Frühlingssingwoche 16. März bis 23. März 2014

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Frühlingssingwoche 2014 gssingwoche 2014,
liebe Leserin, lieber Leser!

liebe Leserin, lieber Leser! Mit vielen musikalischen Eindrücken ist die Frühlingssingwoche beendet worden. Das Singen im von Tag zu Tag immer besser werdenden Chor hat uns allen sehr viel Freude bereitet. Dabei wagten wir uns auch an harmonisch reichere Lieder von Haydn und Schumann, die uns immer treffsicherer gelangen. Doch auch die einfacheren Sätze sind mitunter nicht so leicht, wie sie vom Notenbild her scheinen; wir haben alles intensiv geübt.

Mit Freude lauschten wir der reich besetzten Stubenmusik mit ihren innigen und beschwingten Volksmusikstücken. Auch zwei Blockflöten sowie ein Querflöte setzten einen musikalischen Akzent.

Ein wichtiges Element unserer Singwochen ist der Volks- und Seniorentanz. Die persönlichen Begegnungen, Berührungen und Schrittfolgen erfordern vom Kopf bis in die Füße große Konzentration und Aufmerksamkeit. Die beim Gemeinschaftstanzen entstehenden räumlichen Figuren schaffen bei jeder Tänzerin und jedem Tänzer das Gespür für harmonische Bewegungsornamente.

Ebenso konzentriert arbeiteten in froher Runde die Handarbeiterinnen beim Sticken und Stoffdrucken. Die Ausstellung am Ende der Woche zeigte eine Vielzahl von Kunstwerken, die quasi „aus dem Nichts“ entstanden waren.

In großer Runde begann jeder Tag mit Lesungen und Gedanken, Liedern und Musik. Diese Einstimmung in der großen Gemeinschaft schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl, bei dem jeder dazugehört und angenommen ist.

Durch die ganze Singwoche zog sich wie ein roter Faden die Beschäftigung mit Leben und Werk Adalbert Stifters. Mit Worten und Gedanken von ihm und über ihn sowie Filmen über seine Heimat wurde uns dieser Epiker nahegebracht.

Wanderungen und Spaziergänge, eine Busfahrt durch die blühende Frühlingslandschaft zum Schwanberg, die gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten, Gespräche sowie die geselligen Singrunden an den späten Abenden rundeten die Singwoche ab. Alle haben bei diesem harmonischen Ganzen mitgewirkt und sind mit vielen schönen Erinnerungen in den Alltag daheim zurückgekehrt.

Die Referenten und Mitarbeiter haben für all das Genannte ihre Kraft eingesetzt und zum Gelingen der Singwoche beigetragen. Es ist von allen ein ehrenamtliches Engagement, das schon Wochen vor der Singwoche mit den Vorbereitungen beginnt und jetzt mit diesem Berichtsheft seinen Abschluss findet.

Im Namen der Walther-Hensel-Gesellschaft schicken wir dieses Berichtsheft zum Lesen, Weitergeben und Werben für unsere harmonische Oase in dieser turbulenten Welt.

Herzliche Grüße

Herbert und Helmut Preisenhammer Im April 2014

 

Frühlingssingwoche vom 16. bis 23. März 2014
„Es sei wie es sei, singen macht froh und frei.“

Diese Weisheit wird Martin Luther zugesprochen. Ob das so ist, kann ich nicht genau sagen. Eines kann ich aber sagen, dass in diesem Satz viel Weisheit steckt. In der diesjährigen Frühlingswoche konnte ich das sehr deutlich spüren. Die Lieder und Melodien, die wir mit Herbert gesungen haben, klingen auch jetzt noch in mir nach. Ich sehe mir immer wieder das Singwochenheft an, um Texte oder Melodien zu repetieren. Es ist schon erstaunlich, was Herbert aus uns herausholen kann.

Diese Woche stand unter dem Gesamtthema „Adalbert Stifter“. Es ist sehr schön, dass man auf diese Weise Denkanstöße bekommt, um dieses oder jenes von ihm zu Hause näher anzusehen.

Neben dem Singen hat das Tanzen mit Ursel wieder Spaß gemacht. An dem Basteln mit Renate und Hanne haben wir mit Begeisterung teilgenommen. So sind Taschen bedruckt, Stulpen oder Handytaschen gestrickt worden. – Besonders interessant war der Ausflug zum Schloss Schwanberg. Dort wurde uns die Communität Casteller Ring vorgestellt, was sehr aufschlussreich war. Für mich war die Singwoche hilfreich und beeindruckend. Die Gemeinschaft mit euch hat mir wohl getan und dafür bin ich sehr dankbar.

Allen Organisatoren auch an dieser Stelle einen ganz großen Dank. Ihr habt wieder viel geleistet.

Es grüßt euch herzlich

Waldtraut Roßberg, Radebeul

Bericht über Dienstag, den 18. März 2014

Morgenkreis:
Neben einem nachdenkenswerten Text zur seelischen Gesundheit von Gerald Hüter und Zitaten von Adalbert Stifter, bleibt mir ein Spruch von Adalbert Stifter hängen: „Es regnet viele Tropfen, ehe man Einsicht gewinnt, und Jahre vergehen, ehe man weise wird.“ Bereichert wird der Morgenkreis durch Flötenspiel von Uta Messerschmidt und Rosemie Neubacher.

Vormittagssingen:
Nach „der Frühling ist die schönste Zeit“ arbeiten wir an dem Chor der Landleute aus dem Oratorium „Die vier Jahreszeiten“ von Joseph Haydn. Intensiv proben wir „Komm holder Lenz! Des Himmels Gabe komm!…“ Zunächst meint Herbert „wir haben ein bisschen Schwierigkeiten mit dem Lenz“ und dann gibt er Hilfestellung: „Der Grundton wird umspielt, aber da muss man ihn vorher haben.“ Nach dem letzten Durchgang geht es schon etwas besser: „man hört nun, wie es Haydn gemeint haben könnte“.

Zu Entspannung wird die Post vorgelesen, die heute eingegangen ist. Da gibt es einen Brief von Renate und Helmut Janku mit einem langen Gedicht zur Frühlingssingwoche sowie liebe Grüße von Greipels und Hildegard Stimmler, die ja kurzfristig absagen mussten.

(Gruß und Gedicht von Helmut und Renate Janku siehe Seite 38) Nun stellt uns Herbert das Liederbuch „Der singende Quell – Lieder für Fahrt und Herberge“ vor. In diesem Liederbuch hat Walther Hensel in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts viele ein und zweistimmige Lieder gesammelt und alphabetisch niedergeschrieben. „Singe nicht wahllos, was dir gerade in den Sinn kommt, sondern prüfe wohl den Gehalt. Klappere die Lieder nicht in ödem Gleichtakt herunter. Halte dich von einem wüsten Grölen ebenso fern wie von widerlicher Rührseligkeit.“ Diese und weitere Empfehlungen erteilt Hensel in einem ausführlichen Vorwort.

Es wurden zahlreiche Neuauflagen von Der singende Quell gedruckt. Leider sind nur eine handvoll Lieder aus diesem Buch bekannt. Am Nachmittag treffen sich zunächst die Arbeitsgruppen (Stoffdruck, Perlenstricken, Stubenmusik) bevor wir uns um 16:30 Uhr wieder alle zum gemeinsamen Nachmittagssingen einfinden:

Dort beschäftigten wir uns zunächst mit Chromatik und Intervallen. Mit „dem bösen Weib“ (welches es zum Glück ja nur einmal auf der Welt gibt) üben wir beides. In diesem Sinne ist es ein pädagogisches Lied.

Dann widmen wir uns dem Jubilar Andreas Gryphius (1616 – 1664): nach seinem Text „Mein sind die Jahre nicht…“ komponierte Werner Fritz einen Kanon zu vier Stimmen.

Zum Abschluss setzen wir uns nochmals mit dem Lenz auseinander. Es geht wieder ein bisschen besser, aber „das sind die Männerstimmen, die noch nicht ganz sind“. Zum Schluss stellt Herbert klar: „Ich bin nicht unzufrieden“. Na also.

Nach dem reichhaltigen Abendessen (19:15 Uhr) hält Helmut Preisenhammer einen Vortrag über Adalbert Stifter als Zeichner und Maler, Texte und Bilder. Zu vielen ausdruckstarken Landschaftsbildern (meist Ölbilder in relativ kleinem Format) hatte Helmut passende Textpassagen aus Stifters Werken herausgesucht. Beeindruckend, wie detailliert und stimmungsvoll die Böhmische Landschaft in Schrift und Bild erlebt werden kann. Auch detailgetreue Zeichnungen von Felsen und/oder Bäumen hat Stifter erstellt. Der Tag klingt mit Tanz und gemütlichem Beisammensein mit Wein, Bier und Gesang aus.

Brigida Ferber/Neuwied

Sonntag, 23. März 2014
aus dem Morgenkreis von Johannes Becker

Heute ist unser letzter Tag, an dem wir voneinander Abschied nehmen müssen. Wie rasch die Woche wieder vorüber gegangen ist. Man sagt: Einen richtigen Abschied erkennt man daran, dass er nicht mehr weh tut“ (Hans Noll), aber seine Freundin oder seinen Freund wieder in sein Leben zu entlassen, lässt uns das französische Sprichwort „Abschied ist immer ein wenig Sterben“ mit schwerem Herzen nachempfinden.

„Was er ist und was er war, das wird uns beim Abschied klar.“ Für viele bewahrheitet sich dieser Satz auch diesmal. Erinnern wir uns an die Vorfreude auf diese Singwoche. Was haben wir uns auf die Begegnungen gefreut, auf das gemeinsame Essen, das Singen der bekannten und unbekannten Lieder, das Musizieren im kleinen Kreis, die Tanzfreude in der großen Tanzgemeinde, das Basteln, die vielen Gespräche zwischendurch, die so gut taten. Die gemeinsamen Abendstunden in froher Runde. Dann der bunte Abend mit den Spielern, die jedes Jahr mit neuen Rollen glänzen.

„Man muss manchmal von einem Menschen fortgehen, um ihn zu finden.“ (Helmito von Doderer) Ist es nicht tröstlich für das nächste Mal, wenn wir bedenken, was das für uns bedeutet. Wir werden neue Freunde beim nächsten Treffen finden, die wir hier kennengelernt haben.

Unser Herbert hatte wieder die meiste Arbeit mit uns. Wie ruhig er dabei blieb, ist vorbildlich. Wie interessant seine Singwochen für uns sind, hat unsere diesjährige Singwoche wieder gezeigt. Dir, Herbert gilt unser Hauptdankeschön auch in diesem Jahr. Was du mit und an uns leistest ist bemerkenswert. Wir hoffen, du hast noch viele Singwochen mit uns, sie sind für alle ein tolles Erlebnis, für das wir dir noch einmal von ganzem Herzen danken möchten, ebenso allen, die zum Gelingen der Singwoche beigetragen haben.

Wenn Tränen des Abschieds nach Freundschaft schmecken
und vertraute Augen leise zu dir sprechen:
Wir sind füreinander da,
beginnt das Neue mit einem Lächeln.