Singen am 4, Mai 2019 im Haus des Deutschen Ostens, München
Zum Frühlingslieder-Singen hatten die Heimatpflegerin der Sudetendeutschen und die Walther-Hensel-Gesellschaft eingeladen. Diesmal waren nur etwa 25 Singinteressierte der Einladung gefolgt.
Angelehnt an das Motto des diesjährigen Sudetendeutschen Tags hatte der Chorleiter, Herbert Preisenhammer aus Stuttgart, Lieder „Von der Donau zur Moldau“ in einem Liederheft zusammengestellt. Die Donaufahrt ging an der oberen Donau im Schwabenland los: Da die Donau am Großen Heuberg an der Schwäbischen Alb vorbeifließt, waren die Lieder „Übern Heuberg nei, da flieget Emma“ (die Immen, Bienen) und „Der Kuckuck auf hohem Bierebaum saß“ aus Thieringen als Einstieg gewählt. Weiter ging’s nach Bayern mit den Liedern „Mir fahrn mit da Zilln übern See“ und „Als wir jüngst in Regensburg waren“, dann in die Wachau mit dem alpenländischen Lied „Das Schifflein schwingt sich dani von Land“. Dieses Lied sangen 1833 bayrische Truppen, als sie nach Griechenland fuhren. In Wien begegneten wir natürlich Mozart mit dem Lied „Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün“. Preisenhammer wies darauf hin, dass dieses kleine Lied KV 596 in unmittelbarem Zusammenhang mit Mozarts letztem Klavierkonzert KV 595 steht. Im letzten Satz dieses Konzerts wird das Lied immer wieder verschieden zitiert; gespannt lauschten alle der Einspielung dieses Musikstücks auf CD.
Weiter ging die Reise über Preßburg mit „Sog, Madarl, mogst an Edlknobn“ über die Batschka („Auf der Donau fließt das Wasser“) der Mündung entgegen. Das Lied „Es saß ein klein wild Vögelein“ aus Siebenbürgen beendete die virtuelle Donaufahrt.
Aus dem Böhmerwald erklangen die Lieder „Ich hab mir mein Weizen aufs Bergl gsät“ und „Tief drin im Böhmerwald“, bis es nach Prag an die Moldau ging. Im Studentenlied von Joseph von Eichendorff heißt es: „O Prag, wir ziehn in die Weite“, was laut und eindringlich geschmettert wurde. Walther Hensel lebte lange in Prag und hat 1917 anlässlich einer Moldaufahrt den Kanon „Ein Schifflein sah ich fahren“ komponiert Mit dem Kanon „Über abendstllle Auen“, den Hensel ebenfalls in Prag komponierte, sowie dem Lied „Af d’Wulda“ ging das Singen zu Ende. Zwischen die verschiedenen Lieder streute Preisenhammer immer wieder Frühlingslieder und -Kanons ein, „denn in jeder Liedlandschaft, die wir jetzt bereist haben, wurden Frühlingslieder gesungen“, so der Singleiter.
Herbert Preisenhammer