen Singen, Tanzen und Erzählen die Gewissheit zu geben, dass ihr Volkstum auch bei uns weiterlebt und dass wir dieses gemeinsame Erbe auch in Zukunft pflegen und weitergeben werden.“

1996 Sommersingwoche im Schönhengstgau. Abfahrtsort war Arzberg, weiter ging es nach Prag mit Übernachtung. Die weitere Reise ging über Mährisch Schönberg, Schloss Grätz bei Troppau, Fulnek, Heinzendorf (Geburtsort von Gregor Mendel), Neutitschein (Heimatort der Fam. Preisenhammer) zum Ziel Mährisch Trübau im Schönhengstgau. Insgesamt 104 Teilnehmer mit Gästen aus Oberschlesien und dem Schönhengstgau waren bei dieser Singwoche.

1997 Sommersingwoche im Schönhengstgau. Diesmal ging es von Passau über Oberplan (Geburtsort von Adalbert Stifter) nach Krummau (Übernachtung). Erste Station am nächsten Tag war Iglau, und dann ging es zum Zielort der Singwoche, Mährisch Trübau. Ein Tagesausflug führte uns nach Olmütz. Zur 740-Jahrfeier der Stadt Mährisch Trübau gaben wir ein Konzert im Holzmaister-Museum.

1998 Sommersingwoche in Ungarn. Die Fahrt ging über Österreich dem ersten Ziel Znaim (Südmähren) entgegen. Der nächste Tag „Szigetszentmiklós“, der Zielort. Begegnungen mit den dort verbliebenen Donauschwaben in Soroksár, gemeinsames Konzert mit dem Männerchor und einer Blasmusik. Besuch in Budapest und Abschluss der Singwoche in Mährisch Trübau mit Besuch von Finkenstein, dem Ort der ersten Singwoche. Gemeinsam mit dem Chor aus Dramatal (zusammen über 100 Sänger) gaben wir ein Konzert in der Ev. Kirche von Mährisch Trübau.

1999 Singwoche in Brünn, der Hauptstadt Mährens. Abschluss in Mährisch Trübau. Auf der Heimfahrt Besuch in Prag.

2000 Singwoche in Oberplan/Böhmerwald. Fahrten nach Krummau, Hohenfurth, Glöckelberg, Wittinghausen und zum Moldaustausee.

2001 Singwoche und Singfahrt ins Kuhländchen und nach Breslau. Stationen waren z.B. Dresden, Neutitschein, Wigstadl, Heinzendorf, Lubowitz, Breslau.

2004 Singwoche ins Egerland nach Hohenberg an der Eger. Fahrten nach Franzensbad, Elbogen, Maria Kulm, Karlsbad, Eger, Wanderung nach Liebenstein, Marienbad und Kaiserwald.

2005 Sommersingwoche nach Slowenien und in die ehemalige deutsche Sprachinsel Gottschee. Die Fahrt ging am ersten Tag mit dem Bus ab Stuttgart bis zur nach Graz. Stadtbesichtigung mit Besuch der Gottschee-Gedenkstätte und des Schlossberges mit dem Uhrturm. Am nächster Tag Weiterfahrt nach Slowenien zu unserem Standort im St. Joseph-Stift in Cilli. Dr. Grill erklärte uns die historisch wichtigen Ereignisse in Slowenien, speziell dem Gebiet der Gottschee von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Laibach, Marburg mit dem Kulturverein deutschsprachiger Frauen, Begegnung mit – 11 – Gottscheern und abenteuerliche Busfahrt auf den Berg zu den Imkern. Eine sehr informative Singwoche.

2006 Singwoche in Seifhennersdorf/Oberlausitz (Dreiländereck Deutschland-PolenTschechien). Fahrten nach Reichenberg, Haindorf und zum Wallensteinschloss Friedland.

2007 Sommersingwoche in Siebenbürgen/Rumänien. Unsere Fahrt ging über Ungarn (Übernachtung in Györ) nach Michelsberg in der Nähe von Hermannstadt, unserem Standort in Siebenbürgen. Das Ehepaar Ingeborg und Ernst Seidner zeigte uns ihre Heimat Siebenbürgen: Kirchenburgen, Städte und die herrliche Landschaft.

2008 Sommersingwoche in Lubowitz/Oberschlesien. „Eichendorff“ war das Zauberwort dieser Singwoche (Morgenkreise). Ausflüge ins Kuhländchen nach Neutitschein, Heinzendorf (Mendel) und Sedlnitz (Eichendorff), nach Gleiwitz ins Gießerei-Museum, Ratibor, Bunzlau und vieles mehr.

2010 Sommersingwoche in die Zips/Slowakei. Mit dem Bus ab Winnenden ging die Fahrt über Stuttgart und München nach Pressburg (Übernachtung). Am nächsten Morgen Stadtrundgang, Fahrt durchs Hauerland in die hohe Tatra nach Matlarenau ins Hotel Hutnik, unserem Standort für 7 Tage. Ausflüge nach Deutschendorf (Poprad), Donnersmark, der Zipser Burg, Leutschau, Kesmark mit der ev. Holzkirche zur hl. Dreifaltigkeit, Burg Lublau. Ein Ganztagesausflug ging nach Kaschau. Weitere Orte waren Georgenberg und Marksdorf mit seinem Renaissancekastell. Dr. Zuzana Finger, die Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, konnte uns viele Informationen über Land, Leute und Besiedelung geben. Den Singwochenabschlusstag verbrachten wir in Mährisch Trübau/Schönhengstgau.

2014 Sommersingwoche in Oberplan/Böhmerwald.

Aus dem Vorwort zum Berichtsheft der Singwoche von Herbert Preisenhammer:
„Seit Jahrzehnten bemühen wir uns, die Sommersingwochen in besonderen Kulturlandschaften in den östlichen Nachbarländern von Deutschland anzubieten und zu veranstalten. Da tauchen immer wieder bekannte Namen auf, mit denen sich besondere Persönlichkeiten und Ereignisse verbinden. Ob die Sommersingwochen in Breslau, Brünn, Mährisch Trübau, Lubowitz, Hermannstadt, der Gottschee, Seifhennersdorf, Budapest, der Zips oder jetzt in Oberplan (schon zum 2. Mal) stattfanden, immer kommt gleich ein Aha-Effekt: Da verbindet man doch etwas Bestimmtes damit.

Und seht, liebe Leser, auch das ist Sinn unserer Singwochen: unsere Lieder, Musikstücke, Volkstänze und den Dialekt in den Rahmen zu stellen, wo sie letztlich herkommen. Dadurch ergibt sich ein zusätzliches Verständnis für unsere Volkskultur, verbunden mit der Region und mit großen Persönlichkeiten in dieser Landschaft. So begegneten wir z.B. Joseph von Eichendorff, Gregor Mendel, Walther Hensel und Nikolaus Lenau in ihrer Heimat, Johann Wolfgang von Goethe in seinem „lieben Böhmen“ und jetzt eben Adalbert Stifter in Oberplan.“

Ausflüge zum Plöckensteinsee, zur Teufelsmauer, zum Tunnel des Schwarzenberger Schwemmkanals und nach Krummau.

Helmut Preisenhammer, Winnenden

Jedes Jahr finden im Begegnungszentrum „Walther Hensel“ in Mährisch Trübau die Deutsch-Tschechischen Kulturtage statt. Hier begegnen sich Tschechen, Deutsche Heimatverbliebene und Deutsche aus der BRD und Österreich zu gemeinsamen Kulturveranstaltungen.

Wir beide, Hanne und Helmut, konnten wieder einmal für die Walther-HenselGesellschaft daran teilnehmen.

Die Begegnungstage wurden mit einem Chor- und Orgelkonzert in der vom Barockmaler Judas Thaddäus Supper ausgestalteten Pfarrkirche eröffnet. Es war ein reich gestaltetes Programm. Der junge Chor „Lomnický Chor der Disharmonischen Amateure“ sang fabelhaft. Anschließend brachte der Organist die neu renovierte Orgel mit einem bunten Strauß mit Werken von J. Clarke, J. Zwart und vom Organisten Martin Jakubiček eine eigene Orgelimprovisation mit Variationen und eine Transkription von Musorgskis „Das große Tor von Kiew“ für Orgel zu Gehör.

Das Samstagabendprogramm erfreute mit Volksmusik- und Volkstanzdarbietungen. Wir freuen uns jedes Mal, wenn die Gruppe aus Mährisch Trübau in Schönhengster Tracht die sudetendeutschen Volkstänze zeigt. Die Gruppe gibt es jetzt seit 20 Jahren. Drei Musiker spielten zum Tanz auf. Als weitere Gruppen waren die Tanzgruppe Morgenstern und ein Chor aus Jägerndorf dabei. Bei einem Imbiss und Getränk wurden noch lange gute Gespräche geführt.

Der Sonntag – der Höhepunkt der Tage – begann mit einem deutsch-tschechischen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche von Reichenau. Viele Besucher aus der BRD waren dabei. Wie öfters bei Gottesdiensten mit Vertriebenen wurde die Schubert Messe gesungen. Nun gibt es auch den Text auf Tschechisch, so konnte gemeinsam gesungen werden. Monsignore Anton Otte, der fließend beide Sprachen spricht, war Hauptzelebrant der Messe.

Anschließend wurde das Grab des Lußdorfer Schmieds Jakob Franz, der Begründer der Reichenauer Wallfahrt, neu gesegnet. Die Ortsgemeinde der vertriebenen Reichenauer hatte das Grabmal restaurieren lassen. Der jetzige Bürgermeister ist aufgeschlossen und zur Zusammenarbeit bereit. Leider bekam Irene Kunc erst eine Woche vor den Begegnungstagen das Reichenauer Programm und konnte es deshalb nicht in ihre Planung aufnehmen. Ein folgendes kleines Konzert in der Reichenauer Kirche konnten wir leider nicht besuchen, da der nächste Termin in Mährisch Trübau zur Eile mahnte. Der Bürgermeister JUDr. Miloš Izák hatte zum Empfang ins Rathaus eingeladen.

Am Sonntagabend wurde abermals zu einem Konzert ins Holzmaister-Museum eingeladen. Diesmal mit dem auch im Ausland bekannten Chor „Dalibor“ aus Zwittau, dem gemischten Chor aus Landskron. Katka Hloušková-Dostálová, Gesang mit Lenka Zahradniková Klavierbegleitung begeisterten unter anderem mit einer Arie aus Carmen das Publikum. Schade, dass sich der Chor aus Landskron auch diesmal nicht an die Zeitvorgabe hielt. Wir hätten die Sängerin nochmals gerne gehört. Zwischen den Auftritten begrüßte der Bürgermeister die Anwesenden. Helmut Preisenhammer überbrachte Grüße Namens des Vorstandes der WHG Deutschland und Glückwünsche zu den Kulturtagen und zum 20-järigen Bestehen der Schönhengster Volkstanzgruppe. Er betonte, dass seit nunmehr dreiundzwanzig Jahren eine gute Zusammenarbeit zwischen dem BGZ Walther Hensel in Mährisch Trübau und der Walther-Hensel-Gesellschaft e.V. besteht.

Mit der Abreise der deutschen Delegation aus Göppingen am Montag waren die Kulturtage noch nicht beendet. Es folgte noch der Film „SCHMITKE“ Regie: Štepán Altrichter Deutschland, Tschechien 2014, der uns doch einige Rätsel aufgab. Am Dienstag trafen sich die Deutschen Senioren im BGZ. Irene zeigte Bilder vom Kinderlager in Österreich, mit Kindern aus Tschechien, Ungarn und Deutschland. Anschließend sprachen wir über verschiedene aktuelle Probleme bei einem Tässchen Kaffee.

Aus dem Bericht von Irene Kunc über die Kulturtage in „Hallo, Freunde“, Schönhengster Nachrichten November-Dezember 2015, der Schönhengster Regionalgruppe und dem Begegnungszentrum Walther Hensel: „Die Begegnungen verbinden nicht nur die Kultur, auch der gemeinsame Gottesdienst bringt eine gewisse Entspannung in die bilateralen Beziehungen und verbindet nicht nur alle Teilnehmer, sondern auch die weitere Bevölkerung.“

Unser besonderer Dank gilt Frau Irene Kunc für die hervorragende Organisation dieser Tage. Nur mit viel Zeit- und Energieaufwand war das zu bewältigen.

Hanne Preisenhammer, Winnenden

Jahresbericht 2014 der Walther-Hensel-Gesellschaft e.V.

Schwerpunkte:

Wintersingwoche vom 28.12.2013 bis 04.01.2014, in der Jugendherberge Titisee-Neustadt/Rudenberg mit 75 Teilnehmern. So gab es viele Bastel- und Musiziergruppen, Chor, Stubenmusik, Blockflötengruppe, Streicher, Gitarrenmusik und Tanzen! 16 Referenten und Mitarbeiter waren am Werk! Und das Beste: viele Kinder beim Basteln, Musizieren, Singen, Tanzen und Wandern. Erwachsene waren aber auch dabei.

Frühlingssingwoche vom 16.03. bis 23.03.2014 am Heiligenhof/Bad Kissingen mit 39 Teilnehmern. Diese Woche stand unter dem Gesamtthema „Adalbert Stifter“ als Dichter und Maler. Auch als Vorbereitung auf die Sommersingwoche in Oberplan, dem Geburtsort Stifters gedacht.

Offenes Singen am 05. April 2014 im Sudetendeutschen Haus in München. Das Singen stand dieses Jahr unter dem Motto: „Weiß mir ein Blümlein blaue“, Lieder von Blumen, Bäumen, Wiesen und Wald. Viele Teilnehmer waren zu dem Singen gekommen, die von der Heimatpflegerein der Sudetendeutschen, Dr. Zuzana Finger, herzlich begrüßt wurden.

Offenes Singen am 18. Mai 2014 beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg. Das Singen stand wieder unter dem Motto: „Weiß mir ein Blümlein blaue.“ Fast 100 Teilnehmer hatten sich wieder eingefunden.

Sommersingwoche vom 05. bis 12.09.2014 in Oberplan/Böhmerwald, mit 18 Teilnehmern. Ausflüge ins Land Stifters, Lesungen über Stifter, Singen, Volkstanz und Musizieren füllten die Woche aus. Bei diesen Veranstaltungen leitete Herbert Preisenhammer das Singen.

Helmut Preisenhammer/Winnenden

Hinweis: Von allen Singwochen sind Berichtshefte bei der Geschäftsstelle erhältlich. Auch von länger zurückliegenden Singwochen gibt es noch Exemplare. Ebenfalls sind fast alle Jahresrundbriefe noch erhältlich

Aus dem Rundbrief Dezember 2014

Liebe Mitglieder der WHG, liebe Freunde!

Das Jahr, das nun zu Ende geht, war für unsere Vereinigung erneut geprägt von einer Reihe von Gelegenheiten zum Singen. Es ist unser satzungsgemäßer Auftrag, den die Gründerväter der Walther-Hensel-Gesellschaft e.V. München in die Statuten geschrieben haben. So ist es die ganzen 53 Jahre seit Bestehen der WHG unser Bestreben gewesen, Menschen zum gemeinsamen Singen zusammenzuführen. Auch die Begegnungen beim Musizieren, Volkstanzen, Werken und Wandern gehören dazu. Nicht nur uns, aber vor allem uns treibt die Frage um, wie wir die Menschen erreichen, wie wir sie für unser Anliegen begeistern können.

Unser gemeinsames Tun ist auf einer schmalen Basis angesiedelt, dem Laienmusizieren und auch thematisch: dem deutschen Volkslied. Schon den Volksliedaufzeichnern vor mehr als 100 Jahren war klar, dass das Aufschreiben von Liedern aus dem Volksmund nicht zur Wiederbelebung beitragen kann. Die Volksliedbewegung hatte nach der ersten Singwoche 1923 zwar einen großen Aufschwung genommen, doch Krieg, der technische Fortschritt mit individueller weltweiter Kommunikation und die Massenmedien haben das Bewusstsein für das Volkslied völlig überlagert. Dazu kommt die nahezu völlige Unkenntnis derer, die es an sich von Berufs wegen wissen müssten, z.B. der Redakteure oder Lehrer.

So können wir diese Entwicklung bedauern und uns mit unseren Singwochen dagegen stellen. Doch werden wir trotz aller schönen Lieder, die wir immer wieder gerne singen, eine verschwindende Minderheit sein, die nicht wahrgenommen wird.

Lichtblicke sind ab und zu Anfragen von Studierenden. So hat kürzlich ein Student der Universität Köln eine bemerkenswerte Arbeit über Walther Hensel geschrieben, und in dieser Woche kam eine Anfrage eines Studenten des Mozarteums in Salzburg, dem wir auch mit Material über Walther Hensel aushelfen werden. Auch soll in naher Zukunft die Biografie über Hensel im Text vorliegen, so dass an eine Drucklegung gedacht werden kann.

Dieser Jahresrundbrief an unsere Mitglieder und Freunde enthält wieder eine Fülle von Lesenswertem, von Informationen und persönlichen Äußerungen. Dies alles soll unsere Gemeinschaft zusammenhalten.

Namens der Walther-Hensel-Gesellschaft wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine friedvolle Advents- und Weihnachtszeit. Es ist die Zeit, in der noch am ehesten deutsche Lieder gesungen werden. Lasst eure Stimmen erschallen, denn die Stimme, auch die Singstimme, ist etwas vom Persönlichsten und Unverwechselbarsten, das wir haben. Wie sagte eine Singwochenteilnehmerin immer so treffend: Auf Wiedersingen im neuen Jahr!Euer

Herbert Preisenhammer

Stuttgart, im Dezember 2014

Zum Gedenken

Soweit uns bekannt wurde, haben uns wieder viele Freunde und Teilnehmer unserer Singwochen für immer verlassen. Sie waren der Singbewegung treu verbunden und haben sich stets für unsere vielfältigen Aufgaben eingesetzt. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

Frau Ruthild Nagel 78333 Stockach 2013 lt. Heim

Frau Rosl Zimmermann – 04299 Leipzig – 21.02.2013

Herr Bohdan Ostroversenko – CZ 41741 Krupka – 06.11.2013

Frau Charlotte Dreithaler – 92224 Amberg – 05.12.2013

Frau Maria Lammerskitten – CH 3015 Bern – 25.02.2014

Frau Margarete Hill – 88662 Überlingen – 01.06.2014

Herr Heinrich Malcher – 53545 Linz/Rhein – 28.07.2014

Frau Dorothea Alexander – 56337 Simmern Ww. – 19.08.2014

Herr Johannes Becker – 52134 Herzogenrath – 25.10.2014

 

Nachruf für unseren Freund Johannes Becker

Wer unseren Freund Johannes Becker auf den letzten Singwochen erlebt hat, etwa im Sommer 2013 in Seddin oder im

Frühling 2014 auf dem Heiligenhof in Bad Kissingen, hat wohl nicht im Entferntesten daran gedacht, dass wir so überraschend von ihm Abschied nehmen müssen. Er ist am 25. Oktober 2014 während einer Urlaubsreise in der Türkei einem Herzinfarkt erlegen.

Beim Morgenkreis am Seddiner See hat Johannes zum Abschied gesagt: „Ein Freund ist jemand, der eine Weile mit mir den gleichen Weg gehen will“.

Diese Weile kann kurz oder lang sein. Für Renate, seine Frau, und für die Familie war sie sicher am längsten. Seit 1982 besuchte er mit seiner Familie die Singwochen der WaltherHensel-Gesellschaft, vor allem die Wintersingwochen in Hallwangen und hin und wieder die Wochenendsingen in Stuttgart. So dauerte die Weile des gemeinsamen Miteinandergehens für uns auch über 30 Jahre. Die Lieder, die er in dieser Zeit miterlebte, übernahm er weitgehend in den Schulunterricht und in seinen Madrigalchor. Auf den Wintersingwochen entwickelte sich eine Freundschaft zur Familie Hess aus Hirschhorn am Neckar. Diese musikalische Familie lud Johannes lange Jahre nach Herzogenrath ein, um mit seinem Madrigalchor das traditionelle Konzert am 4. Advent zu gestalten.

Johannes Aloisius Becker wurde am 20. Mai 1945 in Herzogenrath geboren. Er wuchs dort als 2. Kind mit vier weiteren Geschwistern auf. Nach dem Studium in Aachen (Mathematik, Biologie und Musik) war er 40 Jahre lang Lehrer an der Hauptschule in Linnich. Er war ein sehr engagierter und vor allem begeisterter Musiklehrer. Sein soziales Engagement war beispielhaft. So erzählt Ute, dass er schwänzende Schüler und Schülerinnen in der Erntezeit persönlich vom Kartoffelacker zurück in die Schule holte.

Im Nachruf des Pfarrbriefs ist zu lesen: „Seit 1977 als Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Marien und von 1994 bis 2005 als dessen stellvertretender Vorsitzender hat er Großes für das kirchliche Leben in Herzogenrath geleistet. Sein historisches Interesse und seine grenzübergreifenden Kontakte machten Johannes Becker zu einem der beständigen Vermittler kultureller Interessen im euregionalen Raum. Seine Menschenkenntnis und sein Geschick im Umgang mit Menschen kamen nicht nur seinem Lehrerberuf zugute, sondern auch dem Leben unserer Pfarrei. Sachverstand in der Kirchenverwaltung, Liebe zur Heimatgeschichte, zu den kulturellen Hinterlassenschaften unserer Vorfahren, die Bewahrung und Pflege der Kulturgüter unserer Pfarrei(en), die Musik, sein wacher Blick für die Menschen am Rande und in Not und nicht zuletzt seine burgundische Geselligkeit haben ihn in Kirche und Gesellschaft Herzogenraths zu einer unverwechselbaren Größe gemacht.“ Soweit dieses Zitat. Die Tochter Ute schreibt weiter: „Seine große Leidenschaft war die Jagd. Bei Vollmond fuhr er oft auf Jagd und ich sehe ihn noch heute hinter einem erlegten Wildschwein sitzen und für ein Foto posieren. Er fühlte sich bis zum Schluss seinen Jagdgenossen verbunden.

Mein Vater machte eine Reservisten-Laufbahn bei der Bundeswehr. Wegen seiner Verdienste beim Bund bekam er das „Deutsche Kreuz in Gold“. Seine Laufbahn beendete er mit dem hohen Rang eines Oberstleutnants. Häufig brachte er von seinen Wehrübungen Essen in Dosen mit. Das war immer spannend für uns Kinder: Pfannkuchen aus der Dose, harte Kekse etc. Wir haben ihn immer sehr vermisst bei den Wehrübungen. Er war uns drei Kindern Anke, Ute und Stefan ein guter Freund und Vater. Auch als Großvater von sechs Enkeln wird er uns allen sehr fehlen.

Mit 53 Jahren erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Er war über die Grenzen hinweg geschichtlich tätig, war im Heimatverein, im Burgverein und kannte die Stadtgeschichte wie kaum jemand… Sein Interesse für die Heimatgeschichte hat er an uns weitergegeben. Stefan, Florian (Red. Florian Müller, Mann von Ute) und ich machen bis heute die Burgführungen beim Stadtfest. Und das seit fast 20 Jahren.“ Soweit Ute Müller geb. Becker.

Bei den Oster- und Frühlingssingwochen der WHG auf dem Heiligenhof gestaltete er die Morgenkreise. Das ganze Jahr sammelte er Zitate, Gedichte und Beiträge. Er packte sie in ein Rahmenthema und gab mit Freude alles an uns weiter. Beim bunten Abend glänzte er oft durch heitere Beiträge zusammen mit Renate, meist in originellen Verkleidungen.

Die Abende nach dem Tagesprogramm waren dem geselligen Singen und Erzählen gewidmet. Auch da war Johannes in seinem Element. Durch vollständige Texte zu Hunderten von Liedern, vom Wander- und Fahrtenlied über Schnurren bis zu ernsten Abendliedern wurde er zu einem Motor der geselligen Runden, wobei wir mit unseren Gitarren wetteiferten.

Mit 55 Jahren hatte Johannes Becker zwei Schlaganfälle, die dazu führten, dass er sich mehr und mehr aus seinen Vereinen zurückzog. Seine Liebe zur Musik minderte auch die körperliche Einschränkung kaum. So kaufte er sich vor drei Jahren einen Flügel und hatte viel Freude damit. Dass er das Gitarrespielen aufgeben musste, war für ihn jedoch sehr schmerzlich.

Renate schreibt am Schluss ihres Briefes: „In der letzten Frühlingssingwoche hat er Vaclav Havel zitiert: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht.“ Mir fällt es zur Zeit sehr schwer, den Sinn zu erkennen, denn wir, die Familie, vermissen ihn sehr.“ Soweit Renate Becker.

Dem können wir uns nur anschließen. Auch bei uns und den Singwochen hinterlässt er eine Lücke, die wir in seiner einmaligen Art nicht schließen können.

Ursula Brenner und das Ehepaar Schlömer haben dankbar für den unvergesslichen Freund den Trauergottesdienst am 8. November in Herzogenrath besucht und die WaltherHensel-Gesellschaft vertreten. Dafür danken wir ihnen herzlich.

Herbert Preisenhammer, Stuttgart

Sonntag, 23. März 2014

aus dem Morgenkreis bei der Frühlingssingwoche 2014 von Johannes Becker

Heute ist unser letzter Tag, an dem wir voneinander Abschied nehmen müssen. Wie rasch die Woche wieder vorüber gegangen ist. Man sagt: Einen richtigen Abschied erkennt man daran, dass er nicht mehr weh tut“ (Hans Noll), aber seine Freundin oder seinen Freund wieder in sein Leben zu entlassen, lässt uns das französische Sprichwort „Abschied ist immer ein wenig Sterben“ mit schwerem Herzen nachempfinden.

„Was er ist und was er war, das wird uns beim Abschied klar.“ Für viele bewahrheitet sich dieser Satz auch diesmal. Erinnern wir uns an die Vorfreude auf diese Singwoche. Was haben wir uns auf die Begegnungen gefreut, auf das gemeinsame Essen, das Singen der bekannten und unbekannten Lieder, das Musizieren im kleinen Kreis, die Tanzfreude in der großen Tanzgemeinde, das Basteln, die vielen Gespräche zwischendurch, die so gut taten. Die gemeinsamen Abendstunden in froher Runde. Dann der bunte Abend mit den Spielern, die jedes Jahr mit neuen Rollen glänzen.

„Man muss manchmal von einem Menschen fortgehen, um ihn zu finden.“ (Helmito von Doderer) Ist es nicht tröstlich für das nächste Mal, wenn wir bedenken, was das für uns bedeutet. Wir werden neue Freunde beim nächsten Treffen finden, die wir hier kennengelernt haben.

Unser Herbert hatte wieder die meiste Arbeit mit uns. Wie ruhig er dabei blieb, ist vorbildlich. Wie interessant seine Singwochen für uns sind, hat unsere diesjährige Singwoche wieder gezeigt. Dir, Herbert gilt unser Hauptdankeschön auch in diesem Jahr. Was du mit und an uns leistest ist bemerkenswert. Wir hoffen, du hast noch viele Singwochen mit uns, sie sind für alle ein tolles Erlebnis, für das wir dir noch einmal von ganzem Herzen danken möchten, ebenso allen, die zum Gelingen der Singwoche beigetragen haben.

Wenn Tränen des Abschieds nach Freundschaft schmecken
und vertraute Augen leise zu dir sprechen:
Wir sind füreinander da,
beginnt das Neue mit einem Lächeln.

 

Kleine Chronik der Walther-Hensel-Gesellschaft für das Jahr 2015

Singwochen

Vor 10 Jahren (2005)
Singwochen in Murrhardt, Heiligenhof/Bad Kissingen, Slowenien und „Bauer im Schlag“ Gmunden mit insgesamt 254 Teilnehmern.

Vor 15 Jahren (2000)
Singwochen in Murrhardt, Heiligenhof/Bad Kissingen, Oberplan im Böhmerwald mit insgesamt 210 Teilnehmern.

Vor 20 Jahren (1995)
Singwochen in Hallwangen, Heiligenhof/Bad Kissingen und Oberschlesien mit insgesamt 225 Teilnehmern.

Vor 25 Jahren (1900)
Singwochen in Hallwangen, Heiligenhof/Bad Kissingen und Bad Mergentheim mit insgesamt 271 Teilnehmern.

Vor 30 Jahren (1985)
Singwochen in Hallwangen, Heiligenhof/Bad Kissingen und Stettenfels mit insgesamt 281 Teilnehmern.

Vor 40 Jahren (1975)
Singwoche am Heiligenhof/Bad Kissingen mit 101 Teilnehmern.

Vor 50 Jahren (1965)
Singwoche auf der Saldenburg.

Personalia

Vor 110 Jahren (1905 geboren)
Dr. Georg Gudelius – Fritz Bernhardt – Oskar Schmid – Julie Kinzler

Vor 105 Jahren (1910 geboren)
Anke Leppak –Lea Eppinger – Grete Trampler – Gisela Hofmann – Kurt Jacob

Vor 100 Jahren (1915 geboren)
Prof. Ernst Vangerow – Anna Luise Flotow – Christiane Müller – Brunhilde Klewar – Helene Fett – Herta Winter – Georg Hildebrandt

Vor 90 Jahren (1925 geboren)
Irmgard Zimmermann – Helga Schmidt

Vor 20 Jahren (1995 verstorben)
Edmund Radzioch – Anni Waidosch – Charlotte Giesche – Erna Hamel

Vor 15 Jahren (2000) verstorben)
Bruno Tichy – Heinrich Wiehl – Luise Lange – Hanna Salten – Dr. Ernst Bittner – Dr. Wilhelm Antoni – Dr. Ernst Langer

Vor 10 Jahren (2005 verstorben)
Viktoria Herbst – Christel Weng – Helmut Leinß – Walburga Elbs

Vor 5 Jahren (2010 verstorben)
Helmut Lötsch – Ingeborg Konhäuser – Emil Hirschbiel – Angela Bretzel

Jahresbericht 2013 der Walther-Hensel-Gesellschaft e.V.

Schwerpunkte:

Wintersingwoche vom 28.12.2012 bis 04.01.2013, in der Jugendherberge TitiseeNeustadt/Rudenberg mit 79 Teilnehmern. So gab es viele Bastel- und Musiziergruppen, Chor, Stubenmusik, Blockflötengruppe, Streicher, Gitarrenmusik und Tanzen! 19 Referenten und Mitarbeiter waren am Werk! Und das Beste: viele Kinder beim Basteln, Musizieren, Singen, Tanzen und Wandern. Erwachsene waren aber auch dabei.

Offenes Singen am 16. März im Sudetendeutschen Haus in München. Die Leitung hatte Herbert Preisenhammer. Das Singen stand dieses Jahr unter dem Motto: „Amsel, Drossel, Fink und Star.“ Viele Teilnehmer waren zu dem Singen gekommen.

Offenes Singen am 18. Mai beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg. Das Singen stand dieses Jahr unter dem Motto: „Kuckuck, Lerch und Nachtigall“ oder „Alle Vögel sind schon da.“ Über 100 Teilnehmer hatten sich wieder eingefunden. Die Leitung hatte Herbert Preisenhammer.

Sommersingwoche vom 12. bis 21. Juli 2013 in der Heimvolkshochschule am Seddiner See, südlich von Potsdam, mit 43 Teilnehmern.

Helmut Preisenhammer/Winnenden

Aus dem Rundbrief Nr. 58, 2013

Liebe Mitglieder der Walther-Hensel-Gesellschaft,

liebe Freunde und Leser dieses Rundbriefs!

Ein Jahr mit vielen Gelegenheiten zum Singen, mit Begegnungen und Erlebnissen, geht zu Ende.

Dieser Rundbrief nennt die Stationen unserer Aktivitäten und gibt dankbar Rückblick über alles Erlebte und Erreichte. Doch hierfür sind Menschen nötig, Persönlichkeiten, die zu unseren Treffen kommen, die sich sorgfältig auf die gestellten Aufgaben vorbereiten und die mit Feingefühl, Engagement und Freude vom Arbeiten mit Menschen und vom Weitergeben ihrer Ideen begeistert sind.

Gelegenheiten zum Singen gibt es viele – und natürlich nicht nur bei uns. Das Singen in Chören, Chorvereinigungen und Laiengruppen wird auf den verschiedenen Ebenen im ganzen Land gepflegt. Doch soll man damit zufrieden sein, dass man singt, oder auch damit, was man singt? Auch die Liste der Lieder, der Kompositionen, der leichteren und schwierigeren Chorsätze wird immer umfangreicher und unüberschaubarer. Woran soll man sich orientieren? Altes, Bewährtes und neu Komponiertes steht nebeneinander, will erprobt und gesungen werden. Dies sind nur einige der Aufgaben und Herausforderungen, denen wir uns als dem Erbe Walther Hensels verpflichtet stellen sollten. Doch – zugegeben – vielleicht ist unser Blickwinkel zu schmal, um alles Wertvolle in unser Singprogramm aufnehmen zu können. Dies sind nur einige Gedanken, die uns bei der Beschäftigung mit dem Volkslied bewegen.

Das Schreiben, Zusammentragen und Gestalten dieses Rundbriefs ist immer eine besondere Herausforderung, braucht enorm viel Zeit und Mut zu Ideen. Der schönste Dank für all die selbstlose und ehrenamtliche Arbeit in unserer WaltherHensel-Gesellschaft wäre ein sorgfältiges Lesen unserer Publikation, ein Weitergeben und Weitersagen unserer Vorhaben und die persönliche Teilnahme nach den jeweiligen Möglichkeiten.

So danke ich allen, die uns mit Rat und Tat in diesem Jahr geholfen haben, unsere gesteckten Ziele zu verfolgen. Viel Schönes auf dem Gebiet des Volksliedes, der Volkstänze und der Volksmusik gibt es noch zu entdecken; seien wir neugierig darauf! Mit den besten Wünschen für eine friedvolle Advents- und Weihnachtszeit und für ein erlebnisreiches Jahr 2014 grüßt euch der Vorstand der

Stuttgart, im November 2013

Zum Gedenken

Soweit uns bekannt wurde, haben uns wieder viele Freunde und Teilnehmer unserer Singwochen für immer verlassen. Sie waren der Singbewegung treu verbunden und haben sich stets für unsere vielfältigen Aufgaben eingesetzt. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

Herr Karl-Heinz Biebl 81247 München 2012 lt. Post

Frau Elisabeth Bruma 81375 München 70 2012 lt. Post

Herr Martin Griffig 89423 Gundelfingen 06.04.2012

Herr August Hanula 81476 München 2012 lt. Post

Frau Trude Matthes 36100 Petersberg/Fulda 23.05.2013

Frau Maria Pimmer 93326 Abensberg 03.06.2013

Frau Ilse Wagner 50321 Brühl 30.09.2013

Herr Prof. Hans-Joachim Roßberg 01445 Radebeul 13.10.2013

 

Der Blütenzweig

Immer hin und wider
Strebt der Blütenzweig im Winde,
Immer auf und nieder
Strebt mein Herz gleich einem Kinde
Zwischen hellen, dunklen Tagen,
Zwischen Wollen und Entsagen.
Bis die Blüten sind verweht
Und der Zweig in Früchten steht,
Bis das Herz, der Kindheit satt,
Seine Ruhe hat
Und bekennt:
voll Lust und nicht vergebens
War das unruhvolle Spiel des Lebens.

Hermann Hesse

 

Kleine Chronik der Walther-Hensel-Gesellschaft für das Jahr 2014

Singwochen

Vor 10 Jahren (2004)
· Singwochen in Murrhardt, Heiligenhof/Bad Kissingen, Hohenberg/Eger und „Bauer im Schlag“ Gmunden mit insgesamt 252 Teilnehmern.

Vor 15 Jahren (1999)
· Singwochen in Murrhardt, Heiligenhof/Bad Kissingen, Singfahrt und Singwoche nach Brünn/Südmähren mit insgesamt 199 Teilnehmern.

Vor 20 Jahren (1994)
· Singwochen in Hallwangen, Heiligenhof/Bad Kissingen und Aigen mit insgesamt 236 Teilnehmern.

Vor 30 Jahren (1984)
· Singwochen in Hallwangen, Bad Mergentheim und Edtbauernalm mit insgesamt 325 Teilnehmern.

Vor 40 Jahren (1974)
· Singwoche in Hohenstaufen mit 116 Teilnehmern.

Vor 50 Jahren (1964)
· Singwoche auf der Saldenburg und in Berg am Starnberger See.

Personalia
Vor 110 Jahren (1904 geboren)
· Hermann Derschmidt – Wilhelm Kemmer – Thekla Preisenhammer, Dipl. Ing. Karl Fiedler – Hanna Salten
Vor 105 Jahren (1909 geboren)
· Dora Bohr – Grete Dworzak – Charlotte Giesche – Helene Kruse – Marga Pollach – Heinrich Wiehl

Vor 100 Jahren (1914 geboren)
· Heinz Backofen – Elisabeth Bruma – Hildegard Gosemärker – Irma Holley – Helmut Lötsch – Ruthild Nagel – Harald Wollmann

Vor 90 Jahren (1924 geboren)
· Charlotte Dreithaler – Elli Wager

Vor 20 Jahren (1994 verstorben)
· Friedrich Domes – Erich Kukuk – Berthold Laube – Milda Wessely

Vor 15 Jahren (1999 verstorben)
· Fritz Christ – Hermann Geyer – Josef Lidl – Valerie Meissner – Gustav Riedel

Vor 10 Jahren (2004 verstorben)
· Heinz Backofen – Georg Bohr – Thekla Preisenhammer – Fritz Uplegger

Vor 5 Jahren (2009 verstorben)
· Georg Hidebrandt – Gisela Hofmann – Kurt Jacob – Benno Klören

Jahresbericht 2012 der Walther-Hensel-Gesellschaft

Schwerpunkte:

Wintersingwoche in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg vom 28.12.2011 bis 04.01.2012, in der Jugendherberge Titisee-Neustadt/Rudenberg mit 79 Teilnehmern. So gab es viele Bastel- und Musiziergruppen, Chor, Stubenmusik, Blockflötengruppe, Streicher, Gitarrenmusik und Tanzen! 19 Referenten und Mitarbeiter waren am Werk! Und das Beste: viele Kinder beim Basteln, Musizieren, Singen, Tanzen und Wandern. Erwachsene waren aber auch dabei.

Ostersingwoche vom 13. bis 20. April am Heiligenhof Bad Kissingen, 38 Teilnehmer. Schwerpunktthema: Kirchentonarten. Ausflug nach Ostheim vor der Rhön (Orgelmuseum) und am Abend in die „Südmährische Weinstube“! 9 Mitarbeiter und Referenten waren im Einsatz.

Offenes Singen am 05. Mai im Sudetendeutschen Haus in München. Die Leitung hatte Herbert Preisenhammer. Das Singen stand dieses Jahr unter dem Motto: „Blüh nur, blüh, mein Sommerkorn – Freud und Leid in Liebesliedern.“ Etwa 60 Teilnehmer waren zu dem Singen gekommen.

Offenes Singen am 26. Juni beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg. Über 120 Teilnehmer hatten sich wieder eingefunden. Die Leitung hatte Herbert Preisenhammer.

Kinder- und Jugendsingwoche vom 11. bis 18. August in Gmunden/O.Ö. mit 50 Teilnehmern. Die Leitung hatten diesmal Ade Bürgel, Wiltrud Hümmelchen und Herbert Preisenhammer. Als „Singwochen-Mutter“ fungierte wie in den vergangenen Jahren Ade Bürgel, die für Küche, Organisation und alle eventuell anfallenden Wehwehchen zuständig war. Wanderungen, Lagerfeuer, Basteln und Werken, Singen und Volkstanz standen auf dem Programm. Von der WHG wurde, wie schon in den vergangenen Jahren, die kostenlose Teilnahme der tschechischen Gäste ermöglicht.

Helmut Preisenhammer/Winnenden

Aus dem Rundbrief Nr. 57, Dezember 2012

Liebe Mitglieder der Walther-Hensel-Gesellschaft,

liebe Freunde und Leser dieses Rundbriefs!

Ein Jahr mit vielen Gelegenheiten zum Singen, mit Begegnungen und Erlebnissen geht zu Ende.

Dieser Rundbrief nennt die Stationen unserer Aktivitäten und gibt dankbar Rückblick über alles Erlebte und Erreichte. Doch hierfür sind Menschen nötig, Persönlichkeiten, die zu unseren Treffen kommen, die sich sorgfältig auf die gestellten Aufgaben vorbereiten und die mit Feingefühl, Engagement und Freude vom Arbeiten mit Menschen und vom Weitergeben ihrer Ideen begeistert sind.

Das Schreiben, Zusammentragen und Gestalten dieses Rundbriefs ist immer eine besondere Herausforderung, braucht enorm viel Zeit und Mut zu Ideen.

Der schönste Dank für all die selbstlose und ehrenamtliche Arbeit in unserer Walther-Hensel-Gesellschaft wäre ein sorgfältiges Lesen unserer Publikation, ein Weitergeben und Weitersagen unserer Vorhaben und die persönliche Teilnahme nach den jeweiligen Möglichkeiten.

So danke ich allen, die uns mit Rat und Tat in diesem Jahr geholfen haben, unsere gesteckten Ziele zu verfolgen. Viel Schönes auf dem Gebiet des Volksliedes, der Volkstänze und der Volksmusik gibt es noch zu entdecken; seien wir neugierig darauf!

Mit den besten Wünschen für eine friedvolle Advents- und Weihnachtszeit und für ein erlebnisreiches Jahr 2013 grüßt euch der Vorstand

Stuttgart, im November 2012

Zum Gedenken

Soweit uns bekannt wurde, haben uns wieder viele Freunde und Teilnehmer unserer Singwochen für immer verlassen. Sie waren der Singbewegung treu verbunden und haben sich stets für unsere vielfältigen Aufgaben eingesetzt. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

Frau Anni Kreutzinger 88131 Lindau – 18.09.2010

Herr Dr. Walter Staffa – 72622 Nürtingen – 18.11.2011

Herr Ernst Brunner – CH 9042 Speicher – 10.05.2012

Frau Luise Freising – 66121 Saarbrücken – 22.04.2012

Herr Ekkehard Sauerbeck – 34537 Bad Wildungen – 31.05.2012

Herr Dr. Peter Cornelius – 82269 Geltendorf – 12.09.2012

Frau Dr. Hede Zeller – 70184 Stuttgart – 22.11.2012

TROST DEM TRAUERNDEN

Solltest nicht bekümmert sein,
wenn ein Licht verlischt,
das in einem andern Sein
eben wichtig ist.
Auf der Erde wird Gestalt,
was Gedanken formen;
was dem Leben schenkt Gehalt,
spannen dir die Nornen.
Und den Schnitt,
der dich erschreckt,
macht der Dritten Schere …
Vor den Augen ausgestreckt
liegt der Hülle Leere.
Doch gestaltet steigt empor
in die neuen Kreise
eine Seele – in den Chor
ihrer eignen Weise.
Solltest nicht bekümmert sein;
denn ein Licht erhellt
immerfort mit seinem Schein
alle Welt.

Reiner Cornelius

Zum Gedenken an Adolf Preisenhammer 1899 – 1987

Am 15. Oktober 1987 erklang in der Aussegnungshalle am Friedhof in Winnenden das Mineth aus dem Kuhländchen, gespielt auf Streichinstrumenten von Enkeln des verstorbenen Adolf Preisenhammer. Er war am Abend des 11. Oktober im Haus Ob dem Stäffele 2 friedlich eingeschlafen. 1960 hatten Thekla und Adolf Preisenhammer das Dreifamilienhaus Ob dem Stäffele in Winnenden gebaut und dort hatte Adolf 1967 nach der Wahl zum Geschäftsführer die Geschäftsstelle der Walther-HenselGesellschaft eingerichtet.

Adolf Preisenhammer wurde am 4.März 1899 in Nesselsdorf im Kuhländchen geboren. 1931 heiratete er die Konzertsängerin Thekla Beyer aus Neutitschein. Dort wohnte die Familie im elterlichen Haus der Thekla bis 1945. Der Vater begleitete bei Kriegsende einen Flüchtlingstransport nach Österreich, die Mutter wurde 1946 mit den drei Söhnen Wolfgang, Herbert und Helmut mit 50 kg Gepäck „ins Reich“ ausgesiedelt. Nach entbehrungsreichen Monaten mit buchstäblichem Straßenbetteln in einem hessischen Dorf wurde die Familie 1946 in Winnenden zusammengeführt.

1953 bis 1956 erfolgten zahlreiche Begegnungen auf Singwochen mit Walther Hensel. Der Idealismus der Teilnehmer und besonders der Familie Hensel (Walther, Paula und die Tochter Hildegard) war so beispielhaft, dass die ganze Familie Preisenhammer davon angesteckt wurde. Zwar erfolgte die Gründung der Walther-Hensel-Gesellschaft 1961 – fünf Jahre nach Walther Hensels Tod – ohne ihre Kenntnis und Mitwirkung. Aber bald wurde eine intensive Beteiligung an den Singtreffen und Singwochen angestrebt. Die Weggefährten von Walther Hensel, vor allem Olga Hensel, Dr. Hans Klein, Walther Sturm, Dr. Leonhard Metzner, Karl Pimmer und viele mehr akzeptierten gerne den jungen Chorleiter Herbert Preisenhammer, der dann ab 1967 die Leitung der Singwochen selbst übernahm.

Von 1967 bis 1987 organisierte Adolf Preisenhammer die immer umfangreicheren Arbeiten von insgesamt 36 Singwochen, ab 1986 zusammen mit der Schwiegertochter Hannelore Preisenhammer als stellvertretende Geschäftsführerin, die im selben Haus wohnte und 1987 die Nachfolge in der Geschäftsführung übernahm. Die Organisation für die Singwochen war unglaublich umfangreich und zeitintensiv. Durch Treffen des Sudetendeutschen Wandervogels lernte Adolf die Heimvolkshochschule in Bad Alexandersbad/Fichtelgebirge und den Heiligenhof in Bad Kissingen kennen. Also wurden dort sogleich Singwochen organisiert. Vom Gestalten und Versenden der Ausschreibung, Verhandeln und Abrechnen mit den Unterkunftshäusern, Beantragen von Zuschüssen bei staatlichen Stellen, Schreiben von Listen, Erstellen der Gesamtabrechnung und des Berichtshefts bis zur Jahresplanung wurde alles in Winnenden erledigt.

Eine der größten Herausforderungen an das Organisationsgeschick war die Ostersingwoche 1976, bei der 160 Teilnehmer im Heiligenhof und in der nahen Ortschaft Garitz unterzubringen waren. Im Nachlass fanden sich in der Geschäftsstelle Hunderte von Durchschlägen, die Adolf Preisenhammer auf seiner einfachen Schreibmaschine mit Pauspapier von Briefen, Listen, Zusammenstellungen und Abrechnungen oft genug in der Nacht erstellt hatte.

Nun ist Adolf Preisenhammer vor 25 Jahren verstorben. Seit 1986 führt Hannelore mit Helmut in selben Haus die Geschäftsstelle weiter. Die technischen Möglichkeiten haben sich enorm gewandelt, doch die Arbeit ist nicht weniger geworden. Das Ordnen und Betreuen des Archivs, Notenausgaben aus dem Nac

hlass von Walther Hensel sowie das Erstellen des umfangreichen Jahresrundbriefs sind darüber hinaus Aufgaben in der Geschäftsstelle.

Ich möchte nicht verhehlen, dass die idealistischen Ziele der Gründer der WHG vom jetzigen Vorstand und von den Mitarbeitern in Zukunft ni

cht mehr mit der gleichen Intensität fortgeführt werden können. So wie sich die WHG in ihrem Selbstverständnis, bei den Singwochen und in der Organisation gewandelt und

verändert hat, so hoffen wir auch für die Zukunft eine Kontinuität der Ideale der Singbewegung, wie sie uns Adolf Preisenhammer als Geschäftsführer und Mensch vorgelebt hat.

Zum Schluss gebe ich noch den Hinweis, dass als Jahresgabe der WHG 2001 eine Zusammenfassung von 77 Singwochen der Jahre 1967 bis 2001 erschienen ist. Zum Durchblättern und Nachlesen ist sie mit zahlreichen Farbbildern der hier genannten Persönlichkeiten ein ideales Informationsbüchlein und kann in der Geschäftsstelle zum Preis von € 6,00 incl. Porto bestellt werden.

Herbert Preisenhammer, Stuttgart

 

20 Jahre Deutsch-Tschechisches Begegnungszentrum „Walther Hensel“ in Mährisch Trübau

18 Jahre Deutsch-Tschechische Kulturtage in Mährisch Trübau

Einweihung der Gedenkstätte in Reichenau bei Mährisch Trübau

Grußworte zu 20 Jahre BGZ von Helmut Preisenhammer

Liebe Irene, liebe Schönhengster, liebe Gäste!

Am 17. November 1992 wurde das Deutsch-Tschechische Begegnungszentrum im Holzmaister-Museum eingeweiht. Damals wurde von der Geschäftsführerin der WHG Deutschland, Frau Hannelore Preisenhammer, ein Bild Walther Hensels mit den besten Wünschen für ein gutes Gelingen der Arbeit im Begegnungszentrum überreicht.

In den vergangenen 20 Jahren konnten wir nach unseren Möglichkeiten das BGZ unterstützen.

Seit über 10 Jahren ermöglichen wir die kostenlose Teilnahme für mehrere Jugendliche an unserer Jugendsingwoche in Gmunden/Österreich. Diese sind immer eine Bereicherung der Woche und übernehmen vielfältige Aufgaben. Wir hoffen dies auch weiterhin zu ermöglichen. Dies ist aber nur ein ganz kleiner Beitrag gegenüber der immensen Arbeit, die hier im BGZ verrichtet wird. Bei mehreren Singwochen in Mährisch Trübau und Besuchen nach Singwochen im benachbarten Ausland sind schöne Freundschaften entstanden. Da gilt unser Dank besonders den heimatverbliebenen Schönhengstern.

So wünsche ich, auch im Namen der Walther-Hensel-Gesellschaft Irene Kunc weiter eine gute und fruchtbare Arbeit im BGZ