Aus dem Rundbrief Nr. 56, Dezember 2011
Liebe Mitglieder und Freunde der Walther-Hensel-Gesellschaft!
Während der Arbeit an diesem Jahresrundbrief und der Zusammenstellung einzelner Abschnitte wurde uns so richtig bewusst, welche Impulse der Blick auf die Tradition geben kann und wie viel wir davon in die Gegenwart mitnehmen. Wir kennen unsere Wurzeln in der Finkensteiner Singbewegung, doch zu den erprobten Liedern von damals gesellen sich immer neue hinzu, das Singwochenleben ist reicher und bunter geworden.
Unsere verschiedenen Veranstaltungen waren stets gut besucht. Dies berichten wir mit großer Freude, weil es uns eine Bestätigung ist, dass wir mit unseren Singwochen und Singtreffen einen wichtigen Beitrag sowohl für die einzelne Teilnehmerin, den einzelnen Teilnehmer, als auch für die ganze Gemeinschaft leisten können. Immer wieder überlegen wir aufs Neue, wie die Tage einer Singwoche ausgefüllt werden könnten, und bei der Verschiedenartigkeit unserer Treffen ist dies oft gar nicht so leicht.
Beim Lesen der Singwochenberichte werden Erinnerungen wach. Orte wie der Heiligenhof, der Rosenhof, die Jugendherberge in Titisee-Neustadt/Rudenberg oder der alte Vierkanthof „Bauer im Schlag“ können jedem Teilnehmer, auch denen früherer Jahre, Geschichten erzählen. Wer noch neugieriger ist und mehr darüber lesen möchte, kann die jeweiligen Berichtshefte über die Singwochen bei der Geschäftsstelle anfordern.
Wir denken an die vielen Teilnehmer unserer Singwochen, ebenso an die vielen Referenten und Mitarbeiter. Da wird gesungen und getanzt, gebastelt und musiziert, gewandert und erzählt, und vieles oft getrennt in verschiedenen Altersstufen. Alles muss vorbereitet und erfolgreich durchgeführt werden. Dazu kommt dann noch die ganze Organisation einer Woche. Allen sprechen wir von Herzen ein Dankeschön aus für das verantwortungsvolle Mitgestalten. Es ist ein ehrenamtliches Engagement, das nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Hannelore und Helmut Preisenhammer in der Geschäftsstelle in Winnenden haben sich große Mühe gemacht mit dem Schreiben und Zusammenstellen dieses Jahresrundbriefs. Mindestens alle unsere Mitglieder sollten sich deshalb auch die Zeit nehmen, dieses Heft Seite für Seite durchzulesen.
Nun wünschen wir euch allen eine harmonische Adventszeit, frohe Weihnachtsfeiertage und für das neue Jahr gutes Gelingen aller Vorhaben.
Herbert Preisenhammer Stuttgart, im November 2011
– Vorsitzender –
50 Jahre Walther-Hensel-Gesellschaft e.V.
Im Rahmen des Stuttarter Sonntagssingen am 18. September 2011 im Haus der Heimat hielt zum 50-jährigem Bestehen der Walther-Hensel-Gesellschaft Frau Dr. Undine Wagner einen hervorragenden Festvortrag mit dem Thema, „Ein umstrittenes Phänomen im Wandel der Zeiten. – Zum Volkslied-Verständnis von Herder bis Hensel“, während dem die Teilnehmer dazwischen immer wieder zugehörige Liedbeispiele sangen. Bei der anschließenden Mitgliederversammlung wurde der Alte Vorstand der Walther-Hensel-Gesellschaft e.V. einstimmig für die nächsten 2 Jahre wiedergewählt.
Vorsitzender: Herbert Preisenhammer
Stellvertr. Vorsitzender: Dr. Helmut Janku
Geschäftsführerin: Hannelore Preisenhammer
Stellvertretende Geschäftsführerin: Ade Bürgel
Kassenwart: Ursula Brenner
Stellvertretender Kassenwart: Helmut Preisenhammer
Zum Gedenken
Soweit uns bekannt wurde, haben uns wieder viele Freunde und Teilnehmer unserer Singwochen für immer verlassen. Sie waren der Singbewegung treu verbunden und haben sich stets für unsere vielfältigen Aufgaben eingesetzt. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.
Herr Helmut Lötsch – 97877 Wertheim – 2010
Herr Ewald Jahn – 91301 Forchheim – 03.02.2011
Frau Marianne Seidel – 81543 München – 02.2011
Herr Heiner Hanke – 73642 Welzheim – 23.03.2011
Herr Stefan Micko – A2103 Lang-Enzersdorf – 12.08.2011
Singwochen der WHG
Seit der Gründung der WHG im Jahre 1961 fanden bis heute insgesamt fast 150 Singwochen statt. Zu diesen Wochen kamen beinahe 10.000 Teilnehmer!
Über 120 Singwochen leitete Herbert Preisenhammer.
1979 bei der Singwoche auf dem Heiligenhof/Bad Kissingen waren 160 Teilnehmer zugegen! Diese Zahlen beweisen doch, dass das Wirken der WHG eine große Resonanz und Anerkennung erfährt.
Hirtenlieder
sind aus allen Volksliedlandschaften Europas in großer Fülle überliefert. Wir singen besonders gerne die Lieder aus den Ländern der ehemaligen Österreichischen Monarchie, also von Schlesien und den Böhmischen Ländern über den Karpatenraum bis in die Donauregionen in Ungarn, Rumänien und Slowenien.
Bei Walther Hensel steht im 7. Jahrgang des Finkensteiner Liederbuchs auf S. 14ff das Österreichische Hirtenlied „Steffel, du Schlafhaub’n“ mit einer bewegten Flötenüberstimme (Hirtenflöte) und einer Cello-Quinte auf dem Grundton (Dudelsack). In den sechs Strophen wird das Hirtenerlebnis von der Verkündigung durch den Engel über den Weg zur Krippe bis zur Anbetung geschildert.
Wir drucken hier das Schlesische Hirtenlied „O Freude über Freude“ mit allen Strophen in schlesischer Mundart ab, wie es überliefert ist und wohl nirgends mehr so gesungen wird. Auch wir singen nur drei Strophen auf Hochdeutsch. Eine sehr schöne CD-Aufnahme dieses Liedes gibt es von Stuttgarter Advents-Singen. Viel Freude beim Singen und Hören.
Herbert Preisenhammer