Wintersingwoche 2007 / 2008
Wintersingwoche 2007/2008 mit 87 Teilnehmern in der Jugendherberge Igersheim vom 28. Dezember 2007 bis 4. Januar 2008 (zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg).
Liebe Teilnehmer an der Wintersingwoche,
liebe Leserinnen und Leser!
Eine Wintersingwoche mit über 80 Teilnehmern zum zweiten Mal in einem neuen Haus, in der Jugendherberge Igersheim: Das war bereits ein Nachhausekommen in eine gewohnte Heimstätte für eine unbeschwerte Woche zwischen den Jahren. Die technischen Leiter, Reinhold und Petra Frank, waren allzeit Herr und Frau der Lage. Wieder konnten alle Wünsche der Teilnehmer und der Referenten zur Zufriedenheit gelöst werden, sowohl räumlich als auch vom Tagesablauf und von der Gruppeneinteilung her.
Es gab unter den Teilnehmern auch meist sehr zufriedene Gesichter, alles entzerrte sich trotz der anstrengenden Überei auf den Neujahrsgottesdienst hin. Und der klappte dann im Münster in Bad Mergentheim trotz der frühen Zeit um 9.30 Uhr sehr gut, wir waren alle zufrieden.
Das große Lob gebührt allen, Teilnehmern wie Referenten, in gleichem Maße. Die disziplinierte Pünktlichkeit war sehr wohltuend, es blieb eigentlich jegliche Hektik aus. So haben wir wieder einmal Wintersingwoche in ihrem ganzen Reichtum erlebt: Die beglückenden Tage bis zum Jahreswechsel, die Neujahrsnacht bei klarem Himmel und ohne Kälte an der Tanne, den bunten Abend und den harmonischen Zusammenklang aller Instrumentalgruppen beim Abschlussmusizieren, die Kinder und Jugendlichen mit ihren gekonnten Beiträgen, die Werk- und Bastelausstellung und den ganzen Chor.
Beim Abschlusstanzfest fühlten wir uns in dem schönen neuen Gemeindesaal in Bad Mergentheim wieder sehr wohl. Die Mitglieder der Winzertanzgruppe aus dem benachbarten Markelsheim bereicherten diesen Abend, man spürte gleich das Gemeinsame. Allen ein herzliches Dankeschön fürs frohe Mitmachen. Für eine finanzielle Zuwendung des Innenministeriums Baden-Württemberg über das Haus der Heimat, Stuttgart, sage ich im Namen der Veranstalter ebenfalls herzlichen Dank.
Stuttgart, im Februar 2008
Herbert Preisenhammer
Wie zwei Neuhinzugekommene die Silvesternacht in besonders schönem Licht- und Musikgewande erleben durften.
Zur Zeit der Dämmerung wurden wir in verschiedensten festlichen Kleidern und Trachten in den frei geräumten Speisesaal zum Tanzen gebeten, während gleichzeitig im Gemeinschaftsraum die heimlichen Vorbereitungen für die Silvesternacht in vollem Gange waren. Keiner durfte sich nach unten wagen. Es war fast so wie sonst nur zu Weihnachten vor der Bescherung. Erst nach Ertönen des Glöckchens zogen wir gemeinsam singend „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ langsam die Treppen hinunter. Uns erwartete eine wunderschöne, musikalisch umrahmte Überraschung: An langen weißen Tafeln, geschmückt mit frischem Tannengrün, Mandarinen, Nüssen und Weihnachtsgebäck, nur von Kerzenlicht beleuchtet, nahmen wir leise Platz. Noch stehend gedachten wir der verstorbenen Freunde. Bald danach gab es ein gemütliches Beisammensein mit heißem Punsch und Plätzchen, Gesang und besinnlichen Texten. Noch vor Mitternacht machten wir uns mit Fackelbeleuchtung an Eistümpeln vorbei auf zur Neujahrstanne. Mit roten Kerzen erhellte sie uns diese besondere Nacht. Im Kreise stehend sang Alt und Jung gemeinsam, hörte Gedichte zum Jahreswechsel und wurde feierlich umrahmt von Klarinettenklängen am Waldessaum. Um Mitternacht lauschten wir den ringsum ertönenden Glocken und sangen dazu „Nun danket alle Gott“ und „Das alte ist vergangen, das neue angefangen, Glück zu!“ Freudiges Händeschütteln und liebevolle Umarmungen aller Wintersingwochenteilnehmenden. Nur aus der Ferne ringsum vernahmen wir etwas „Geböllere“ und leuchtende Zeichen am Nachthimmel. Die fackelbeleuchtete Heimkehr endete für „älle Jonge“ mit der großen Freude auf ihr eigenes kleines Feuerwerk. Noch lange danach saßen manche beisammen und feierten ins neue Jahr hinein. Andere schliefen schon sanft, womit eine wunderschöne Feier ihren Ausklang fand.
Unsere persönlichen Eindrücke an diese Tage sind überwältigend.
„Für Jung und Alt war’s vielgestalt“!
Mancherlei Musen waren am Werk: Musik und Tanz, bewegte Fröhlichkeit und handwerklich kräftiges Tun. Der Dank gebührt allen Helfern im Hause, dazu Kindern, Jugendlichen sowie jungen und älteren Erwachsenen. Alle haben diese Wintersingwoche ungemein belebt und zu einem schönen Gemeinschaftserlebnis beigetragen.
Waltraud und Christine Rapp
Bilanz einer guten Zeit
Am Ende einer schönen Wintersingwoche ziehe ich Bilanz und stelle fest, dass es wieder eine gute Zeit war.
Die Tage waren ausgefüllt mit viel Gesang, viel Musizieren und viel Tanzen, fast immer mit toller Live-Musik. Und dann die vielen menschlichen Begegnungen. Man kennt sich, sitzt zusammen beim Essen oder beim Wein, verabredet sich, falls mal Zeit ist, zu einem Spaziergang.
Ein schönes Erlebnis war mal wieder die Mitgestaltung des Gottesdienstes im Münster von Bad Mergentheim. Dafür haben wir fleißig Buxtehudes Kantate „In dulci jubilo“ geprobt. Die Proben dafür liefen „formvollendet und professionell“ ab. Die einmarschierenden Musiker wurden von den Sängern mit Applaus empfangen und – wie es sich für ein „Profi-Konzert“ gehört – Elke als Konzertmeisterin von Gerlind mit Handschlag ganz offiziell begrüßt. Viel Gelächter!
Aber Gerlind konnte noch mehr: Wir „sangen“ einen Kanon nur aus Stimmbildungslauten: r p t k sch s s s ft ft ft usw. Weltpremiere!
Die Stubenmusik, zu der ich gehörte, hat mir in diesem Jahr ganz besonders gefallen. Irmtraud mit ihrem erfrischenden Charme und jugendlichen Schwung hat es meisterhaft verstanden, zwei Hackbretter, zwei Harfen, zwei Gitarren und einen Bass wunderbar zum Klingen zu bringen.
Schlusswort von Herbert (u.a.): „Wenn es menschlich nicht stimmt, kann auch die gemeinsame Musik nicht stimmen.“
Lea Clausen, Neuwied