Offenes Singen am 22.05.2010
Offenes Singen am 22. Mai 2010
im Rahmen des sudetendeutschen Tags in Augsburg
Musikalisches Mai-Willkommen
Die Walther-Hensel-Gesellschaft hatte zum Offenen Singen eingeladen. Das Treffen gestaltete der diesjährige Volkstumspreisträger, der Kuhländler Herbert Preisenhammer.
Ein kleines Jubiläum verkündete Helmut Janku, Zweiter Vorsitzender der Walther-HenselGesellschaft, bei der Begrüßung der zahlreichen Sangesfreudigen: Dies sei das fünfte Mal, dass die Walther-Hensel-Gesellschaft ein Offenes Singen im Rahme des Sudetendeutschen Tages an biete. Noch viel mehr aber überglänze die Nachmittagsstunde dass der Singeleiter Herbert Preisenhammer am Abend zuvor mit dem Volkstumspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet worden sei.
Wie immer hatte dieser seine „Braut“, die Gitarre, mit- gebracht, dazu ein reichhaltiges Liederblatt mit Maienliedern, die so recht zu diesem sonnigen Frühlingstag passten. Seine Bitte, nach den dicht gedrängten Vortragsterminen aufzuatmen und vor dem Singen kräftig einzuatmen, befolgten die Sänger mit Freude. Mit viel Schwung ging es dann von Lied zu Lied. Gleich einleitend hieß es „Der Winter ist vergangen“. Danach wurde der Wonnemonat begrüßt mit „Grüß Gott, du schöner Mai en“, und „Wie schön blüht uns der Maien“. Ebenso bekannt und beliebt waren die Weisen „Es tönen die Lieder“ und „Es geht eine helle Flöte“. Preisenhammer hatte außerdem „Sonne im Mai“ und „Im Maien, im Maien“ ausgewählt. Seine erklärenden, oft humorvollen Worte zwischendurch zeigten, welch tiefer Sinn in einfachen Liedern stecken kann. Die Texte von „Geh aus, mein Herz“ und „Kommt, ihr G’spielen“ verwiesen schon auf die nahende Sommerzeit. Im Handumdrehen erweckte Preisenhammer danach ein kleines Singspiel zum Leben: den. Streit zwischen Sommer und Winter. Je eine Saalhälfte verteidigte „ihre“ Jahreszeit, bis schließlich der Sommer die Oberhand gewann.
Die Mannigfaltigkeit der Maienlieder unterstrich er mit einem Wechsel in der Singleitung: Irmtraud Mielebacher, eine junge Studienrätin mit reicher Singwochenerfahrung, übernahm für einige Lieder die Leitung und meisterte diese Aufgabe mit schwungvoller Bravour. Dann steuerte wieder der „geborene Musikus“. wie Preisenhammer in einer Laudatio genannt worden war, das Ruder. Mit seinen über 70 Jahren steht er voller Elan auf der Bühne und lebt und überträgt die Freude an Volksmusik und Brauchtum. Noch einmal an diesem Sudetendeutschen Tag — und zwar nur wenige Stunden später — leitete der Volkstumspreisträger und Vorsitzende der Walther-HenselGesellschaft einen Chor, einen sehr großen sogar. Es war die gesamte Zuhörerschaft des Großen Volkstumsabends in der Schwabenhalle. Auch in diesem großen Rahmen brachte er das innige Lied „Blüh, nur, blüh, mein Sommerkorn“ aus seiner mährisch-schlesischen Heimat zum Klingen. tu
Aus der Sudetendeutschen Zeitung vom 11.06.2010 nach Helmut Janku