Ostersingwoche 2008
Ostersingwoche mit 49 Teilnehmern auf dem Heiligenhof in Bad Kissingen vom 22. bis 29 März 2008.
Liebe Teilnehmer und Freunde der Ostersingwoche!
Erneut war der Heiligenhof die Heimstatt für unsere Ostersingwoche. Wir wissen, dass wir dort geborgen sind und uns zu Hause fühlen dürfen.
Wir feierten Ostern in gewohnt festlichem Rahmen, doch das winterliche Wetter ließ uns den Frühling vergessen und ermunterte uns, Winterlieder spontan hervorzuholen.
Mit guten Gedanken und Gedichten wurde der Tag begonnen, Singen, Musizieren und Handarbeiten füllte die Vor- und Nachmittage aus, ergänzt von Vorträgen und Lesungen über Herbert Wessely, Joseph von Eichendorff und Schlesien. An den Abenden wurde nach dem Abendsingen das Tanzbein geschwungen, bis dann der Tag für die Unentwegten in der Südmährischen Weistube ausklang.
Bei einer Nachmittagswanderung erkundeten wir die ehemaligen Salinen Bad Kissingens sowie die Wohnräume von Otto von Bismarck.
All dies und noch einiges mehr haben die Referenten und Mitarbeiter dieser Singwoche vorbereitet und den Teilnehmern nahegebracht. Es war eine Freude, mit welcher Begeisterung alle mitgemacht haben, obwohl der Tagesplan sehr angefüllt war und sich kaum Luft bot für erholsame Spaziergänge und eigene Tätigkeiten in den „Nischen“, wie wir die Programmlücken gerne nennen.
So danke ich im Namen der Walther-Hensel-Gesellschaft allen Teilnehmern, Referenten und Mitarbeitern herzlich für diese Osterzeit. Reich an Erlebnissen wurde die Heimreise angetreten.
Ein besonderer Dank gilt dem Haus des Deutschen Ostens in München, dem der Bildungswert unserer Ostersingwochen bekannt ist und das uns auch heuer wieder mit einer finanziellen Zuwendung geholfen hat.
Herbert Preisenhammer, Stuttgart, im April 2008
Das Singen bei der Ostersingwoche
Schläft ein Lied in allen Dingen, dieser Gedichtbeginn von Joseph von Eichendorff durchzog das Singen während dieser Singwoche. Oftmals trafen wir das Zauberwort, denn die Stunden des Singens waren diesmal besonders ausgewogen und intensiv. Die Welt hob an zu singen: das begann beim Morgenkreis, setzte sich am Vormittag mit vielen ganz verschiedenen Liedern und Chören fort, markierte den Beginn des Mittag- und Abendessens, erfüllte die Sitzecke im 1. Stock mit den Stimmen des „Kleinen Chors“ und endete schließlich in geselliger Runde am späten Abend. Wir spürten oft die träumenden Dinge, die verschiedenen Situationen, zu denen das passende Lied, eben das Zauberwort, gefunden werden musste.
Natürlich erklangen besonders viele Eichendorffvertonungen, u.a. von Hensel und Gneist, unseren „Hauskomponisten“. Diesmal stand die Qualität vor der Quantität: Es wurden weniger Lieder erarbeitet, auch im Kammerchor, aber dafür umso gründlicher. Der Chor hat wirklich gut geklungen; mit ausgewogen besetzten Stimmen wurde konzentriert und fröhlich gearbeitet.
Ich hoffe, dass einige von den Liedern im Gedächtnis geblieben sind. Die Liste des Erarbeiteten in diesem Berichtsheft soll euch dabei helfen. Vielleicht lohnt sich der Griff nach dem Liedblatt, um manches aufzufrischen und sich an die frohen Stunden zu erinnern.
Herbert Preisenhammer, Stuttgart
Lieber Herbert!
Wieder ging eine Ostersingwoche unter deiner Leitung über die Bühne, an der ich aus gesundheitlichen Gründen mit 93 Jahren nicht mehr wie früher teilnehmen konnte; aber ich habe an Euch gedacht.
Da ich nun auch meine Wohnung aufgeben muss, um meinen Lebensabend im Pflegeheim zu verbringen, sind u.a. viele Liederbücher, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, für mich unbrauchbar geworden, die Euch dort vielleicht willkommen sind, zumal ihr ein Archiv eingerichtet habt, wie ich von meiner Freundin Dorothea Hassler erfuhr.
Dabei möchte ich noch besonders auf meine Lieder aufmerksam machen, von denen Dir eines bekannt ist und Du einen dreistimmigen Satz dazu komponiertest. Die Klavierbegleitungen zu den anderen Liedern stammen von Peter Keller, einem Sänger aus der hiesigen Gegend.
Und so will ich hoffen, dass alles gut in deine Hände gelangt und Ihr gelegentlich auch meine Lieder dort singen lassen werdet, mit denen sich gleichzeitig von Euch verabschiedet
Eure dankbare
Ruthild Nagel, Stockach